Mother knows best, Father knows less...

in #deutsch6 years ago (edited)

kiddo.jpg

drawn by me, 09.05.2018



Als Folge der zunehmenden politischen und sozialen Bewegungen des Feminismus im letzten Jahrhundert und der durch die zweite große Frauenbewegung, die "Zweite Welle", bestärkte Einführung von mehr Frauenrechten (1975: Frauen in Ö. dürfen ohne Zustimmung des Mannes arbeiten, 1977: neues Scheidungsrecht in Ö.), stieg vor allem in den letzten 50 Jahren die Anzahl von Trennungen und Scheidungen in westlichen Ländern stetig.

Motiviert von der feministischen Ansicht, dass Ehe eine Form der Oppression sei und Frauen nicht mehr auf Männer angewiesen seien für finanzielle Stabilität, strebten Frauen nach Unabhängigkeit und Freiheit.
Und so kam es dazu, dass geschiedene Frauen auch bei der Erziehung ihres Kindes unabhängig sein wollten und unter anderem den Kontakt des Kindes zum Vater einschränkten, da sie wussten, was gut für das Kind ist und was nicht. "Mother knows best, father knows less."

Statistik: in 2014 lebten in Österreich 15,5% aller Kinder unter 18 Jahren in Alleinerziehendenhaushalten (14% davon bei Müttern) und 15,7% in nichtehelichen Lebensgemeinschaften (zB. Patchworkfamilien).

Diesbezüglich meinten nicht nur Antifeministen, sondern auch einige Psychologen, dass, sobald Kinder involviert sind, ein Streben nach Unabhängigkeit eine Verantwortungslosigkeit ist, da für die gesunde Entwicklung eines Kindes die Rolle des Vaters unabdingbar ist.

Aber auch in der heutigen modernen Kernfamilie wird der Vater nicht wirklich als ein 'gleichberechtigtes' Elternteil gesehen, und ist einfach dazu da, um tagsüber Geld für die Familie zu verdienen, abends am Esstisch ein paar 'dad jokes' rauszuhauen und gelegentlich als Aushilfs-Babysitter einzuspringen, wenn Mama gerade keine Zeit hat.
Und unsere Gesellschaft schafft es nicht, neutral die Bedeutung der Vaterrolle zu vermitteln, weil Frauen ihre hart erkämpfte Unabhängigkeit nicht aufgeben wollen und Männer sich nicht mit einem Thema befassen wollen, das eventuell ihrer Mannhaftigkeit schaden könnte. Und jene Väter die sich über ihre Verantwortung bewusst sind, sprechen nicht offen darüber oder zumindest nicht zur Genüge.

Innerhalb der letzten zwanzig Jahren konnten die Sozialwissenschaften signifikante Erkenntnisse über die soziale Rolle des Vaters und seinen Einfluss auf die langfristige Entwicklung des Kindes gewinnen.

Ich möchte die Unterschiede zwischen Kindern, die in einem 'gesunden' Paarhaushalt, und jenen, die in einem Alleinerziehendenhaushalt aufwachsen, und die Ursachen hervorheben, um die Bedeutsamkeit der Vaterrolle zu beleuchten.

Die 'Vaterrolle' beschränkt sich nicht nur auf den biologischen Vater, sondern kann auch von (alleinerziehenden) Müttern oder von anderen Bezugspersonen übernommen werden. Hier geht es primär um die Art der Interaktionen und Beziehung zwischen Vater und Kind einer traditionellen Kernfamilie, bei der eine positive Auswirkung auf die soziale und moralische Entwicklung des Kindes nachgewiesen wurde.

Kommt das Soziale von Mama oder von Papa?

Einige Studien haben ergeben, dass Kinder, die mit einer Vaterrolle aufwachsen, später in ihrem Leben emotional sicherer sind, selbstbewusster und geselliger. Sie leiden seltener an Depressionen, Angst- und Essstörungen. Sie erzielen im Durchschnitt höhere Bildungsabschlüsse und eine höhere berufliche Mobilität.[1][2][3][5][12]
Kinder ohne Väter neigen eher zu kriminellen Tätigkeiten und zu Drogenmissbrauch.[7] Töchter werden in ihrer Pubertät früher reifer und mit größerer Wahrscheinlichkeit in jungem Alter schwanger. Söhne haben ein schwächeres Selbstwertgefühl und Schwierigkeiten sich emotional zu binden.[1][2][3][8]
Eine Erkenntnis die mich überrascht hat war jene, dass obwohl Mütter einfühlsamer im Umgang mit Kindern sind als Väter, Kinder Empathie von ihren Vätern lernen, nicht von ihren Müttern. Kinder, die ein inniges Verhältnis zu ihren Vätern haben, können ihre Emotionen besser kontrollieren und sind häufig beliebter bei anderen Kindern.[1][5]

Und mittlerweile wissen wir, dass diese Folgen keine zufälligen Korrelationen sind, sondern tatsächlich von der Art und Weise wie Väter ihre Kinder erziehen - oder es nicht tun- entstehen.

