Ist die Pilzzucht schwer? Nicht umbedingt, mit der richtigen Einstellung!

in #deutsch7 years ago (edited)

Ich persönlich finde die Pilzzucht ein unglaublich schönes Hobby. Ob es sich dabei um Speisepilze oder eine andere Art Pilze handelt, ist dabei relativ egal. Die Aufzucht ist immer davon abhängig, was der jeweilige Pilz mag oder ob er z.B. eine bestimmte Umgebung braucht.

Manche Pilze wie z.B. der Steinpilz (wenn ich mich richtig erinnere) sind zum Beispiel nur sehr schwer zu züchten, da diese eine Art Symbiose mit einem Baum eingehen und somit nur sehr schwer zu züchten sind, insbesondere Indoor könnte das ein Problem werden. Aber z.B. auch Morcheln sind nur für erfahrene Pilzzüchter geeignet, da hier die Wachstumgsbedingungen nicht gänzlich erforscht sind.

Ob die Pilzzucht schwer ist, ist nicht so einfach zu beantworten, da man sehr steril arbeiten muss und sich vorher viel einlesen muss. Aber das ist in jedem anderen Hobby auch so. Jemand der gerne schnitzt muss auch erstmal lernen, wie er das Holz richtig bearbeitet, damit auch eine schöne Schnitzerei dabei herauskommt.
Oder jemand der gerne an Autos schraubt, ja, der wird sicher auch mal das eine oder andere Teil schrotten, weil er etwas nicht gewusst hat.

So ist es auch in der Pilzzucht - aber meißtens ist es der Übereifer und die "ja nö, das geht schon so"-Einstellung, die den Leuten die Pilzzucht schwer macht.

Sterilität ist hierbei ein wichtiges Thema. Zwar ist es möglich in unsteriles Endsubstrat (z.B. Stroh, also ein Nährboden wo der Pilz wachsen kann) zu impfen (den Pilz also hineinzugeben, mit seiner "Brut" (Körner die mit dem Pilz durchwachsen sind)), aber im Grunde sollte man sich Sterilität angewöhnen, besonders wenn man tief in die Thematik, wie die Auslese von Stämmen, eintauchen möchte.

Wer allerdings viel Motivation und Interesse mitbringt (und damit kommen wir zum entscheidenden Punkt), sich für das Hobby begeistern kann und einfach Freude daran hat, einzutauchen und immer mehr darüber zu lernen, zu erfahren und sich einzulesen - der wird es auch nie als "schwer" im negativen Sinne empfinden. Wer die Pilzzucht als frustrierend empfindet und "schwer", der wird daran auch nicht lange Spaß haben, ist vielleicht auch mit den falschen Gedanken an die Sache herangegangen.

Wer nur Geld verdienen will oder den schnellen Rausch sucht (Magic Mushrooms), der sollte sich lieber einen anderen Beruf suchen oder sich im anderen Fall beim Dealer des Vertrauens umsehen.
Pilze hingegen brauchen Liebe und Leidenschaft, weil sie sehr fehleranfällig sind und Fahrlässigkeit bestraft wird.
Weder ein geldgeiler Schnellschuss oder das Verlangen nach einem schnellen Rausch werden hier ans Ziel führen.

Wer allerdings diese Liebe & Leidenschaft mitbringt, der hat ein wirklich schönes Hobby gefunden und kann damit sehr viel Freude haben, so wie auch sehr, sehr viel lernen.

Das nicht nicht nur bei den Glückspilzen, ihr Schlawiner!

Liebe Grüße
Kranoras

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servus @kranoras schön mal wieder einem pilzsucher zu begegnen. in jungen jahren war ich viel unterwegs mit oma haha. die wusste zumindest noch ausm stehgreif was welcher pilz ist und für was der gut is. ohne buch wäre ich mittlerweile völligst aufgeschmissen und selbst damit is bei mir nicht gesagt das da dann doch ein " ach der geht schon" pilz mit dabei ist :-) wünsche dir einen schönen tag

Wünsche ich dir ebenfalls! Ja, Pilze habe ich durch Zufall entdeckt und seitdem mit der Zucht begonnen. Aber gerade wenn man sich informiert, wie schwer das Ganze ist, trifft man doch auf viele falsche Informationen.

Zum Beispiel hat da jemand versucht auf Kaffeesatz anzubauen und sich gewundert warum er (ohne Sterilisationsprozess) scheiterte.
Die Pilzzuche... da bin ich ganz schlecht, auch wenn ich mittlerweile wahrscheinlich einige Pilzsorten erkennen kann, wie zum Beispiel den Austernseitling oder Limonen/Rosenseitling.

Und nicht vergessen...keine frischen Morcheln futtern! :D

Interessantes Hobby @kranoras. Ich sammle nur aus dem Wald. ;-)

Ja ich züchte selber! Ist aber auch, wie erwähnt, ein wenig anspruchsvoll - aber durchaus erlernbar. Nur man brauch halt Platz und auch ein wenig Startkapital. (so 100-200 Euro sollte man schon für Equiq ausgeben)

Aber theoretisch kann man auch ohne Ausgaben loslegen...nur entsprechende Fehlerquote muss man dann einrechnen.

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