Kinderausbeutung in Deutschland

in #deutsch5 years ago

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Ist die Rede von Kinderarbeit, denkt kaum jemand an Deutschland.
Dieses Problem verortet man meist in der Dritten Welt und prangert es an. Dabei gilt es jedoch zu bedenken, daß die Alternative zu Kinderarbeit dort nicht notwendigerweise Schule, sondern oft Hunger ist.
In Deutschland dagegen gebietet keine existentielle Not Kindern, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen. Daher verstört umso mehr ein Fall von Kindesmißbrauch, der sich nicht nur vor den Augen der Öffentlichkeit vollzieht, sondern auch noch als Sensation herausgestellt wird.

Der siebenjährige Mikail Akar, wohnhaft in Köln, entdeckte im Alter von vier Jahren - wie viele seiner Altersgenossen - den Spaß am Umgang mit Farben. Soweit ist das nichts Ungewöhnliches.
Doch dann begannen seine geschäftstüchtigen Eltern, seine „Werke“ über das Netz zu vermarkten. Damit erwiesen sie sich als so erfolgreich, daß sie alsbald von einer Dreizimmerwohnung in ein eigenes Haus umziehen konnten, wo allein dem Kleinen drei Zimmer zur Verfügung stehen. Die Bilder des Kindes erzielen inzwischen Preise von 8000 Euro. Galeristen und Banken haben Mikail für ihre Zwecke entdeckt und bedienen sich seiner.

Der ausgesprochen hübsche kleine Kerl erobert mit seinen dunklen Augen und Haaren, dem gebräunten Teint und seinem gewinnenden Lächeln mit offenem Blick mühelos das Publikum. Er kann nicht ahnen, welches infame Spiel Erwachsene mit ihm treiben.

Die „Gemälde“ des Jungen stellen anspruchslose altersübliche Farbklecksereien dar. Daran ändert nichts, daß ähnlich anmutende Bilder Erwachsener zum Teil astronomische Summen auf den Kunstmärkten erzielen, ohne daß dies von ihrer Qualität her nachvollziehbar wäre. Oft liegen derartigen „Erfolgen“ marktmanipulative Eingriffe zu Grunde, um Investoren das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Die Malerei gehört den Disziplinen an, zu denen sich weitaus mehr „Künstler“ berufen fühlen, als es ihrer tatsächlichen Begabung entspricht. Der Kalauer, wonach „Kunst“ von „können“, und nicht von „wollen“, komme, da es sonst „Wunst“ heißen müsse, nimmt hier seinen Ursprung.

Skrupellose Galeristen und gierige Bankster beteiligen sich bereitwillig an der Ausbeutung des Kindes, das gefeiert und herumgereicht wird wie ein Superstar und sich offenbar perfekt in die ihm zugedachte Rolle einfindet.

Nach der Schule begibt der Kleine sich sofort an die Arbeit. Dem Kunstunterricht hat er sich bereits verweigert. Schon in seinen jungen Jahren weist er Ratschläge zurück. Wozu auch!? Rembrandt und Rubens - alles Stümper im Vergleich zu ihm. Welcher Caspar? David Friedrich? Nie gehört.
Hier wird gerade ein Banause herangezogen, der weder etwas von den wirklich Großen seines Faches erfährt, die ihm eigentlich als Vorbild und Orientierung dienen sollten, noch erlernt er die handwerklichen Techniken dieser Kunst. Stattdessen bestärkt man ihn in Selbstgenügsamkeit, Egozentrik und Überheblichkeit. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor besteht in seiner Jugend. Sobald er dieser entwachsen ist, wird es sich rächen, daß ihm das Rüstzeug fehlt, um sich weiterzuentwickeln. So wird er immer auf dem Niveau eines kindlichen Amateurs verharren.
Wie er damit umgehen wird, wenn ihm die Aufmerksamkeit entzogen und er aus dem Rampenlicht verdrängt wird, bedenkt derzeit niemand. Es werden jedoch eines Tages noch Jüngere ihn ablösen, die sensationeller und gewinnversprechender erscheinen werden. Der Kunstmarkt giert beständig nach neuen Entdeckungen und läßt die Stars von heute schon morgen fallen. Seine Defizite werden ihm dann als Ignoranz angekreidet werden.

Einem Ausstellungsbesucher aus Südafrika blieb es vorbehalten, die entscheidende, aber rein rhetorische Frage zu stellen, was geschehe, wenn der Kleine keine Lust mehr zum Malen verspüre. Die Antwort steht bereits fest. Das erworbene Haus muß bezahlt und unterhalten werden. Die Familie wird kaum wieder in die frühere Dreizimmerwohnung zurückkehren wollen. Der Beitrag des Kindes ist unverzichtbar und fest eingeplant. Da wird erforderlichenfalls der Freiwilligkeit etwas nachgeholfen werden.

Dieser Skandal vollzieht sich öffentlich, ohne daß jemand dagegen einschritte. Man hat es hier nicht mit einem Wunderkind, sondern einem Arbeitssklaven zu tun, der gewissenlos verheizt wird. Daran beteiligen sich Kreise, die sich anderenorts über Kinderarbeit lautstark empören, aber nichts dabei finden, sie hierzulande zu fördern.

Junge Talente gilt es zu erkennen und adäquat zu entwickeln. Was hier vor sich geht, ist jedoch die Instrumentalisierung eines Kindes auf dessen Kosten und das Gegenteil einer nachhaltigen Förderung.

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/panorama/kleine-kunst-mit-sieben-jahren-ein-star-in-der-kunstwelt/ar-AAIZCfk?ocid=spartandhp
https://steemit.com/deutsch/@isabellaklais/woher-kommt-doch-gleich-kunst-von-koennen-weit-gefehlt-von-der-cia
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Erst kommt das Fressen, dann die Moral

bzw. erst kommt das fressen und dann, dass gefressen werden.

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