Learning by Raufen ?

Die Frage ist also weniger, was ein Vater seinen Kindern beibringt, mehr wie er es macht. Der entscheidende Unterschied besteht nämlich darin, dass Väter ihre Kinder auf spielerische Weise erziehen. Mütter spielen quantitativ zwar mehr mit ihren Kindern, tun dies aber entsprechend des Entwicklungsniveaus des Kindes, beschränken sich auf verbale Interaktionen und lassen das Kind über das Spiel bestimmen.[9]
Interaktionen zwischen Vater und Kind hingegen sind zumeist physisch und hoch-stimulierend, wie beispielsweise das Herumwirbeln des Kindes, oder noch bedeutender: das Raufen (engl. rough-and-tumble play).

Regeln und Disziplin lernen:


Durch das Raufen bzw. das spielerische Kämpfen passen sich Kinder zum ersten Mal freiwillig bestimmten Regeln an und achten auf Mitmenschen und ihre Umgebung.
Nehmen wir an Vater und Kind spielen herum und Kind schlägt Vater ins Gesicht. Der Vater würde dann beispielsweise sagen: "Wir können weiterspielen, aber nur unter folgenden Bedingungen: Du darfst mir nicht ins Gesicht schlagen, du darfst nicht herumschreien, etc...". Und natürlich möchte das Kind weiterspielen, also passt sich das Kind den aufgestellten Regeln an. Sobald das Kind die Regeln bricht, hört der Vater auf zu spielen. Das Kind fängt eventuell an zu weinen, aber befolgt früher oder später die Regeln um spielen zu können. So lernt das Kind welches Verhalten erlaubt ist, was provoziert, was beiden Spielpartnern nur Schaden zufügt und gleichzeitig lernt das Kind wie es zu reagieren hat.
pipsi.png

Psychologe Jaak Panksepp hat das Sozialverhalten bei Ratten erforscht und herausgefunden, dass wenn man eine große Ratte mit einer kleinen, schwächeren Ratte mehrere Runden 'rough-and-tumble play' spielen lässt, muss die große Ratte mindestens 30% der Runden verlieren, damit die kleine Ratte weiterspielt. Somit lernen auch Ratten die Parameter eines Spieles und passen sich diesen an. In diesem Zusammenhang hat Panksepp auch herausgefunden, dass Ratten, die für längere Zeit kein 'rough-and-tumble play' spielen, weil zB. der Spielpartner nicht will, sie mit der Zeit Symptome, wie die von ADHS, entwickeln.[10]
Das könnte auch die Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern, die ohne Vaterrolle aufwachsen, erklären. Studien die zeigen, dass zwischen ADHS und 'Vaterlosigkeit' (k)ein kausaler Zusammenhang besteht, gibt es meines Wissens nach jedoch noch nicht.

Das Sozialverhalten der Ratten ähnelt sehr dem Verhalten von Kindern: Wenn ein Kind nicht lernt, wie es sich beim Spielen zu verhalten hat, wird keiner mit ihm spielen wollen.
Nehmen wir an ein Kind A, das noch nie mit Erwachsenen oder anderen Kindern gespielt hat, spielt nun mit einem anderen Kind B. A haut B auf den Kopf. B weint und wendet sich von A ab. A ist so überrascht von der Reaktion, dass A ebenfalls anfängt zu weinen. Das wiederum führt dazu, dass B noch weniger mit A spielen möchte.
B sucht sich einfach einen neuen Spielpartner. A hat niemanden zum Spielen.

Spielen im Kindesalter ist wichtig für die soziale, kognitive, sprachliche und generell für die gesundheitliche Entwicklung eines Kindes.[11]

Selbstständigkeit lernen:

Auch das neugierige, erkundende Verhalten wird eher vom Vater gefördert, da dieser dem Kind im Spiel mehr zutraut, als die Mutter. Mütter sind vorsichtiger und Väter ermutigen ihre Kinder mehr dazu, Risiken einzugehen, wodurch das Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl und die Unabhängigkeit des Kindes steigt.

Eine deutsch-israelische Studie des deutschen Institut für Jugend und Gesellschaft zeigte, dass dieser Umgang mit dem Kind bis hin zum jugendlichen Alter anhält.

