Das bedingungslose Grundeinkommen - Wir erfinden weiterhin Jobs, die keiner brauchtsteemCreated with Sketch.

in #deutsch6 years ago

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Quelle pixabay

Es braucht radikale Ideen, um die große Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Diese Ansicht vertritt der Journalist und Historiker Rutger Bergman. In seinem Buch "Utopien für Realisten" macht der Holländer deutlich, dass unsere Auffassung von Arbeit eine grundsätzliche Erneuerung benötigt. Er vertritt darüber hinaus die Ansicht, dass an einem bedingungslosen Grundeinkommen in Zukunft kein Weg vorbei führen wird.

Bergman sagt:

"Es gibt Millionen von Menschen, die jeden Tag im Büro sitzen, E-Mails an Menschen schreiben, die sie nicht mögen, oder Berichte verfassen, die keiner jemals lesen wird und in Wirklichkeit sind sie auf Facebook unterwegs. Das nennen wir Arbeit. Wenn man einen Blick auf unsere Gesellschaft wirft, fällt auf, dass diese Arbeit teilweise sehr gut bezahlt wird, obwohl sie nicht wirklich wichtig für ein gesellschaftliches Zusammenleben ist. Gleichzeitig gibt es Menschen, die unbezahlt arbeiten. Sie kümmern sich um ihre Kinder, engagieren sich freiwillig und auf lokaler Ebene und tragen so zur Gesellschaft bei. Das nennen wir aber nicht Arbeit, und es wird nicht mit ins Bruttoinlandsprodukt (BIP) eingerechnet."


Der Historiker stellt weiter fest, dass wir ideologisch noch immer gefangen sind in den Anfängen des 20. Jahrhunderts. Wir erfinden ständig immer wieder Jobs, die keiner braucht. Ein bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) könnte dabei helfen, dass wir uns von diesen, wie er es nennt, "Bullshit-Jobs" zu lösen:

"Der Staat versucht, Menschen in Arbeit zu drücken, selbst wenn es keine Arbeit gibt. Es gibt eine riesige Bürokratie an Regierungsvertretern und Paternalisten, die versuchen, Menschen zu managen, zu lenken und umher zu schubsen. Und das muss abgeschafft werden, am besten zugunsten eines bedingungsloseren Systems sozialer Sicherheit."


Die Vision von Rutger Bergman ist es, dass das BGE die Möglichkeit schafft, dass Menschen statt zwingend einer bezahlten Arbeit nachzugehen und mehr unbezahlte Arbeiten durchführen können. Menschen sollen die Freiheit haben, mit ihrer Zeit machen zu können, was sie wollen. Damit könnten sie dann nach Belieben zur Gesellschaft beitragen. Aktuell ist es so, dass dort wo es die längsten Arbeitswochen gibt, die Menschen ihre Zeit danach bspw. vor dem Fernseher verbringen. So werden Menschen nach der Arbeit antriebsloser als bei vergleichsweise kürzerer Arbeitszeit.

Quelle: www.mein-grundeinkommen.de


So sehe ich das

Die Idee des BGE ist im Grunde nichts neues. Jedoch bekommt sie im Zuge der voranschreitenden Digitalisierung mE. einen immer größeren Stellenwert. Weltweit werden Millionen von Jobs wegfallen oder werden neu definiert. Klar wird es auch neue Jobs in diesem Zusammenhang geben. Jedoch halte ich die Grundidee "Arbeit nur gegen Geld" langfristig nicht zukunftsträchtig, wenn wir eine stabile Gesellschaft erhalten wollen.

Dies wird vor allem vor dem Hintergrund einer immer älter werdenden Gesellschaft deutlich. Denn es ist nicht nur Bedingung, eine Arbeit zu haben, um finanziell einigermaßen im Sattel zu sitzen. Es ist noch wichtiger, ein Leben lang immer gut bezahlte Arbeit gehabt zu haben, um später im Alter zumindest über ein kleines Einkommen zu verfügen. Bezahlte Arbeit ist also die Bedingung. Trotzdem reicht für viele nach bspw. 40 Jahren Arbeit das Geld zum Leben nicht. Das soziale Chaos ist hier vorprogrammiert.

