Beziehung anstatt Erziehung führt zu lachenden und lebendigen Kindern

in #deutsch5 years ago (edited)


Wahrheit ist die größte Gefahr, mit der eigenen Fehlentwicklung konfrontiert zu werden. Wie es zu dieser Fehlentwicklung kam, liest du im Folgenden.

Wenn wir die Ursachen nicht erkennen, können wir auch keine Veränderung bewirken. Tiere verhalten sich instinktiv richtig. Wir sind ins falsche Leben abgerutscht.

Glückliche Beziehung

Der Mensch ist ein soziales Lebewesen. Beziehungen entscheiden über seine Entwicklung und Beziehungskultur bestimmt die Lebensqualität.

Durch Säuglingsforschung, Hirnforschung und die Erkenntnisse der Entwicklungspsychologie sind diese einfachen Aussagen in überzeugender Weise wissenschaftlich gesichert. Dabei ist die Beziehungsqualität zwischen Mutter-Kind, Vater-Kind und Mutter-Vater-Kind von entscheidender Bedeutung.

Der Säugling gestaltet in seiner Einmaligkeit und mit seinen Bedürfnissen die Beziehung aktiv mit.

Vor der Erforschung der Mutter-Kind-Interaktionen galt das Kind als ein Objekt der Erziehung, dem das „richtige und gute“ Leben beigebracht werden musste. Heute wissen wir, dass die Entwicklungschancen eines Menschen ganz wesentlich davon abhängen, ob und wie die ersten Beziehungspartner (Eltern, Geschwister, Großeltern, Krippenerzieher, Tagesmütter) in der Lage sind, die Beziehungsangebote des Kindes richtig zu verstehen und angemessen darauf einzugehen.

Der Säugling erfährt Lust oder Unlust noch ohne Möglichkeit einer rationalen Einsicht und kognitiven Verarbeitung der Betreuungsqualität. (Mein E-Book zu diesem Thema: Am Anfang war die Lust)

Deshalb ist die erlebte Qualität der frühen mütterlichen Versorgung für das Wohlbefinden und die Entwicklung des Kindes so wichtig.

Mit dem Heranwachsen des Kindes sollte die immer auch vorhandene Begrenzung an guter Mütterlichkeit als aktuelle Schwierigkeit der Mutter kommuniziert werden (z.B.: Es geht jetzt nicht ..., Ich habe jetzt keine Zeit ..., Ich bin jetzt überfordert ..., Ich bin jetzt mit mir/meiner Arbeit beschäftigt ... Solche Reaktionen sind natürlich auf das Alter des Kindes und das jeweilige Anliegen abzustimmen, aber immer kommt es darauf an, dass verständlich gemacht wird, dass das Beziehungsproblem beim Erwachsenen liegt und sich das Kind nicht als unverstanden, abgelehnt oder als falsch erleben muss.

Eine Mutter sollte wissen, dass sie vom kleinen Kind ausschließlich als Mutter wahrgenommen wird und nicht als eigenständige Person mit individuellen Bedürfnissen, Interessen und Verpflichtungen. Die Mutter ist kein Mensch für das Kind, sondern ausschließlich versorgendes Objekt, das entweder als lustvoll wahrgenommen wird oder Unlust erzeugt.

Dabei ist es für die emotionale Verarbeitung des kindlichen Erlebens und für seine Orientierung entscheidend, ob der Erwachsene mit einer Ich-Botschaft reagiert oder mit einer Du-Bewertung des Kindes.

Sorgfältig Begrenzungen akzeptieren

Wenn dem Kind etwas nicht erfüllt werden kann, sollte es wenigstens traurig sein dürfen, auch enttäuscht reagieren und vielleicht sogar wütend seinen Unmut zeigen dürfen. Und es lernt dabei, mit einer der wichtigsten Lebenserfahrungen umzugehen: der Begrenzung.

Begrenzung ist in jeder Hinsicht normal, unbegrenzte Erfüllung würde in die Sucht führen. Unendliches Wollen ist bereits ein Krankheitssymptom unerfüllter grundlegender Bedürftigkeit. Das Kind, das sich bei immer auch notwendiger Ablehnung eines Wunsches kaum beruhigen lässt, macht bereits sehr nachdrücklich auf seinen defizitären Status aufmerksam, bei dem der quengelnde Wunsch zusammen mit der heftigen Erregung Symptom eines grundlegenden Unbefriedigtseins ist.