Väter trauten ihren Kindern schon rund vier Jahre früher Unabhängigkeit zu, Mütter dagegen nahmen sie im Verlauf der Adoleszenz weiterhin als relativ abhängig von ihnen wahr. -Deutsches Institut für Jugend und Gesellschaft


Das Selbstbewusstsein des Kindes wird zusätzlich bestärkt, wenn der Vater zur Egalitarität tendiert. In diesem Fall verfügt das Kind auch über schwächer ausgeprägte Geschlechtsstereotypen. [4]

Letzlich kann mit Sicherheit gesagt werden, dass eine hohe Beteiligung des Vaters an der Erziehung des Kindes die Beziehung zwischen Vater und Kind stärkt. Und eine Vater-Kind Beziehung die auch im Erwachsenenalter des Kindes auf Respekt, Vertrauen und Zuneigung beruht führt zu einem langfristigen Wohlbefinden der Kinder.

Die Rolle des Vaters ist also eine besondere und unverzichtbare Rolle im Leben eines Kindes.
Das bedeutet nicht, dass die Mutter nicht in der Lage ist, diese Lücke aufzufüllen. Sie muss sich aber dieser Lücke bewusst sein. Und es gibt tatsächlich auch Mütter, die die Vaterrolle übernehmen und ihre Kinder auf 'väterliche' Weise erziehen. Hierbei wird dann jedoch die soziale Rolle der Mutter vernachlässigt. Interessanterweise konnte man feststellen, dass Väter in einem Alleinerziehendenhaushalt die Funktionen der Mutter übernehmen, womit wiederum die Vaterrolle ausstehend bleibt.
Psychologen sind sich einig, dass die Präsenz zweier Bezugspersonen, wobei eine Person die Funktionen der Mutter und die andere Person die Funktionen des Vaters übernimmt, äußerst wichtig ist.

Ich wollte euch ein paar Funktionen des Vaters näher bringen und zeigen, wie wichtig es ist, Vater zu sein. Und wenn ich mir etwas wünschen würde, dann, dass Mann und Frau ihre persönlichen Probleme endlich beiseite legen und die Erziehung des Kindes als oberste Priorität sehen.

...Man darf daher die Erziehung nicht geringschätzen, da sie vielmehr unter den größten Gütern, welche den besten Menschen zuteil werden, den ersten Rang einnimmt. - Platon (Die Suche nach der bestmöglichen Staatsverfassung)

Erziehung ist alles. Der Pfirsich war einst eine Bittermandel, und der Blumenkohl ist nichts als ein Kohlkopf mit akademischer Bildung. - Mark Twain





Grundimpuls für diesen Post war eine neuliche Konversation zwischen Bürgerrechtler Warren Farrell und Psychologe Jordan Peterson über "the absolute necessity of fathers", die ich total interessant fande, und von der ich den Großteil der besprochenen Punkte abgeleitet habe. Ich wollte den Post eigentlich vergangenen Donnerstag (Vatertag in DE) veröffentlichen, ist sich jedoch nicht ausgegangen. Aber da wir wissen, dass die Vaterrolle theoretisch auch von der Mutter übernommen werden kann, steht der Post dem Muttertag ja nicht im Wege.
Alles Gute an alle Mütter zum Muttertag und meinen Respekt an alle verantwortungsbewussten Eltern.


Links



Quellen:
[1] The Importance of Fathers in the Healthy Development of Children
[2] Putting fathers back in the picture: Parental activities and children's adult outcomes.
[3] Poverty, Paternal Involvement, and Adolescent Well-Being
[4] The Role of Father
[5] The Family Origins of Empathic Concern: A 26-Longitudinal Study
[6] The Importance of Fathers (According to Science)
[7] Parenting Practices as Predictors of Substance Use, Delinquency, and Aggression Among Urban Minority Youth: Moderating Effects of Family Structure and Gender
[8] Does Father Absence Place Daughters at Special Risk for Early Sexual Activity and Teenage Pregnancy?
[9] Life Without Father: Compelling New Evidence that Fatherhood and Marriage are Indispensable for the Good of Children and Society
[10] Can PLAY Diminish ADHD and Facilitate the Construction of the Social Brain?
[11] The importance of play in promoting healthy child development and maintaining strong parent-child bonds.
[12] How fathers care for the next generation: A four-decade study.
[13] Father-Child Relations, Mother-Child Relations, and Offspring Psychological Well-Being in Early Adulthood
Wikipedia!


Grafiken:
[1] von mir gezeichnet
[2] Pixabay
[3] von mir gezeichnet
[4] Unsplash


TL;DR
Make Room for Daddy!

