Selbstversorgung Saatgut

in #deutsch6 years ago

Das Gartenbeet ist leer, jetzt ist die richtige Zeit, sich Gedanken über eine Anbauplan für das kommende Jahr zu machen.

Was will ich anbauen?
Wie viel Platz benötige ich?
Wo bekomme ich das Saatgut denn überhaupt her?

Vielfalt im Garten sorgt nicht nur für Vielfalt auf dem Teller, sondern auch für Artenvielfalt, was Schädlingen und Krankheiten Einhalt gebietet. Vielfalt verhindert auch Totalausfälle. Auch wenn sich die Kartoffelfäule alle Kartoffeln holt, können wir noch immer von reich gedecktem Tisch essen, sofern wir die Vielfalt in unserem Garten zulassen.

Um sich selbst mit Saatgut zu versorgen, muss man erst mal welches haben, das man vermehren kann. Wer das Glück hat einen Hobbygärtner zu kennen der sein „Samenfestes“ Saatgut weiter verschenkt, hat Glück.
Denn Viele im Handel erhältliche Samen sind Hybridsaatgut. Dieses entsteht durch Inzestlinien zweier verschiedener Sorten. Meistens sind die Samen dieser Pflanzen nicht keimfähig und wenn doch bringen sie ganz und gar nicht das gewünschte Ergebnis oder verkümmern. mehr Infos darüber: https://de.wikipedia.org/wiki/Pflanzenz%C3%BCchtung#Hybridz%C3%BCchtung

Ich empfehle, biologisches Saatgut. Im ersten Moment erscheint dies dumm. Man könnte meinen es sei vollkommen egal, doch „normales“ nicht hybridisiertes (trauriger weise meine ich damit nichtbiologisches Saatgut, biologisches Saatgut war nur bis zum 19. Jahrhundert das einzige Saatgut und somit das Normale.) wird von Pflanzen gewonnen, die es über Generationen gewohnt waren mit Kunstdünger versorgt zu werden, wodurch sie verweichlicht wurden, sie bilden weniger oder schwächere Wurzeln aus, da sie es nicht gewohnt sind für ihr „Essen“ zu kämpfen. Ich denke, wer Selbstversorgung anstrebt will keinen Kunstdünger in seinem Garten und auch kein auf Kunstdünger getrimmtes Saatgut, deshalb empfehle ich wirklich biologisches Saatgut.

Eine ausgezeichnete Quelle für solches ist der österreichische Verein Arche Noah. Arche Noah (keine Sorge, nix Religiöses) vermehrt, lagert und organisiert den Erhalt alter Kulturpflanzen. Sie ist eine der größten biologischen Samenbanken. Ziel von Arche Noah ist es, Saatgut für die Nachwelt zu bewahren. Für einen angehenden Selbstversorger oder auch nur Befürworter dieser Idee, empfehle ich eine Mitgliedschaft. 50 Euro im Jahr, dafür kann man auf eine unglaublich riesige Menge an unterschiedlichem Saatgut, Jungpflanzen und Edelreisern zurückgreifen.
Hier der Link:

https://www.arche-noah.at/

Hier seht ihr ein Foto meiner Eigenen, noch sehr bescheidenen Samenbank. Ich werde mich demnächst noch mit einigen neuen Arten eindecken. Viel Glück und denkt daran.

Man erntet, was man sät.

Manche Pflanzen zieht man nicht aus Samen sondern aus Knollen, seht dazu:
https://steemit.com/selbstversorgung/@mathiluke/selbstversorgung-topinambur

Oder Speisepilze aus Sporen:
https://steemit.com/deutsch/@mathiluke/selbstversorgung-pilze

Euer verrückter Gärtner

Sort:  

Kostet da wirklich ein einziger Samen für einen Salatkopf 3,60 EUR?

Ja, eine Packung mit einigen Samen kostet 3,60 €
Je nach Pflanzenart sind in einer Packung zwischen 15 und 1.000 Samen.
Da der Salat einen recht leichten Samen hat kann es durchaus sein dass auf der Packung folgendes vermerkt ist: "Bringt bei guter Kultur 1.000 Salatköpfe"
Wobei das natürlich die besten Bedingungen sind und von Ottonormalverbraucher nie erreicht wird.

Ok, also doch mehrere. Sah so aus als wäre es nur ein einziger. Schade, dass sie die Anzahl nicht dazu schreiben (zumindest sehe ich es nicht). Danke für die Antwort.

Wieder was gelernt. Danke.

Hallo mathiluke,
Du hast vollkommen Recht was die Wichtigkeit von samenfesten Pflanzen angeht, sie sind es, die unsere Ernährung und die unserer Kindeskinder sicherstellen werden.

Einige Zuchtsorten können zwar wieder ausgewildert und gefestigt werden, aber das bedarf ja auch einiger Pflanzengenerationen.

Liebe Selbstversorger, Gärtner und Kriesenvorsorger,

Bitte lagert Euer Saatgut kühl und trocken, vor Feuchtigkeit geschützt,. Z. B: im unbeheizten Keller. Hierfür habe ich meine Saatguttütchen in kleine Druckverschlussbeutel getan und dann bsw. alle Kohlsortentütchen nochmal in einen größeren Druckverschlussbeutel. So hat die Feuchtigkeit kein leichtes Spiel.

Noch ein Zusatz zu Arche Noah.
In Niederösterreich haben die auch einen Schaugarten.
Ich plane schon laenger mal einen Urlaub iin Ost Österreich um das mal anzuschauen.
Für alle die die Gegend nicht kennen.
Da gibt es auch guten Wein und gites Essen.

Ich habe diesmal mein Saatgut bei Monika Gehlsen gekauft, wurde mir empfohlen. Die Samenportionen kosten dort nicht mehr als 1€. Mal gucken was daraus wird :) Nächstes Jahr wird natürlich auch nur eigenes Saatgut verwendet.

Vielen DANK für den Tipp! - Ja, leider wird es immer schwerer Saatgut zu bekommen...

Arche Noah ist echt der Hammer.

An Alchemist

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