Selbstausgrenzung schafft erst Probleme, anstatt sie zu lösen.

in #deutsch6 years ago

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Ausnahmsweise müßte man eigentlich den ansonsten wenig luzid agierenden Vertretern des Zentralrates der Juden einmal zustimmen, wenn sie die neu gegründete Gruppe „Juden in der AfD“ als „völlig unverständlich“ bezeichnen. Doch das hätten sie nicht verdient, denn wieder liegen sie völlig neben der Sache.
Völlig unverständlich ist nämlich nicht die Mitgliedschaft von Juden in der AfD, sondern ihre Selbstabgrenzung innerhalb der Partei. Das überrascht umso mehr, als diese Juden sich erfreulich von den Wortführern des Zentralrates unterscheiden. Sie haben - im Gegensatz zu letzteren - verstanden, woher die Bedrohung kommt, und was dagegen zu tun ist. Es wäre wünschenswert, daß sie sich mit dieser Linie auch im Zentralrat durchsetzen und dessen Wortführer abberufen würden. Ihre Fraktionsbildung innerhalb der Partei mag die Intention verfolgen, die Partei gegen ihre Kritiker zu verteidigen. Für die jüdische Sache jedoch erscheint sie kontraproduktiv.

In Bayern werden den Staatsanwaltschaften Beauftragte für Antisemitismus beigeordnet.
Was sollen diese dort bewirken? Stellt man Juristen, von denen einige wahrscheinlich selbst Juden sind, die Kompetenz in Abrede, Straftaten als solche zu erkennen? Andere Gruppen verfügen auch über keine Obleute bei den Staatsanwaltschaften.
Was hätten Obleute beispielsweise zur Klärung des Falles in Chemnitz beitragen können?
Bei dem vorgeblichen Überfall von Neonazis auf den Wirt eines jüdischen Gasthauses „meint“ dieser die Worte vernommen zu haben: „Judensau, hau‘ ab aus Deutschland!“
Seit wann sind Halluzinationen justiziabel? „Meinen“ und „glauben“ gehören einer anderen Disziplin an, die bekannt ist für extraterrestrischen Bezug.
Er erinnert sich zuvor „entweder laut gedacht oder leise gesagt“ zu haben: „Haut ab!“
War der Mann damals eigentlich im Vollbesitze seiner Sinne, oder zu vorgerückter Stunde bereits selbst sein bester Gast gewesen? Das hört sich doch alles recht vage, unpräzise und konstruiert an. Fakten klingen anders.
Bemerkenswert erscheint hier auch, daß die Tat, angeblich verübt am 27. August 2018, erst zehn Tage später publik wurde. Die hirnlosen Berufshetzer vom Schlage Knobloch und Schuster, die den von ihnen Vertretenen üblicherweise mehr als nur einen Bärendienst erweisen, wären normalerweise doch sofort zur Stelle gewesen, um sich zu Wort zu melden.
Zumindest vor einem noch nach professionellen Standards arbeitenden und unvoreingenommenen Gericht hätten derlei Beweisangebote keinen Bestand. An einer derart dürftigen Beweislage könnte auch eine Obperson nichts ändern.

Abgrenzung geht immer auf Kosten der gelebten Normalität. Ein Sonderweg zieht Mißtrauen, Argwohn und Ablehnung auf sich. Diese Erfahrung machen bereits Kinder in der Schule. Sonderrechte und Privilegien haben sich letztlich noch immer zum Nachteil ihrer Träger ausgewirkt und arbeiten der Integration entgegen; diese aber stellt den besten Garanten für Akzeptanz und Sicherheit dar. Normalität ist erst erreicht, wenn die Gruppenzugehörigkeit überhaupt nicht mehr thematisiert wird, weil es selbstverständlich ist, daß alle gleiche Rechte und Pflichten haben und ihre Akzeptanz unangefochten ist. Individuen haben viele Facetten. Warum gerade eine davon herausgreifen und fraktionieren? So errichtet man unnötigerweise Trennwände und nährt Klischees, wo übergreifende Allianzen gefragt wären.

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/„völlig-unverständlich“-jüdische-gemeinden-kritisieren-vereinigung-„juden-in-der-afd“/ar-AAABdA9?MSCC=1537873900&ocid=spartandhp
https://www.donaukurier.de/nachrichten/bayern/Justiz-Extremismus-Religion-Bayern-Antisemitismusbeauftragte-an-Generalstaatsanwaltschaften;art155371,3927284
https://web.de/magazine/politik/proteste-chemnitz-stoerungsfrei-sorge-juedischem-wirt-33155968
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