Entstehung von schmerzhafter Gewalt und Sucht durch Not

Je weniger die elementaren Grundbedürfnisse des Kleinkindes erfüllt werden, desto mehr sucht es nach Ersatz und Kompensation. Nur die Not lässt horten, geizen, tricksen und kämpfen; Überlebensnot macht den Menschen böse, gefährlich und gewaltbereit.

Und Not entsteht nicht nur aus Nahrungs- und Wassermangel, sondern ebenso aus Liebes- und Bestätigungsmangel sowie bei sozialer Ablehnung und Ausgrenzung.

Von den Suchterkrankungen wissen wir, dass es nicht so sehr die Drogen sind, die den Menschen süchtig machen. Vielmehr sucht der ungestillte Mensch sich Mittel, die seine Qual lindern sollen, die er dann aber ständig braucht, weil sie die Bedürftigkeit nicht löschen, sondern nur betäuben.

Bei dann zwangsläufig ständigem Mittelgebrauch können zusätzliche biochemische Abhängigkeiten entstehen, die einen Entzug nicht nur psychisch, sondern dann auch körperlich so schwer machen. Kollektiv gesehen, versammelt das Ersatzstreben ungestillter Menschen süchtige Energien, um immer mehr „Drogen“ zu gewinnen und zu konsumieren.

In Deutschland ist materielle Not mehrheitlich so gut wie überwunden Das süchtige Verhalten vieler Menschen muss deshalb vor allem als Symptom seelischer Defizite verstanden werden.

Tragischerweise zieht auch der „Knecht“ noch Vorteile aus der ungleichen Verteilung, indem er per Projektion glauben kann, die „Herren“ allein seien schuld an seinem Elend; so verwandelt er seinen entwicklungspsychologisch begründeten innerseelischen Stress in Protest und Kampf gegen Außenfeinde.

Auf diese Weise entstehen Feindschaften und keiner weiß mehr - und will es auch nicht wissen -, dass eine tiefe seelische Not auf beiden Seiten der Front die eigentliche Quelle der wechselseitigen Vorwürfe bis hin zur gezielten Gewalt gegen den erklärten Gegner ist.

Dabei sitzen Arm und Reich, Oben und Unten, Links und Rechts in Wirklichkeit in einem Boot, nämlich dem des „falschen Lebens“, und keine Seite ist, psychodynamisch gesehen, besser dran als die andere.

Keiner von beiden ist nur gut oder böse, liegt nur richtig oder falsch.

Wahrheit ist die größte Gefahr, mit der eigenen Fehlentwicklung konfrontiert zu werden, die ja in aller Regel mit vermeintlich guten Argumenten heftig verteidigt wird.

Ich bin weit davon entfernt, das Elend von Benachteiligten zu bagatellisieren. Aber ich vermag auch nicht das Leben der Erfolgreichen zu glorifizieren, deren psychosoziale Probleme weder durch Reichtum noch durch Macht oder Ruhm beseitigt werden.

Eher werden sie damit noch vermehrt, weil die Falschheit ihres Lebens unter der Goldkruste besonders schwierig zu erkennen ist.

Eine Veränderung wird dann vor allem als Verlust erlebt - wie bei jeder Sucht, wenn auf die Droge verzichtet werden soll. Die Plattitüde „Geld beruhigt, macht aber nicht glücklich!“ ist inzwischen halbwegs akzeptiert.

Aber das wichtigste Therapeutikum - Liebe statt Geld! - ist keineswegs einfach zu haben.

Wie kann ein friedliches Miteinander zuverlässig funktionieren?

Eine wirkliche Chance für ein friedliches Zusammenleben besteht aber nur dann, wenn Reiche und Arme bei ausreichendem materiellem Ausgleich in einer „Beziehungskultur“ lernen, sich lebensechter zu begegnen und soziale Grundbedürfnisse der Anerkennung und Bestätigung beidseitig zu befriedigen.

Unterschiede wird es immer geben, doch müssen sie nicht zu Feindseligkeiten führen, solange sie nicht durch Ungerechtigkeiten erzwungen worden sind.

