Alkoholismus - der schleichende Schurke.

in #deutsch6 years ago


Hey Steemerinos,

in letzter Zeit ist mir mein Bierkonsum etwas aufgefallen und ich habe gemerkt, wie sich langsam ein Schurke in meinen toten Winkel schleichen wollte.
Und von diesem, ja, diesem Schurken möchte ich euch heute mal berichten bzw. meine Gedanken zu ihm äußern.

Wer kennt es nicht? Ein Glas Whiskey, eine Dose Bier oder sonstigen Alkohol, den man unbeschwert zu Feiern trinkt oder einfach mal zum Einschlafen.
Aber ich muss sagen, dass ich bei dieser Droge, selbst wenn wir in Bezug auf Alkohol ungerne dieses Wort hören, es schnell zu einem Suchtverhalten führt.

Wisst ihr - ich habe nun einige Erfahrungen mit psychedelischen Drogen gemacht und sie haben auch ihre Nebenwirkungen. Pilze, besonders Pilztee, am wenigsten.
Weil auch wenn man ohne gutes Set & Setting auf höheren Dosen nen kompletten Horrorfilm schieben kann, so führt es nicht zu einer Sucht, weil man meißtens erstmal die Erfahrung verarbeiten muss und es sich so gut wie gar nicht in den Alltag integrieren lässt.

Es ist einfach nicht alltagstauglich und auch NICHT partytauglich (meiner Meinung nach). Seht also bitte davon ab es als Partydroge zu sehen. Mit Freunden und alleine kann es eine wundervolle Erfahrung sein, aber das kommt immer drauf an und darauf möchte ich nicht zu sehr eingehen.
Aber es ist mir halt einfach ein Anliegen, diese Message weiterhin zu predigen! (Weil ich weiß, wie tief ein Badtrip (Krankenhaus) gehen kann)

Aber kommen wir zurück zu unserem Schurken, dem Alkohol. Nun, in letzter Zeit trank ich, ohne es wirklich bewusst wahrzunehmen, immer, ja, jeden Abend mein Bierchen. Irgendwann wurden es zwei.
Gestern waren es drei.

Heute ist es eins und dabei wird es auch bleiben..weil..ich weiß nicht ob es an den psychedelischen Erfahrungen liegt...aber ich habe mir unbewusst selber auf die Schulter getippt und gesagt: "Sag mal... irgendwie war das in letzter Zeit etwas viel Bier, meinste nicht?"

Und damit lag ich auch richtig. Es war viel Bier. Viel zu viel eigentlich.
Noch kann ich die Bremse gut ziehen, aber wer weiß wie es anderen Menschen ergeht.

Warum ich Alkohol als diesen heimlichen Schurken sehe, der sich langsam in den toten Winkel schleicht? Nunja, es passiert sehr langsam und es vermischt sich mit der Gewohnheit. Und was sind wir? Richtig, Gewohnheitstiere.
Das Bier am Abend wird also sehr schnell zu einer Art von Ritual, welches mit seinem schön berauschenden Schwips natürlich auch das Einschlafen einfach und (meiner Meinung nach) sehr angenehm macht.

Aber es führt wahrscheinlich genau da hin. Zu drei Bier, statt nur einem.
Oder irgendwann vier.
Und aus Berichten von Bekannten kann es dann auch da enden, dass man jeden Abend mit seinem Sixpack vor der Glotze sitzt und abdriftet.
Was für mich richtig krass klang, aber immer normaler wird, desto mehr Bier ich trinke - ebenfalls ein großes "STOP"-Schild für mich.

Ich bin also sehr froh, dass ich mich unter Kontrolle habe und mich selbst beobachte.

Vielleicht werdet ihr euch fragen, warum ich das schreibe. Das ist relativ simpel.
Ich möchte einfach meine Beobachtungen schildern, damit jeder der das hier liest, vielleicht in einer seiner schlimmeren Phase, darauf zurückgreifen kann und sich (hoffentlich) daran erinnert.
Natürlich auch, damit ihr mal wieder etwas von mir lest.

Jedenfalls bin ich mir sehr sicher, dass dieser Prozess sehr schleichend ist, besonders weil es legal ist und sich so wunderbar in den Alltag integrieren lässt.
Ich werde jetzt zumindest dem köstlichen Bier erstmal ein wenig abschwören und nur noch alle zwei Tage, gar drei Tage, ein Bierchen zischen.
Auch wenn ich das abendliche Bier wohl wirklich vermissen werde.

Liebe Grüße
Kranoras

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Ein sehr ehrlicher und hilfreicher Beitrag!
100 Upvote und Prost.

Danke dir! Und Prost gibts bei mir erst wieder in ein paar Tagen ;)

Oh ja - der Schurke kommt auf leisen Sohlen um sich dann fest einzunisten , hab da auch meine Erfahrungen gemacht .
War hochgradiger Alki.. es gab Zeiten wo ohne zig Cocktails und ner Flasche Wodka täglich garnichts mehr ging ,
das veränderte sich dann nach nem Totalabsturz mit Heroin (Überdosis).

Da war erst mal Ruhe .... aber der Geselle Alk kam wieder durch die Hintertüre... dann wars Bier und Wein - am Schluß ein Kasten pro Tag und ein zwei drei Bottolos Vino ....

und nun bin ich seit zwei Jahren aber so was von Ohne unterwegs -
wegen meiner Gesundheit .
Aber nicht wie die meisten denken : oHoH
Leber im Arsch oder krankgesoffen - nein .Leberwerte sind top ...

Ein hartnäckiger Post Nasal Drip aus ner Grippe hat mich dazuveranlasst . Peng von einem Tag auf den anderen war Schluß ....

und ich bin froh über die Entscheidung die doch sehr viel Willen erfordert , auch das Ganze durchzuhalten am Anfang .

Aber nun nach zwei Jahren möchte ich unter keinsten Umständen mehr meine Klarheit und mein einigermaßen gut auf geräumtes Seelenleben vermissen , auch Dank der Meditation die ich anfing - und der Stille die ich oft aufsuche .

Vielen Dank für Deinen ehrlichen Bericht und es gehört Mut dazu , seinen Weg auch ohne Alk zugehen- grade in einer Zeit, die einem immer mehr den Irrsinn dieser Welt um die Ohren und Augen knallt .

Hochachtung und Hut ab .

und in Bezug auf Deine Schwammererfahrungen kann ich Dir nur beipflichten:
hatte auch mal die Gelegenheit und hab es bis heute nicht bereut - es war ein Door-opener Erlebnis :-) :-)

Hi!
Pass bitte gut auf Dich auf. Ich bin jetzt 3 Jahre komplett Drogenfrei, nachdem ich den Karren so richtig gegen die Wand gefahren hatte.
Mich alarmiert ein wenig wie Du schreibst "...alle zwei, drei Tage..." als ob das wenig wäre.
Ich weiß noch wie ich früher mal so einen Onlinetest gemacht habe zum Alkoholkonsum. Das Ergebnis war, dass mein Konsum sehr besorgniserregend ist. Da fand ich das noch lustig. 🙄
Gruß!

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