Das Chaos beginnt aber schon in der Schule. Gestresste auf Leistung gepolte Schüler, die an der Grenze des Erträglichen schuften, um später zumindest ein kleines Stück vom Einkommenskuchen ab zu bekommen. Später dann sind alle auf dem Weg zum burnout, schlafen schlecht, essen schlecht, treiben keinen Sport oder leben einsam. Meine Eltern habe ich als Kind von Montag bis Freitag und teilweise am Wochenende kaum gesehen, da beide im Wechsel in 3 Schichten geklotzt haben, damit wir zumindest einmal im Jahr 2 Wochen in Urlaub fahren konnten. Und nun ist die Digitalisierung mit Vollgas im Anmarsch. Es ist Zeit, umzudenken und umzulenken. Man kann auch gegen den Wind segeln. Es ist eine Einstellungssache.


Ja, und wer heute über ein wirklich passives Einkommen verfügt, mit dem er ein hervorragendes Auskommen hat, dem ist das nicht in den Schoß gefallen. Der Preis war irgendwann einmal: Arbeit gegen Geld oder Zeit gegen Geld und vielleicht auch die Gesundheit. Wenn Geld glücklich machen würde, wären die reichsten Menschen die glücklichsten der Welt. Hingegen wenn Arbeit reich machen würde, wären die Arbeiter die reichsten Menschen der Welt. Doch worin besteht der wahre Reichtum im Leben wirklich? Sicher nicht in EUR, USD oder BTC ....


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Wie steht ihr zu dem Thema?

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Vielen DANKk für deinen Beitrag! In meinem privaten Umfeld habe ich schon oft über das BGE diskutiert. Viele teilen die von @eisenbart aufgestellte Meinung. Manche meinen, wenn wir eine BGE hätten, würde dies ausgenutzt werden und kaum noch einer würde arbeiten.
Ich persönlich sehe, das viel optimistischer. Heute gibt es viele Jobs, die völlig unterbezahlt sind. Vom sogenannten Mindestlohn, kann eine Familie kaum überleben. Und es gibt auch in Deutschland einige Jobs, die unter Mindestlohn ausgeführt werden. Viele dieser unterbezahlten Tätigkeiten werden gemacht, weil sie sonst keine staatliche Unterstützung mehr bekämen. Die Firmen sparen dadurch Geld.
Meiner Meinung nach würde ein BGE natürlich dazu führen, dass Menschen anfangen würden, ihre Visionen umzusetzen.
Unterbezahlten Jobs würden wahrscheinlich wegfallen. Vielleicht aber auch nicht, falls es eine Tätigkeit ist, die Freude bereitet.
Das BGE soll ja dazu dienen den Grundlebensunterhalt zu sichern. Wenn ich mir keine Sorgen um die nächste Miete und das Essen machen muss, dann habe ich die Möglichkeit mich z.B. in die Selbständigkeit zu stürzen und das umzusetzen, wofür mein Herz schlägt.
Ich glaube, dass viele Menschen ins Geheim eine Vision haben. Sich aber nicht trauen sie umzusetzen, weil sie Angst davor haben auf der Straße zu landen. Also bleiben sie bei ihrem ungeliebten Arbeit.
Mit einem BGE könnte jeder sich zumindest auf den Weg zu seinen Träumen und Visionen machen. Insgesamt könnte das eine bessere Welt sein. Ich bin überzeugt, dass es nur wenige Menschen gibt, die tatsächlich langfristig nichts für die Gesellschaft machen würden. Klar, der ein oder andere würde das System vielleicht aussnützen, aber diese Menschen gibt es auch in unserem heutigen System.
Aber wahrscheinlich, wird das BGE niemals kommen, da die Mehrheit denkt "na, dann würde ja keiner mehr arbeiten". - Schade!

Moin @winmental, danke für deinen Kommentar. Du zeigst das, was ist, hier gut auf. Auch ich bin optimistisch. Es wird künftig eine Welt geben, die wir uns heute noch nicht vorstellen können. Und sie muss besser sein, als die heutige. Passiert dies nicht, kommt es zum Supergau.

Wenn es auch noch nicht soweit ist, aber:

"Nichts auf der Welt ist so mächtig wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist."
Victor Marie Hugo

Tolles Zitat! - Hoffen wir mal, dass die Zeit bald gekommen ist.