Natur ist Werden und Vergehen, Wachsen und Schrumpfen. Falsches Leben ist Wachstumssucht und Verleugnung der Begrenzung des Endes. Natur ist Vielfalt und Verschiedenheit, natürlich ist das systemische Zusammenspiel der unterschiedlichen Erfahrungen und Kompetenzen.

Falsches Leben ohne unbegrenzte Wahrheit

Falsches Leben ist die Dominanz der einen über die anderen durch politische, militärische, religiöse und ökonomische Macht mit Selbstüberhöhung und Femdabwertung.

Das Schicksal einer Gesellschaft entscheidet sich an der Frage, ob Kinder erzogen werden sollen oder ob ihre Entwicklung durch reflektierte und optimierte Beziehung gestaltet wird: Erziehung oder Beziehung!

  • Erziehung erzeugt gute und böse Kinder, teilt in Gewinner und Verlierer, in richtiges und falsches Verhalten. Erziehung ist verantwortlich für Fehlentwicklungen, für viele Krankheiten und Verbrechen.
  • Beziehung hingegen verzichtet auf Entwicklungsziele und Bewertung. Beziehung fördert Verstehen, würdigt Verschiedenheit, Selbstwert und ermöglicht soziale Integration.

Beziehung statt Erziehung heißt

  • Liebe statt Macht,
  • Gemeinschaft statt Konkurrenz,
  • natürliche Leistungsdynamik statt künstlicher übertriebener Anstrengung.

Die wichtigste Erkenntnis der Hirnforschung liegt darin, dass die ersten Beziehungserfahrungen des Kindes die Gehirnentwicklung wesentlich beeinflussen, und zwar bereits zu einer Zeit, bevor das Kind sprechen kann.

So bekommt die prä-verbale Beziehungsqualität eine prägende Bedeutung. Diese hängt wesentlich von der Beziehungsfähigkeit des Erwachsenen, von seiner Einstellung zum Kind, von seiner Empathiefähigkeit, sich in das Kind einfühlen zu wollen und zu können, und von seiner Reaktions-(d.h. auch Befriedigungs-)Fähigkeit ab.

Nicht, was ein Erwachsener für richtig hält, ist entscheidend, sondern was davon beim Kind ankommt.

Es gibt unzählige Eltern, die überzeugt sind, nur das Beste für ihr Kind zu tun. Womöglich wird das von dem betreffenden Kind aber ganz anders empfunden, wenn sein Befinden nicht richtig erkannt und verstanden wird.

Diese tragische Meinungsverschiedenheit bestimmt sehr oft das pädagogisch orientierte Erziehungsverhalten in Kitas, Schulen und Heimen.

Auch in Krankenhäusern dominieren in der Regel medizinisch begründete Maßnahmen über die Bedürfnislage des Kindes. Das mag einerseits unvermeidbar sein. Andererseits ließe sich durch ein empathisches Eingehen auf das kindliche Erleben eine wesentliche Brücke schlagen zwischen dem medizinisch Notwendigen und dem kindlichen Befinden.

Das würde nicht nur das Kind aus einer Stresssituation befreien, sondern auch seine Heilungschancen verbessern.

Wenn jetzt in den Kitas frühkindliche Bildung auf Kosten der notwendigen Bindung des Kindes propagiert wird, gefährdet das auch den Erfolg jedes Bildungsangebots. Bei sicherer und bestätigender Bindung dagegen kann sich das Kind aus innerem Antrieb frei entwickeln und wird ganz von alleine ein Bildungsbedürfnis entfalten und zunehmend auch artikulieren.

Die für eine gesunde Entwicklung des Kindes so wichtige frühe Bindung lässt sich deshalb nie durch Bildung ersetzen.

Gerade Letzteres wird aber von vielen Politiker-Marionetten, auf Geheiß der hinter ihnen verborgenen Kräfte, zunehmend als Begründung für eine Kita-Betreuung vorgebracht.