Sort:  

Immer wenn ich Artikel über Kindererziehung, Eltern, Rollenverteilung, etc. lese, bin ich unfassbar froh, mich damit nie auseinandersetzen zu müssen. Das erscheint mir viel zu viel Stress bei zu wenig Return of Investment zu sein :)

Dürfte ich aus Interesse fragen, warum du beschlossen hast keine Kinder zu bekommen?
Klingt nach einem endgültigen Entschluss und da muss ja mehr dahinterstecken als der ROI-Wert.

Ach und liebe Grüße Egolein

Klar darfst du.

First of all: Ich mag Kinder schlicht nicht. Ich finde sie weder süß, noch knuffig oder sonstwas. In erster Linie sind sie vor allem nervig, laut und dumm. Dafür sind mir meine Nerven zu schade.

Des Weiteren mag ich meine persönliche Unabhängigkeit - die geht halt flöten, sobald man ein Kind an der Backe hat. Wenn sich mir plötzlich eine kurzfristige Gelegenheit für ein tolles Projekt im Ausland bietet, wäre das mit Kind viel schwieriger wahrzunehmen als ohne.

Abschließend bin ich so...null der Beziehungsmensch. Ich halte die klassische, romantische Paarbeziehung für antiquiert, von Heirat ganz zu schweigen. Auch nicht unbedingt vorteilhaft, wenn man Kinder aufziehen will.

Haha Ego.. Du bist ein interessanter Kerl, dich muss man im Auge behalten. :)

Oha, noch mehr Stalker ._.

Liebe Liana,

grundsätzlich ist es nur zu wünschen, dass der Vater seine Rolle übernimmt.
Auch von mir!!!!

Die Realität sieht allerdings in vielen Punkten anders aus, als oben beschrieben. Zumindest nach meiner Erfahrung einer 20 Jahre alleinerziehenden Mutter.

Ich kenne viele Väter, die sich ihrer Rolle als Vater entziehen und wenn, dann alle 2 Wochen als Wochenend-Papa. Klar gibt es bestimmt auch viele Frauen, die darüber froh sind. Ein großer Teil allerdings, wünscht sich nichts sehnlicher, als aus der alleinigen Verantwortung raus zu kommen und auch sich selbst leben zu können, anstatt in Kind und Arbeit zu ertrinken. Ich definitiv!

Auch Väter in einer sogenannten "gesunden Familie" sind oft komplett überfordert und haben nicht unbedingt Lust, am Wochenende mit ihrem Sohnemann wilde Spiele zu spielen. Die Playstation wird da von vielen bevorzugt.

Auch das Männer grundsätzlich weniger Angst um ihre Kinder haben, die auf hohe Bäume klettern halte ich für ein Gerücht. Oft war ich diejenige "Verantwortungslose", die nicht darauf geachtet hat, dass jeder Schritt des Kindes von mir kommentiert und limitiert wird. "Ist das nicht zu hoch?"
Nein, ist es nicht. Das Kind wirds schon selber merken!

Als Mutter die Lücke des Vaters auszufüllen funktioniert leider auch nicht. Wie verwirrend ist es für das Kind, wenn ich von einer Sekunde auf die andere plötzlich reagiere wie ein Mann, wo ich doch eigentlich gerade die Mutter sein soll. Es ist unmöglich. Klar versuche ich es auch, fühle mich dabei aber überhaupt nicht wohl und glaube nicht das es gut ist. Ich kann als Mutter auch klare Regeln aussprechen und durchsetzten. Nur weil ich eine Frau bin, heißt das nicht automatisch, dass ich mir auf der Nase rumtanzen lasse. (Klar schafft der Kleine das auch immer wieder 😉) Viel mehr ist es oft so, dass die Teilzeit-Papas dann dem Kind alles gewähren und es dann zuhause sagt " Bei Papa darf ich das aber" und ich tagelang brauche, bis die Regeln auch zuhause wieder eingehalten werden.

Auf jeden Fall gibt es Auswirkungen, die ich auch an meinen Kindern sehe und die mich traurig machen. Da ich allerdings glaube, dass wir alle unser Päckchen zu tragen haben, versuche ich mir nicht die "Schuld" dafür zu geben.

So, dass ist ganz schön lang geworden! 😅
Ich hatte einfach das Bedürfnis, meine Erfahrung als Alleinerziehende zu erzählen. Bitte sieh das nicht als Kritik an deinem Artikel, den ich zu vielen Teilen auch bestätigen kann!!

Ich wünschte es wäre anders.

