Die Gleichheitsfiktion: Klug ist auch, wer dumm ist.

in #deutsch3 years ago

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Der Gleichheitsgrundsatz gebietet die Gleichbehandlung gleicher Sachverhalte, aber auch die Differenzierung verschiedener.
Da die Menschen nun einmal von Natur aus unterschiedlich sind, kann Gleichheit immer nur Chancengleichheit, nicht aber Ergebnisgleichheit bedeuten. Chancengleichheit gewährleistet die Ermöglichung individuell adäquater Entwicklung der Einzelnen bei optimaler Nutzbarmachung derselben für die Gesellschaft. Wenn jede/r das Beste aus sich herausholt, kommt dies auch der Allgemeinheit zugute. Ergebnisgleichheit dagegen erforderte eine Gleichbehandlung Ungleicher zum Schaden aller - außer (temporär) der betroffenen Begünstigten.

Die politische und teilweise auch gesellschaftliche Tendenz geht hin zur Ergebnisgleichheit. Das Minderwertige, bzw. Unterlegene wird fälschlicherweise einfach als gleichwertig mit dem Höherwertigen, bzw. Überlegenen definiert. Diese Nivellierung aber ruft gesamtgesellschaftlichen Schaden hervor und nützt noch nicht einmal vorbehaltlos den so ungerechtfertigt Bevorteilten.

Typisch für diesen Mißstand sind Quoten. Wer ihnen seine Stellung verdankt, hat diese nicht aus eigener Kraft erlangt. Nun besetzt er einen Posten, für den er ungeeignet ist und wird den damit verbundenen Anforderungen nicht gerecht. Fehlleistungen sind so geradezu vorprogrammiert zum Schaden für das Ganze. Er selbst gerät unter Druck, dem er oft nicht standhält, und wird permanent in seiner unverdienten Position herausgefordert und angefochten durch die besser Qualifizierten, die durch seine Förderung benachteiligt wurden.

Gleichheit heißt nicht, daß jeder per definitionem alles kann, darf, ist oder haben muß.
Die gegenläufige ideologische Ausrichtung negiert Fakten und arbeitet auf der Basis von Fiktionen.
Jede/r formuliert Maximalansprüche und glaubt, ein Anrecht auf deren Erfüllung zuhaben.

Diese absurd-groteske Haltung spiegelt sich auch bei ganz banalen Gelegenheiten wider.
Seit einigen Jahren werden bei den ohnehin aus der Zeit gefallenen Schönheitswettbewerben nicht nur das Äußere beurteilt, sondern auch gesellschaftliches Engagement und Allgemeinbildung der Teilnehmer. Letztere Faktoren aber stehen mit Schönheit in keinerlei Relation. Hätte heute ein kluger, empathischer und engagierter Quasimodo (der Glöckner von Notre Dame) - wäre Victor Hugos Romanfigur real - eine Chance, den Schönheitswettbewerb zu gewinnen? Offenbar! In diesem Jahr verschrieb sich die Jury der diversity: In die Endauswahl schafften es eine Bewerberin mit künstlichem Darmausgang, eine Zeugen-Jehovas-Aussteigerin und ein Opfer von sexueller Gewalt. Was aber hat das noch mit dem Thema Schönheit zu tun? Schönheit ist sicher oft diskutabel und Geschmackssache. Es gibt aber doch wohl einige objektive Ausschlußkriterien und sachfremde Erwägungen. Der bessere Titel wäre hier: „das arme Schwein des Jahres“.
Boris Becker war ein genialer Tennisspieler, klug und schön dagegen noch nie. Muß er nun auch dazu erklärt werden, damit er sich nicht benachteiligt fühlt?

Jemand ändert ja nicht seine wahren Eigenschaften, indem man dies einfach so festlegt. Viele mögen ja einiges sein und können, aber sicher nicht alles. Wie sehr will man sich eigentlich noch selbst belügen und der Lächerlichkeit preisgeben? Wollen wir vollends aus der Realität aussteigen und uns in das Reich des Irrealen begeben? Es handelt sich dabei ja nicht nur um einen skurrilen Jokus, sondern einen Irrweg mit unübersehbaren gesellschaftlichen und nicht zuletzt wirtschaftlichen Verwerfungen.

Der verstorbene Großindustrielle Heinz-Hermann Thiele erarbeitete sich aus dem Stand von null im Laufe seines Lebens elf Milliarden Euro. Daß dies möglich war, beruhte auf Chancengleichheit. Andere verfügten über die gleiche Möglichkeit, schafften dies aber nicht. Auch das Scheitern gehört zum Leben. Der Staat schuldet keine persönliche Vollkaskogarantie und jedem jetzt ebenfalls elf Milliarden Euro als Ausgleich. Dieses Beispiel müßte doch eigentlich überzeugen.

https://www.juracademy.de/assets/courses/media/webinar-gleichheitssatz-06-04-20.pdf

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