Die für die Gehirnentwicklung des Kindes und damit für dessen spätere Persönlichkeitsstrukturen verantwortliche frühe Beziehungsqualität muss man aus der Sicht des Kindes beurteilen. In Entsprechung zu den wesentlichen mütterlichen und väterlichen Funktionen lauten die entscheidenden Fragen zur Beziehungsqualität aus kindlicher Perspektive:

  • Bin ich gewollt? Ist mein Leben erwünscht? Oder soll ich besser nicht sein („Mutterannahme“ oder „Mutterbedrohung“)?
  • Werde ich in meiner Existenz freigelassen oder werde ich von der Mutter besetzt, energetisch für Mutters Leben ausgesaugt? Wird mein einmaliges Leben akzeptiert oder muss ich für Mutter leben („Mutterbesetzung“ durch eine „Vampir-Mutter“ oder „Mutterfreiheit“)?
  • Bin ich wirklich geliebt? Werden alle meine normalen Bedürfnisse erkannt und zuverlässig und ausreichend bestätigt und erfüllt („Mutterliebe“ oder „Muttermangel“)?
  • Darf ich mich erkennen? Darf ich so sein, wie ich bin? Oder muss ich erkennen, was von mir erwartet wird und wie ich sein soll („Mutterbestätigung“ oder „Muttervergiftung“)?
  • Darf ich mich entfalten? Meine Fähigkeiten entdecken und entwickeln? Oder werde ich eingeschüchtert, geängstigt, abgewertet ("Vaterliebe" oder "Vaterterror")?
  • Werde ich hinreichend gefördert, ermutigt und unterstützt und hilfreich gefordert? Oder hat keiner Interesse an mir, kümmert sich keiner um mich, und bekomme ich keine Unterstützung und Anleitung ("Vaterförderung" oder "Vaterflucht")?
  • Werden auch meine Grenzen gesehen und respektiert? Oder muss ich mich über meine Möglichkeiten hinaus immer nur anstrengen („Vaterverständnis“ oder „Vatermissbrauch“)?

Durch Anpassung kann man im Wertekanon der aktuell dominierenden Normen sehr erfolgreich werden. Das aber ist häufig mit erhöhtem Erkrankungspotenzial verbunden und immer mit einer Entfremdung von sich selbst.

Bei massenwirksamer autoritärer und repressiver Beeinflussung durch Erziehung entsteht eine gesellschaftliche Fehlentwicklung. Das falsche Leben erscheint dann als das richtige und erwünschte, weil es zunächst durchaus erfolgreich ist - bemessen an den Mainstream-Werten - und gar nicht mehr als Fehlentwicklung wahrgenommen wird, weil ja alle (oder zumindest die meisten) so denken, urteilen und sich verhalten ("Normopathie").

Fazit

  • Das falsche Leben ist die Folge von Beziehungsstörungen - von Anfang an.
  • Die frühe Beziehungsqualität prägt die Persönlichkeit und entscheidet über "echtes" oder "falsches Leben".
  • Fehlentwicklungen und Fehlverhalten als Folge von Beziehungsstörungen sind schwer erkennbar, wenn eine Mehrheit davon betroffen ist.
  • So können Störung, Abnormität und Destruktivität als normal, richtig und notwendig erscheinen, wie wir dies etwa im Nationalsozialismus und Sozialismus zur Kenntnis nehmen mussten und heute in einer narzisstischen Gesellschaft als Gefahr einer bedrohlichen Fehlentwicklung erkennen sollten.

Quellen

Das falsche Leben: Ursachen und Folgen unserer normopathischen Gesellschaft von Hans-Joachim Maaz

Bild von Marcel Langthim auf Pixabay



Posted from my blog "Erkennen & Umdenken" with SteemPress : https://hannelorevonier.com/beziehung-anstatt-erziehung/
Sort:  

Ich fand den Artikel sehr schön, erleuchtend und zum Nachdenken anregend. Doch so ganz erschließt sich mir nicht, was er mit der Wahrheitsbewegung zu tun hat.

Danke sikhander! Wer in unserem System nach der Wahrheit sucht und sie findet, wird zwangsläufig mit der eigenen Fehlentwicklung konfrontiert. Man muss erkennen, dass man von klein auf manipuliert und normiert wurde, um vom System benutzt werden zu können. Für viele ist das unerträglich oder zumindest unangenehm und sie bleiben lieber in der Illusion. Die Wahrheitsbewegung beißt sich an diesen Menschen die Zähne aus. Als Wahrheitsbewegter muss man erkennen, dass man Aufklärung nur anbieten kann, verändern kann man nur sich selbst und DADURCH verändert sich dann auch mein Umfeld.