Einen lieben Gruß und herzlichen Drücker,
Mo*

Hallo Mo,

ich bewundere dich für deine Leistung als alleinerziehender Mutter und ich kann mir als Frau nichts überfordender vorstellen als mich alleine um die Erziehung eines kleinen Menschen kümmern zu müssen.

Meine Erfahrung mit alleinerziehenden Müttern und Vätern ist natürlich begrenzt und ich habe mich daher mehr auf Literatur verlassen und meine Ansicht einfließen lassen. Umso mehr schätze ich, dass du deine Meinung und Erfahrung geteilt hast. Vielen Dank dafür!

Und wie du bereits gesagt hast, ist die Erziehung deines Kindes nicht nur deine Verantwortung sondern auch die des Vaters. Und mehr als 100% kann eine Mutter ja auch nicht geben. Ich bin mir auch sicher, dass die Kinder niemals auf den Gedanken kommen würden Eltern die "Schuld" zu geben. Wir sind selbst für die kleinste Beteiligung der Eltern an unserem Leben mehr als dankbar.

Ich wünsche dir einen schönen Muttertag!

Liebe Grüße an dich und deine Kinder :)

Danke für deine liebe Antwort!!!! ❤️
Da meine Tochter in Indien ist und mein Sohn mit seinem Kumpel einen Film schaut, ist es kein besonderer Tag. Aber Muttertag ist ja jeden Tag. Ich habe gerade dann doch mal wieder einen Post geschrieben und darin kurz ein Bild gepostet, das mich als Mutter am meisten berührt hat.
Mehr Wertschätzung als Mama kann man nicht bekommen...

Ich danke dir! 😊

Extra 100% Upvote.

Die Realität sieht allerdings in vielen Punkten anders aus, als oben beschrieben. Zumindest nach meiner Erfahrung einer 20 Jahre alleinerziehenden Mutter.

Aus deiner Perspektive mag das sein. Hier bei uns auf dem platten Land muss man dagegen sehr lange suchen bis man alleinerziehende findet. Ich sehe sehr häufig Väter, die entweder mit der Mutter oder alleine etwas mit den Kindern machen sei es "nur" das Wandern, Angeln oder Fahrrad fahren.

Vielleicht fällt mir aber das nur eher auf, weil ich selber viel mit meinen Kindern mache.

Als wir noch in der Großstadt lebten, hörte man schon diverse Geschichten von Vätern, die sich nicht um die Kinder kümmerten, aber auch von Müttern, die immer eine Ausrede fanden um den Besuchstermin des Vaters zu torpedieren.

Hallo Vladimir,

das freut mich zu hören! Ich kann mir schon vorstellen, dass es auf dem Land ein wenig anders ist als in der Stadt. Was den Kindern hoffentlich zugute kommt! Wandern, Angeln und Fahrrad ist doch perfekt!

Klar gibt es beide Seiten! Ich kenne auch Geschichten wo die Mutter den Kontakt nicht möchte. Man weiß die Gründe der Menschen nicht, warum sie was tun. Ich bin dazu übergegangen es zu akzeptieren wie es ist, ändern kann ich es ja nicht. Ich glaube das ist ein guter Weg.

Viel Spaß beim Wandern mit den Kindern! 😊

Du kennst mich 😂 ich übernehme die voll und liebe es .... die Mama von meinem kleinen zu sein😂😂

Hehe... 😂
Das glaube ich dir!!!!

Guter Beitrag, schön zu lesen das Väter wichtig sind. Gleich geteilt damit die Damen ihren Männern was präsentieren können.

Meinerseits ein Thema das mich immer wieder beschäftigt. Ich bin ab dem Alter von 10 quasi ohne väterliche Erziehung aufgewachsen. Ich bin sehr lange ein unselbstständiger und emotional verschlossener Mensch gewesen. Auch noch nach der Pubertät. Ich war ein klassisches Mama-Kind. So sehr ich meine Mutter liebe, bemuttert sie ihre Kinder einfach zu sehr und definiert unterbewusst zu stark was sie können/nicht können.


Damals habe ich das natürlich nicht bemerkt, bei meinem viel jüngeren Halbbruder bemerke ich das jedenfalls stark. "Er ist in XYZ nicht gut, also soll er es doch gar nicht probieren und lieber Sache ABC machen". Sicher gut gemeint, aber sehr gefährlich langfristig gesehen. Mein Vater hatte damals viel mehr die Mentalität "Einfach mal probieren, wenn du dir weh tust dann hast du dir halt weh getan". Ich habe erst viel zu spät gemerkt das ich allen Grund dazu habe selbstbewusst zu sein und zu meinen Stärken zu stehen. Die Mischung beider Ansichten hätte mir stark geholfen. Natürlich ist mein Einzelbeispiel statistisch gesehen irrelevant.