Liebe @winmental, darum geht es nicht, was Du beschreibst. Es geht darum, dass Jobs diskriminiert werden! Du sagst selbst: "Heute gibt es viele Jobs, die völlig unterbezahlt sind. Vom sogenannten Mindestlohn, kann eine Familie kaum überleben." Sie verdienen so wenig, WEIL sie besteuert werden oder weil Regulierungen in dem Bereich so hoch sind, dass die Löhne geringer ausfallen müssen, damit die Kunden das nachgefragte Produkt zu dem Preis bekommen, den sie bereit sind zu zahlen. Wenn Du der Meinung bist, dass jemand zu wenig Lohn bekommt steht es und stand es Dir immer offen, Trinkgeld zu geben (im Friseursalon z.b.). Deine Meinung, die viele teilen, impliziert auch, dass man Wert befehlen könnte, aber das ist nicht der Fall. Der Wert der Arbeit und aller anderen Dinge liegt im Handeln der Menschen. Die Summe aller Handlungen spiegelt sich im BIP. Wenn ein Kunde für ein Produkt nicht mehr bezahlt, dazu gehörst auch Du, dann bestimmt er damit indirekt die Produktionsstruktur der Volkswirtschaft. Du entscheidest jeden Tag an der Kasse, was produziert wird, wieviel produziert wird, mit welchen Mitteln produziert wird und damit bestimmst auch Du den Preis. Wenn du sagst einige Menschen verdienen zu wenig heißt das auch, dass du dich selbst ins Kreuzverhör nimmst. Du hast also in der Vergangenheit nicht das "richtige" konsumiert. Das macht für mich überhaupt keinen Sinn. Ohne Steuern und Regulierungen könnten die Menschen locker das doppelte bis dreifache von dem verdienen was sie heute netto haben. Da kann mir keiner mehr erzählen, dass eine Volkswirtschaft ein BGE benötigt.

Du hast recht, ich kann dem Friseur Trinkgeld geben, ich kann der Bedingung Trinkgeld geben (was ich im übrigen auch tue), ich kann auf regionale Produkte zurückgreifen, die unter Umständen teuerer sind, um den "Wert" des Produktes zu bezahlen, was ich auch tue. Du siehst ich versuche durchaus achtsam einzukaufen und zahle auch lieber mehr, wenn dadurch faire Bedingungen für Firmen, Mitarbeiter und Umwelt unterstützt werden.
Doch es gibt Jobs, die unterbezahlt sind und auf die ich als Konsument keinen Einfluss habe. Der Staat allerdings dafür sorgt, dass es diese Jobs auch weiterhin gibt. Z.B. indem bestimmte Sozialleistungen gekürzt oder gestrichen werden, wenn nur 1 € zuviel verdient wird oder wenn ein Job mit Mindestlohn abgelehnt wird.
Stimmt Steuern nehmen unserem Einkommen sehr viel Geld. Daher ja auch der Spruch "Nettoeinkommen ist die Provision, die der Staat uns zusteht", hier gebe ich dir voll und ganz recht. Gerade für kleine, mittlere Unternehmen und Privatpersonen sind die Steuern hoch. Hier könnte sicher auch angesetzt werden. Konzerne verlagern ihre Gewinne eh ins Ausland und ihre Verluste ins Innland, wodurch sie wenn überhaupt nur geringe Steuern zahlen.

Bei einem bedingungslosen Grundeinkommen, würden sämtliche Sozialleistungen wegfallen, wodurch es für den Staat bezahlbar wäre. Keiner bräuchte Angst haben, sein Grundeinkommen würde gekürzt werden, nur weil er etwas dazu verdient. Und es müssten auch keine unterbezahlten Jobs angenommen werden, nur weil eine staatliche Behörde meint, man müsse diesen annehmen, denn eine Kürzung des Grundeinkommens ist nicht vorgesehen. Die Menschen hätten dann die Freiheit selbst zu eintscheiden, ob sie für 8 €/Std. arbeiten oder nicht. Wenn nicht, müssten die Firmen mehr für die Arbeitskraft bezahlen. Viele Ängste und Sorgen der Bürger wären verschwunden und allein das wäre ein Versuch schon wert.