Ja ein schöner Text und ich stimme dir natürlich zu, wenn es um fehlerhafte Erziehung geht. Ich schätze aber mal, selbst wenn alle die gleiche Erziehung genossen hätten, es immer wieder zu Dominazverhalten, Ausgrenzung, Gewalt etc. kommen wird, denn Uhrinstinkte lassen sich nicht verhindern. Ich finde es auch schlecht, dass wir heute fast alles in unserem Leben mit einer Wertigkeit versehen, da kommt natürlich das Konkurenzdenken ins Spiel. Wenn die Work-Live Balance von einem besser ist, empfindet der nächste Neid und vielleicht mehr. Aus einer anderen Sicht betrachtet, Konkurenz lässt nur die stäksten/schlausten/angepassten überleben und da wären wir wieder bei deinen Affen im Titelbild😉

Geht es denn um fehlerhafte Erziehung? Was ist denn fehlerhafte Erziehung? Handelt es sich dabei nicht in Wahrheit um einen Pleonasmus? (weißer Schimmel, gerade Kurve) Ich mag ein Grundlagentext zum Thema zur eigenen Lektüre empfehlen: http://kraetzae.de/erziehung/erziehen_ist_gemein/

Danke andrepol! Ganz genau: ein weißer Schimmel! Und der Artikel auf kraetzae.de spricht mir aus dem Herzen. Es gab übrigens mal ein Magazin - print und online - das hieß "unerzogen" und beschäftigte sich genau mit dem Thema. Leider existiert es schon lange nicht mehr.

Oh doch, es existiert! https://www.unerzogen-magazin.de

Und siehe da, die aktuelle Ausgabe zum Thema: Erziehung - und wie sie uns schadet

Ach, wie schön! Ich hatte nur die alte Domain unerzogen.de und die wird nicht weitergeleitet. Das Magazin wird inzwischen auch von anderen Leuten publiziert.

Danke break-out-trader! Ich sehe das auch so, bis auf eins: Wenn wir alle die gleiche Erziehung genossen hätten... besser gesagt, wenn wir alle KEINE Erziehung erlebt, sondern stattdessen liebevolle Beziehungen erfahren hätten, dann wären wir eine friedvolle Gesellschaft. Es gibt auf der Welt noch viele "peaceful societies", indigene Gesellschaften, wie ich hier eine beschreibe: https://steemit.com/deutsch/@hannelore/wieeinfunktionierendeswertesystemwohlfhl-beziehungenschafft-opjeyxialv

Meine Kritik an Wettbewerb und Konkurrenz findest du in diesem Beitrag: https://steemit.com/deutsch/@hannelore/wettbewerbunsererbevomantikengriechenland-u3c1410vrb
Ich bin für Kooperation anstatt Konkurrenz. Und das geht, wie in dem oben zitierten Artikel gezeigt wird.

Schöne Berichte die du schon veröffentlicht hast.
Schätze es auch sehr mal wieder eine Grundsatzdebatte zu führen. Meiner Meinung nach kann man aber nicht die Verhältnisse von Uhrvölkern und unsere Situation vergleichen. In kleineren Gruppen lässt sich so manches durchführen, was in globalen aber auch schon im nationalen, kaum/nicht möglich ist. Da unsere Vorgänger irgend wann mal beschlossen haben, anstatt meinen Nachbarn zu überfallen, kann ich auch Handel betreiben, sind wir da wo wir sind. Unser System besteht nun mal aus Konkurrenzdenken und das macht es so effektiv. Erfindungen die unser Leben vereinfachen, verbessern usw, kommen genau daher. Wer rund um glücklich und zufrieden ist mit seiner Lebenssituation, hat keinen Grund sich zu verbessern/was zu erfinden. Ohne drastische Geldbußen im Naturschutz, werden wir auch nichts ändern, es muss erst ungemütlich werden, sodass sich was verändert. Die Natur ist aber ein großer Gleichmacher und ich könnte mir vorstellen, dass wir uns bald zusammen ans Werk machen oder wir löschen uns aus, auf dem Weg zu den letzten Ressourcen.