Wunderbarer Artikel den man, meiner Meinung nach, sofort in einem passenden Magazin so abdrucken könnte.

Wirst du noch einen Artikel über die Rolle der Mutter schreiben? Ich finde das sehr interessant. Man liest ja immer wieder in den Medien was davon, dass der Mann in einer Krise ist oder, dass Männlichkeit veraltet wäre oder "Der moderne Mann" und ähnliches. Dabei habe ich noch nie eine konsistente und plausible Definition von Männlichkeit gehört. Das Erforschen von Elternrollen kann vielleicht dabei helfen. Auch dabei helfen, was für tendenzielle Unterschiede es zwischen Männern und Frauen gibt und wie manche gender gaps Zustande kommen. Aus deinem Artikel lese ich z.B. heraus, dass Väter ihre Kinder kompetetiver erziehen. In Wettbewerb treten, an Regeln halten etc. Ich denke das würde auf jeden Fall wesentlich dazu beitragen warum es mehr Leute gibt, die schlechter im Leben abschneiden, wenn sie vaterlos aufgewachsen sind.

Interessant wäre auch, in wiefern Väter Mädchen und Jungs erziehen. Gibt es da Unterschiede? Sind diese groß oder wird auch mit Mädchen oft gerauft?

Das Selbstbewusstsein des Kindes wird zusätzlich bestärkt, wenn der Vater zur Egalitarität tendiert. In diesem Fall verfügt das Kind auch über schwächer ausgeprägte Geschlechtsstereotypen. [4]

Was meinst du hier mit egalitär? Egalitär, wenn es um Geschlechterrollen geht oder eher gesamtgesellschaftlich egalitär?

Ich hatte in Erwägung gezogen auch über die soziale Rolle der Mutter schreiben, aber dachte mir dann, dass die Funktionen einer Mutter noch relativ offensichtlich sind. Außerdem beschäftigen sich Frauen einfach viel mehr mit diesem Thema und auch Sozialwissenschaftler und Psychologen befassen sich mehr mit der Mutter-Kind Beziehung, weshalb ich bezweifle, dass ich auf neue Erkenntnisse gestoßen wäre.

Egalitär hinsichtlich aller Gruppen und Gemeinschaften. Also ja, gesamtgesellschaftlich.

Die Unterschiede zwischen der Erziehung von Jungs und Mädchen hätte ich auch ruhig erwähnen können, aber kurz zum Spielen:
Väter spielen auch mit ihren Töchtern, sind aber einfühlsamer und vorsichtiger, was angeblich genderspezifische Eigenschaften bestärken soll. (Ob das gut oder schlecht ist, darüber lässt sich streiten)
Aber die physisch-athletische Ebene ist auch bei Töchtern ziemlich wichtig. Eine Langzeitstudie[12] hat gezeigt, dass auch die athletische Förderung des Vaters durch zB. gemeinsamen Sport, zum Bildungserfolg der Töchter beiträgt.

Liebe Grüße :)

Darf ich an dieser Stelle einhaken und fragen was "Egalitarität" ist?
Dazu habe ich gar nix gefunden.
Meist kommt als Suchergebnis nur, "nicht gefunden, Schreibweise überprüfen".

Ach sorry, hab dein Kommentar erst jetzt gelesen. Fehler von mir, man sagt Egalitarismus, nicht Egalitarität.

"Egalitäre Gesellschaft (französisch égalité, von lateinisch aequalitas: „die Gleichheit“) bezeichnet eine soziale Gruppe, Gemeinschaft oder Gesellschaft, bei der grundsätzlich alle Mitglieder den gleichen Zugang zu den zentralen Ressourcen haben (Nahrungsmittel, Güter, Land usw.) und kein Mitglied dauerhaft Macht über Andere ausüben kann. Es herrscht politische und soziale Gleichheit." - Wikipedia

Kein Problem:)
Du hast

wenn der Vater zur Egalitarität tendiert

geschrieben. Was mich etwas verwirrt. Das würde ja sowas wie Gleichberechtigung bedeuten, oder?
Wenn ich dich richtig verstanden habe, meinst du, dass Mütter zu einer "ungleichen Erziehung" tendieren je nachdem ob es sich um ein Mädchen oder einen Jungen handelt.