Götz W. Werner: Einkommen für alle

Ich denke, daß ein allgemeines BGE zumindest im jetzigen System nicht funktionieren wird. Man muß es nur mal gedanklich durchspielen. Sagen wir, jeder - egal ob ein Neugeborener oder ein Hundertjähriger, ob reich, ob arm - bekäme 1000€ im Monat pünktlich zum Ersten eines jeden Monats gutgeschrieben. Dafür entfielen alle anderen Sozialleistungen. Finanzierbar wäre das in der Tat, denn so etwas ähnliches existiert bereits. Nur geht das Geld nicht an alle, sondern nur an alle Nettozinsempfänger, sprich, an alle die, die ohnehin schon sehr viel Geld besitzen. Mein Problem mit dem BGE ist also nicht die Finanzierbarkeit, sondern ein anderes:

Wenn alle mehr Geld haben, die Waren und Dienstleistungen aber gleichbleiben, oder sogar weniger werden (einige würden ja tatsächlich nicht mehr arbeiten), dann steigt der Preis. Der Fabrikarbeiter, der also lieber in den Biergarten geht, statt ans Fließband, hat beim selben Einkommen höhere Ausgaben als vorher. Der Wirt hat nun mehr Kunden, aber weniger Bedienungen und weniger Nachschub an Bier. Die Preise steigen weiter.Und zwar genau so lange, bis der Fabrikarbeiter doch wieder ans Fließband geht. Nun hat er ein Grundeinkommen von 1000€ plus ein Einkommen von 1000€ und das Bier kostet nicht mehr 3,90€ wie früher, sondern 7,80€. Im Endeffekt hat man dann nur mehr Zahlen auf dem Konto, aber die Kaufkraft ist dadurch nicht wirklich gestiegen. Es wären die gleichen Effekte wie beim Mindestlohn, nur ausgeprägter.

Als die Spanier plötzlich tonnenweise Gold aus Südamerika nach Europa brachten, war zwar mehr Gold im Umlauf, jedoch hatten die Spanier allgemein keinen höheren Lebensstandard als vorher. War doppelt so viel Gold im Umlauf, dann kostete ein Haus einfach doppelt so viel wie davor, als nur halb soviel Gold im Umlauf war. Und auch beim Grundeinkommen sammelt sich das meiste davon in den großen Kapitalsammelbecken. Dann stellt man fest: Außer Spesen nichts gewesen.

Klar: Sicher müssten die "Spielregeln" rund um das BGE festgelegt sein. Wie diese dann aussehen sollen, weiß ich auch nicht. Ob dann gleichsam alles andere entfallen sollte? Was ist mit denen, die schon entsprechende Ansprüche erarbeitet haben bspw. Rente? Damit dass Bier allerdings bald 7,70 EUR kostet und der qm Wohnung in HH 20 EUR - dazu braucht es kein BGE. Das wird ohnehin passieren. Vor 25 Jahren habe ich für den 1/2 Liter 2,10 M bezahlt (1,05 EUR). Heute sind es 3,50 EUR bis 4,00 EUR. Vervierfacht in 25 Jahren. Bier demnach im Jahr 2043: ca. 18 EUR. Ist mit ner Rente von 800 EUR Netto schwer zu stemmen. Prost. 😉

Ohne Einkommen in irgendeiner Weise muss auch heute in unserem Land niemand leben. Und das ist gut so. Geld nur gegen Arbeit ist ja schon jetzt nicht unbedingt die Regel. Dennoch stelle ich das generelle System "Arbeit nur gegen Geld" gerne in Frage. Nur weil das Menschen einmal so aufgesetzt haben, muss das nicht bis zur Sonnenexplosion in Stein gemeißelt sein. Wenn die Menschen es nicht von selber regeln, wird man es regeln müssen. Denn wer wird tatsächlich in ein paar Jahren noch am Fließband stehen? Alles, was emotionslos zu erledigen ist, werden Menschen nicht mehr machen müssen. Und auch wer jetzt schon Sozialleistungen bekommt, geht uU. lieber auch mal an den Bierkiosk, als an das Fließband ...

An der Stelle finde ich diesen Artikel auch interessant:

http://www.nordbayern.de/politik/tricks-mit-der-statistik-so-viele-arbeitslose-gibt-es-wirklich-1.5029097

Ja, ich kann mich erinnern, daß ich vor etwa 20 Jahren als Paketfahrer bei der Post noch über 5000 DM Brutto auf dem Lohnzettel stehen hatte. Heute müßte ich vermutlich froh sein, wenn ich mir 800€ davon blieben. Ich bin zum Glück noch vor der Euroeinführung weg aus Täuschland.