Danke, ich werde noch mehr Berichte veröffentlichen, die unsere Geschichte verdeutlichen, wie es zu unserem Gewalt-System kam und wie auch große Urvölker miteinander friedvoll leben, dabei Handel treiben, auf Vielfalt achten, Talente fördern, Konflikte lösen und und und...
Ich bin erst 10 Tage hier und muss mich noch auf Steemit zurecht finden, bitte etwas Geduld :-)

@sikhander, "Die Wahrheitsbewegung" dreht sich ja eher um Wahrheit über Gewalt, Sucht und Not. Die Grundbedürfnisse, die dadurch erfüllt werden, drehen sich um Dinge wie Zugehörigkeit, Seelenschmerz, manchmal noch Rache und vieles mehr.

Hier im Beitrag geht es m.E. eher darum, wie es zur Wahrheitsbewegung kam und was die Wahrheitsbewegung oft noch immer nicht als grundlegende Wahrheit bemerkt. "[..] die größte Gefahr [ist], mit der eigenen Fehlentwicklung konfrontiert zu werden."

Insofern sind Menschen der Wahrheitsbewegung wohl eher die erwählte Zielgruppe dieses Beitrags, als dass es darin um Dinge geht, die der Wahrheitsbewegung bereits routiniert und gebetsmühlenartig bekannt sind.

Wie kann es gelingen?

Ich sehe dabei jedoch nicht, inwiefern "ausreichend materieller Ausgleich" zwischen "Arm und Reich" möglich ist, wenn sowohl Arme als auch Reiche nicht reflektieren, welche moralischen Gemeinsamkeiten sie teilen.

Insofern stell sich mir die Frage der Erziehung oder Beziehung, so wie es im Beitrag geschieht, AUCH und GERADE großgewachsenen Menschen gegenüber! Wer ist denn eigentlich erwachsen?

Eine Aufdeckung von Intrigen und Rechtsbrüchen kommt damit für mich zum Erliegen. In den Vordergrund rückt Beziehungspflege. Kann es dazu je zu spät sein? Lernen wir Beziehungsqualität nicht auch eben gerade aufgrund von Mangelerfahrungen? Wann ist denn der beste Zeitpunkt, um mit beziehung anzufangen?!

Ja wir haben in unserer Gesellschaft grundlegende Probleme. Die Problem sind natürlich komplex aber ein Grund ist auch hier der Konkurenzkampf am freien Markt😊. Dank Tinder und Co, ist die Alternative gigantisch geworden. Partner werden schneller getauscht wenn eine Kleinigkeit nicht stimmt. Andere Lebensgemeinschaften bilden sich und immer mehr machen ihr eigenes Ding. Es gab nie mehr Möglichkeiten sein Leben zu gestalten und das ist auch ein Grund für die allgemeine Depression bei uns, denn viele Scheitern an so viel Auswahl und Schnelllebigkeit. Andere genießen dieses neue Leben und die jüngeren kennen schon kein anderes Leben mehr.

Ja, @break-out-trader, das Karussell dreht sich immer schneller... Aber möglicherweise taucht für den einen oder die andere die berühmte Wand auf, an der sie mit dem Rücken stehen, oder sie haben irgendwann einfach die Nase voll von etwas.
Ein Beispiel: Die USA sind die größten Müllproduzierer der Welt. Mit Abstand. In den letzten Jahren etabliert sich die Zero-Waste-Bewegung. Die Leute fangen an weniger zu konsumieren, zu reparieren, zu recyclen auf Teufel komm raus. Es bilden sich kleine Unternehmen, die Alltagsprodukte ohne Plastik anbieten. Das wäre vor 12-15 Jahren in Amerika undenkbar gewesen.
Irgendein Funke ist da gesprungen, eine Energie, die sich ausbreitet.
Und ich denke, dass auch Tinder und Co wieder verschwinden werden.

Genau @andrepol: Wer ist eigentlich erwachsen? Du stellst die richtigen Fragen.
Und: Wann ist der beste Zeitpunkt? Ich denke, das ist in allen Bereichen immer: Jetzt.

Ich weiß nicht immer, für welche Zielgruppe ich schreibe. Ich betrachte meine Texte als Samen, die manchmal aufgehen und manchmal nicht. Und ich weiß nicht wo.

Coin Marketplace

STEEM 0.26
TRX 0.11
JST 0.032
BTC 63585.64
ETH 3035.86
USDT 1.00
SBD 3.84