Ich hatte es nicht auf die Erziehung bezogen, sondern ganz allgemein. Wenn der Vater zu einer egalitären Ideologie tendiert dh. zB. der Ansicht ist, Frauen und Männer sind gleichberechtigt oder "Rasse x" und "Rasse y" sind gleichberechtigt, dann fördert diese Haltung des Vaters angeblich das Selbstbewusstsein der Kinder, vA das der Mädchen. Verzeih, falls ich mich falsch ausgedrückt habe :)

Wow ein wirklich toller und gut recherchierter Artikel! Ich bin noch etwas entfernt vom "Vater-Sein", setze mich aber schon jetzt mit meiner zukünftigen Rolle als dieser auseinander. Ich befindet mich zur Zeit in einem Lehramtsstudium für den Pflichtschulbereich, wo wir sehr viel über die Entwicklungspsychologie von Kindern lernen, aber eben vor allem aus der Sicht eines Pädagogen/einer Pädagogin. So ist es sehr interessant für mich, mal etwas konkret auf Eltern zutreffendes zu lesen.

Leider entwickelt sich die Gesellschaft hier in eine sehr fatale Richtung: Erziehung wird immer mehr an PädagogInnen delegiert und viele Eltern nehmen ihre Verantwortung nicht mehr wahr (sowohl Väter als auch Mütter) und verkennen total, wie wichtig sie als Bezugspersonen für das Kind sind.
Der Kindergarten und Volksschulbereich ist darüber hinaus leider zum Großteil von weiblichen Pädagoginnen geprägt, wodurch auch hier eine männliche Bezugsperson fehlt. Ich bekomme oft zu hören, wie froh man ist, dass auch ein junger Mann, wie ich es bin, sich für ein solches Berufsfeld interessiert. Und es stimmt: Männer in der Erziehung sind wichtig und unentbehrlich! Dennoch sollte es NICHT die Aufgabe von (männlichen) Pädagogen sein, die fehlende Vaterfigur zu ersetzen. Leider läuft in unserer Gesellschaft aber alles darauf hinaus...

Ich hoffe wirklich, dass die Wichtigkeit des Vaters "wiedergefunden" wird und wir als Gesellschaft einen anderen. besseren Weg finden können, unsere Kinder zu erziehen als bisher.


Vielen Dank für diesen Artikel, ich merk grad selber wie sehr er mich zum Nachdenken bewegt hat. Ich hoffe er wird von vielen gelesen!
(Ich hab ihn gleich an ein paar Freunde, die nicht auf Steemit sind weitergeschickt)

Ich stimme dir in allen Punkten zu.
Vor allem dadurch, dass nun sowohl Mann als auch Frau Karriere machen wollen, überlassen sie ihre Kinder Babysittern und Tagesmüttern. Das kann doch nicht gut für das Kind sein?!

Ich wusste gar nicht, dass du auf Lehramtstudierst. Dürfte ich fragen welche Fächer? :) (Ich tippe mal auf Geografie oder Geschichte?)

Nein zweimal falsch geraten :P
Aber ich möchte es (noch) nicht preisgeben, was genau ich studiere ;)

Sehr schön geschrieben, genau auf den Punkt. Aber es wird halt in der Gesellschaft so noch gar nicht richtig gesehen. Ich als pädagogische Fachkraft :) kenne mich mit dem schmarn ja bestens aus. Was du hier schreibst erlebt man im Kindergartenalltag stetig. Die Rolle zwischen Mann und Frau mit den Kindern. Es ist nicht wichtig , ob Vater und Vater, Mutter und Mutter oder Vater und Mutter... wichtig ist die Rolle die jeder einnimmt. Für ein Kind ist es dabei egal wer was ist , Hauptsache es hat beide Rollen zur Auswahl. Im Grunde die intakte Familie.... darum finde ich es sehr schade das der Vatertag eine im Gegensatz zum Muttertag untergeordnete Rolle in der Gesellschaft hat.

Beste Grüße und klasse Ding .... wird mal reesteemd

^Ich unterstreiche deinen Kommentar

Vielen lieben Dank!

Liebe Grüße :)

Ein sehr schöner und vorallem wichtiger Artikel! Ich möchte hier jetzt nicht Deine Statistiken in Frage stellen, sondern aus persönlichen Erfahrungen berichten:

Kinder ohne Väter neigen eher zu kriminellen Tätigkeiten

Bei uns in der Stadt gab es nach der Wiedervereinigung mehrere Gruppen junger Wilder. Ich selbst gehörte einer Clique (nennt man das heute noch so?) Mit ca. 40 Leuten an. Eigentlich ging es jeden Tag nur darum, sich gegenseitig mit dem größten Mist zu übertreffen und da waren echt üble Geschichten dabei. Ich möchte allerdings behaupten, dass 90% aus einer intakten Familie kamen.

und zu Drogenmissbrauch

Leider habe ich auch in meiner Familie Gegenbeispiele

Mütter sind vorsichtiger und Väter ermutigen ihre Kinder mehr dazu, Risiken einzugehen

Da scheine ich wohl eine Mischung aus Mutter und Vater zu sein ;-)

Ansonsten wirklich sehr schön geschrieben, ich lese Deine Artikel immer gerne Und freue mich schon auf den nächsten!