XBT Freelancer - Arbeiten in vielen Branchen und in BitCoin bezahlt werden

Das bge ist der letzte Sargnagel zur totalen Auflösung menschlicher Gemeinschaft. .... Ich hatte großes Mitgefühl als ich lesen mußte, das du deine Eltern selten gesehen hast, weil sie malocht haben. Das jedoch ist nicht das Problem der bezahlten Arbeit, sondern der exorbitanten Abgaben auf den sozialversicherungspflichtigen Lohn. Es gäbe kein Problem mit zu niedrigen Löhnen, wenn nicht 30 bis 70 Prozent vom Lohn im Fass ohne Boden verschwinden würden. ... Die Befürworter des bge sollten eher für eine Abschaffung aller Lasten, die auf dem Lohn liegen eintreten, als neue Belastungen hinzuzufügen (irgendwer muss es erarbeiten). Dann hätten die Menschen genug zum Leben. ... Eine andere sehr einfache aber effiziente Methode um die Realisierbarkeit des bge zu prüfen ist es, Mal gedanklich die Höhe des bge ins astronomische zu drehen. Was würde dann passieren? Bei 100.000 Euro im Monat? Gäbe es noch das Café um die Ecke? Und wenn ja, was würde der Kaffee dort kosten? Und was müsste eine Bedienung verdienen um diesen Dienst am Menschen noch leisten zu wollen? Immerhin könnte sie ja auch Zeit mit der Familie verbringen. Und würde das bge nach einer gewissen Zeit noch reichen um gut leben zu können, was ja das erklärte Ziel der Befürworter ist? ...... Ich halte dieses Experiment für gefährlich wenn es unter Zwang angewendet wird. Wenn sich einige tausend Leute zusammenschließen um einer Handvoll Menschen eine bestimmte Summe zu zahlen, soll mir das Recht sein. Das ist aber nicht das gleiche!

Danke für deine Meinung @eisenbart und dein Mitgefühl. Dass mit den Eltern war jedoch so damals völlig normal. Ich bin auch noch Samstags zur Schule gegangen - normal.

Ich erlebe, dass das Thema zurecht sehr kontrovers diskutiert wird und irgendwie hat jeder für sich genommen zunächst einmal nicht unrecht. Ob tatsächlich ein BGE die Lösung sein wird, da bin ich mir auch nicht sicher. Und ja: Es wird keine einfache Antwort auf komplexe Fragen geben. Allerdings sehe ich klar das, was ist, dabei argumentiere ich weder links noch rechts:

Kaum einer kann sich hier mitten in der City von Hamburg seine Miete noch tatsächlich leisten. Wir haben unheimlich viel Elend auf der Strasse. Die dürfen jetzt, da Frühling ist, nicht mehr in den Winterunterkünften bleiben. Siehe ARGE (SGB 2): Da kommen die Leute idR. nicht hin, weil sie eine Arbeit wollen. Sie kommen nur wegen des Geldes. Viele müssen zudem aufstocken. Das ist für die meisten erniedrigend.

Weder der Staat, noch die Gesellschaft an sich bekommt die Probleme mit den bisheriges Vorgehensweisen in den Griff. Das mit den 100 K kann ich natürlich nicht unterschreiben. Schließlich ist die Idee hinter dem BGE eine Grundsicherung, welche bedingungslos ist. Wenn die Menschen in der Gesellschaft das, was sie im Job tun überwiegend dort nicht tun würden, wenn es dafür kein Geld gäbe, hat irgendwann dieser Spaß ein Loch. Den Preis zahlen dann alle. Hier müssen bald Lösungen her. Das Abschaffen oder Reduzieren von Steuern und Abgaben stellt diese mE. nicht da und wäre nur Makulatur. Man sollte an die Grundprobleme tatsächlich heran gehen. In einer Welt voll von Lobbyisten nahezu unmöglich.

Am Ende noch eines: Die Schere zwischen arm und reich geht weiter auseinander und DAS wird mE. der Sargnagel zur totalen Auflösung menschlicher Gemeinschaft. Siehe dazu auch die ZDF Fiction "Der Aufstand der Alten":

(

)

Was ich sagen wollte ist eigentlich kurz gefasst: Die Diskriminierung von Arbeit muss aufhören. Das bedeutet, das künstliche verteuern von Arbeit und die Verhinderung von Arbeit durch Regulierungen aller Art. Das macht Menschen unglücklich, wenn sie einer Arbeit nicht nachgehen können, weil es eine Vorschrift gibt, die ihnen die Arbeitsaufnahme untersagt, weil sie dieses oder jenes nicht lizensiert haben oder ähnlichen Unfug. Es gibt keinen Grund Arbeit zu besteuern, außer natürlich die Raupe Nimmersatt zu füttern.

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