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Vorweg: mein Beitrag hat den ersten Platz errungen!!! Vielen Dank an alle Teilnehmer des Poetry-Slam, initiiert von @joe.backpacker. Es hat sich irgendwie ergeben, das alle(?) Beiträge zum Slam den Hashtag #de-poetryslam nutzen. Somit könnt ihr auch andere und vergangene Beiträge leicht nachlesen bzw. noch einmal anhören.

Der nächste Slam wird am 01.07.2018, um 19:00 Uhr im D-A-CH-Discord stattfinden. Bis spätestens dahin! Wir hören uns spätestens dort!

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Mein Beitrag:

Beim letzten Slam habe ich etwas Lustig präsentiert. Gewiss war es im Grunde auch ein ernster Inhalt; es war aber immernoch "lustig" verpackt.

Aber ist es denn notwendig, die Dinge immer lustig zu verpacken? Ja, weil wir in einer Kultur des Entertainment leben? Ja, weil doch niemand mit dem Ernst der Lage konfrontiert werden will? Jeder hat doch seine eigenen Probleme. Willst du dann noch jemanden hören, der dir dein Fehlverhalten unter die Nase reibt?

Selbstreflektion? Klingt toll! Wenn wir uns dabei nicht ins eigenen Fleisch schneiden, dann will es auch immer jeder. Aber was, wenn es wirklich weh tut?

Also ist dies hier nun mein Beitrag zum dritten Poetry-Slam auf dem D-A-CH-Server. Und es wird kein Schenkelklopfer. Aber muss es dass denn werden? @Joe.Backpacker sagt "das war nie Vorgabe". Aber ich meine: ist es denn nicht in gewisser Weise notwendig?

Oder wollen wir uns selbstkritisch damit auseinandersetzen, über unsere eigenen Fehler, unser eigenes Fehlverhalten?

Was soll denn dieser Beitrag hier bringen?

Nun, 6 Minuten Sprechzeit. Was fange ich damit an? Was fängst du denn, werter Publikumsteilnehmer, damit an? Früher habe ich Sprachgesang gemacht und habe diese 3 Minuten, in welchen alle Augen und Ohren auf mich gerichtet waren, dazu genutzt, den Leuten etwas erzählen zu dürfen. Es waren Inhalte mit Gewicht. Ich sah darin auch eine Verantwortung! Meine Chance, dir 3 Minuten jenes zu berichten, was ich für wichtig erachtete.

Und genau so soll es auch diesmal sein. 6 Minuten.

Was wollen wir denn? Mit was beschäftigen wir uns denn? Mit was wollen wir uns denn beschäftigen? Wollen wir 6 Minuten feinstes Entertainment, um danach zu sagen: "Das hat mich toll unterhalten, abgelenkt vom Alltag"? Oder wäre es nicht wertvoller einmal zu sagen, das wir viel zu viel Lebenszeit mit Quatsch, eben mit flachem Entertainment, verbringen. Aber will das jemand hören?

Willst du denn die Frage hören, ob du heute deiner gesellschaftlichen Verpflichtung nachgekommen bist? Was hast du heute gutes getan? Womit hast du deine Umwelt bereichert? Womit hast du geholfen? Womit hast du denn Hilfe geleistet?

Jetzt sage dir bitte nicht "Womit hätte ich mich denn einbringen sollen?". Das wäre gewiss nur die schnellste und kurzfristig bequemste Selbstausrede für dich. Bequem, oder? Aber wirst du dir und der Gesellschaft damit gerecht?

Juckt es dich eventuell gar nicht? Ist dir deine Umwelt, deine Gesellschaft egal? Ja? Na dann hoffe ich, dass du der Gesellschaft nicht ebenfalls egal bist. Als Endeffekt können wir nämlich alle davon ausgehen, das wir uns alle egal sind. Jeder scheisst auf den Anderen, niemand interessiert sich für die Nöte im Aussen. Aber sei dir gewiss, was sich da im Aussen zusammenbraut, wird auch Effekte auf dich haben. Die Gemeinschaft, die Herzlichkeit, das Füreinender-da-sein wird nach und nach untergehen, wenn sich niemand für den Anderen interessiert.

Und gäbe es nicht genug Probleme, welche wir anpacken sollten und auch nur gemeinsam bewältigen können? Wollen wir uns dem stellen?

Sicher, wir können bleiben wo wir sind, alles kann so bleiben wie es ist. Aber wird es uns gut sein? Wann wollen wir und diesen Dingen stellen? Wenn das Kind erst in den Brunnen gefallen ist, ist das Geschreie groß!

Was kannst du tun?

Wie kannst du beitragen, deine Umwelt, deine Mitmenschen, ein kleines Stück zu bereichern?

Nun habe ich 6 Minuten für meinen Beitrag veranschlagt. Ich wisse nicht, ob die 6 Minuten schon vorbei sind. Wenn nicht, dann würde ich die verbleibenden Sekunden gerne nutzen, um euch in Stille euch selbst zu überlassen, um reflektieren zu können, wie du ganz persönlich deine Umwelt bereichern könntest, Probleme oder Missstände lösen könntest; das Lächeln in Menschen hervorbringen könntest. Natürlich wäre es noch besser, wenn du auch nach meinen 6 Minuten darüber noch einmal darüber nachdenkst.

In jedem Fall wünsche ich dir, dass dein Nachbar, dein Umfeld einmal darüber nachdenkt, wie es bereichern kann. Auch dich. Auf dass das Morgen ein Besseres wird. Auch für dich.

Danke für deine Aufmerksamkeit und deine 6 Minuten Lebenszeit, welche ich hoffentlich bereichern durfte. Ich danke im Namen von Allem, was bereichert wird.

Ich wisse nicht, wieviele Sekunden ich noch habe. Eventuell bin ich auch schon über der Zeit. Sollte ich noch ein paar wenige Sekunden habe, sodann lass uns in Bedenken übergehen. Sobald die 6 Minuten vorbei sind, sage ich bescheid.

Danke.

Bleibe sauber & sicher!