LG

Dass auch Jugendliche aus intakten Familien kriminellen Tätigkeiten nachgehen und Drogen nehmen, ist ja klar. Die Statistiken haben nur bewiesen, dass Jugendliche ohne Väter eher dazu neigen, und nicht dass die Gesamtzahl der Kriminellen und Junkies zu einem größeren Anteil aus Jugendlichen ohne Väter besteht.

Außerdem können individuelle Erfahrungen keine allgemeine Studie wiederlegen.

Auch die Aussage, dass Mütter vorsichtiger sind, bezieht sich auf einen allgemeinen Trend und trifft nicht auf jeden zu.

LG

Außerdem können individuelle Erfahrungen keine allgemeine Studie wiederlegen.

@javehimselfe
Ich hoffe an meinem Kommentar ist auch zu erkennen, dass das in keinster Weise meine Absicht war.

Clique ? Man nennt das heut Peer Group

Jetzt will ich aber wissen, um was für eine Clique es sich handelt!

Danke für das Teilen deiner Erfahrung, ich denke das wird so manche beruhigen, dass es anders auch sein kann.
Drogenmissbrauch kann leider auch die Besten der Besten erwischen.

Danke für die Blumen und liebe Grüße!

Schon wieder lieferst du uns hier einen ausgezeichneten Fachartikel! Dank deiner Beiträge kann man sich Abonnements von Zeitschriften sparen. Ich finde es auch bemerkenswert, dass du uns hier auf Jordan Peterson aufmerksam gemacht hast. Außer bei dir habe ich bislang nur etwas im Blog von @fabio über ihn gefunden.

Meinen 100% Upvote für deine Artikel macht mittlerweile mein Automat, aber das Kommentieren lasse ich mir noch nicht von einem AI-Modul abnehmen.

Wenn ich auf Autoren wie dich stoße, wünsche ich mir das Zehnfache an Voting-Power. Aber was noch nicht ist, kann noch werden. Ich arbeite daran.

Ach danke Freiheit, ich weiß gar nicht wie ich mich bedanken/revanchieren soll. Du heiterst mir meinen Steemit-Alltag immer auf! Ich hoffe ich schaffe es mal zu einem Münchner Meetup, um mich persönlich bei dir zu bedanken. Außerdem glaube ich, dass dabei interessante Gespräche rauskommen würden :)

Ich höre mir gerne die Vorträge von Jordan Peterson an. Er regt teils auf provozierende Weise zum Nachdenken an und verknüpft durch Bisoziation komplett unterschiedliche Gedanken zusammen, was schließlich jedoch viel mehr Sinn ergibt, sodass ich mir immer denke 'Wie bin ich selber nicht draufgekommen?'. Mich würde interessieren was dein Bezug zu Peterson ist.

Liebe Grüße

Ich bin durch @fabio auf den Herrn Professor Peterson aufmerksam geworden. Mir gefallen alle Querdenker, vor allem, wenn sie sich gegen die herrschende Ideologie auflehnen.
Ein Treffen wäre schön, es kann aber auch mal in Wien sein (du wohnst doch in Wien, oder?). Letztes Jahr habe ich dort schon einige Leute von Steemit kennengelernt.

Ja, bis jetzt fanden die Wiener Stammtische leider an ungünstigen Tagen für mich statt, aber falls du in den nächsten Monaten vorhast zu kommen, werde ich definitv dabei sein :)

Chapeau für diesen Artikel, und das auch noch zum Muttertag.

Ist zwar genau das, was man als Vater eh intuitiv weiß und wahrnimmt, aber schon, es wissenschaftlich untermauert zu sehen.

Nur eines noch: Ich verstehe absolut nicht, warum manche Angst um ihre Männlichkeit kriegen, wenn sie sich mit Kindern abgeben. Meiner Meinung nach gibt es wenig männlicheres, als sich um seine Kinder zu kümmern und ihnen (teilweise auch gegen den Zeitgeist) vorzuleben, was es heißt, Mann zu sein. Meiner Erfahrung nach kommt das durchaus auch bei Frauen ziemlich männlich rüber (was dann wieder ein bisschen die bittersweet symphony ist, weil mann ist ja verheiratet^^).

Coin Marketplace

STEEM 0.29
TRX 0.12
JST 0.033
BTC 63464.16
ETH 3111.33
USDT 1.00
SBD 3.98