Norwegen – Roadtrip vom Strand Orrestranda bis zum Preikestolen

in #deutsch7 years ago

Unser letzter kleiner Roadtrip durch die Fjorde, in denen wir die eine oder andere Makrele gefangen haben (hier zum Nachlesen), lag bereits hinter uns. Wir entschieden uns, vorerst in weniger felsige Regionen zu fahren und einen Stopp am Sandstrand von Orrestranda einzulegen, bevor wir uns wieder zu den Fjorden weiter nördlich begeben wollten.

Orrestranda – an dem wir einige Stunden verbrachten – lag 40 Kilometer von der Stadt Stavanger entfernt. Das Wetter war gut, der Strand an dem Tag, an dem wir ihn besuchten, fast menschenleer und man konnte hier gut ins Wasser gehen.

Einmal wagten wir die Mutprobe und sprangen in die kalten Wellen :-). In den ersten paar Sekunden zuckte der Körper zusammen, da das kalte Wassers längst vergessene Muskeln wieder zum Leben erweckte, doch alles in allem hat sich der Sprung ins kühle Nass gelohnt. Man fühlt sich danach einfach wie neu geboren.

Diejenigen, die das Schwimmen zu kalt finden, können sich die Zeit mit Wanderungen in den Dünen vertreiben oder das naheliegende Meeres-Museum besuchen und sich was zu Essen auf dem Grill bestellen.

Fazit zu den Sandstränden in Südnorwegen

Orrestranda war auf unserem Weg der letzte Sandstrand in Norwegen und um ein Fazit zu ziehen, fanden wir die Sandstrände, die wir besuchten, vor allem ob der Menschenleere phantastisch. Es gab auch fast immer Parkplätze und Toiletten in der Nähe.

Nur eine Sache vermissten wir an den Stränden: die Duschen, um das Salz nach dem Baden abwaschen zu können. Norwegen ist von so viel Wasser umgeben, da wäre es empfehlenswert, einige Duschen an den Stränden zu platzieren, an denen bereits sowieso schon eine sanitäre Versorgung besteht.

Jetzt aber genug von Sandstränden, denn wir wollten weiter in den Norden zu den Fjorden. Wir hatten vor, zu der Preikestolen Aussicht zu wandern. Jedoch hatten wir noch einen kleinen Roadtrip über Stavanger bis nach Lauvvik vor uns.

Stavanger und die Fähre von Lauvvik nach Oanes

Wir haben bereits zu viel Zeit am Strand verbracht und sind dadurch etwas vom Plan abgewichen. Eigentlich wollten wir länger in Stavanger bleiben und uns die Stadt anschauen, was dann doch nicht geklappt hat. So blieben wir nur kurz in der Stadt, um uns Proviant und zusätzlich einige Sommerboller für die Verpflegung zwischendurch zu besorgen.

Für diejenigen, die Sommerboller nicht kennen: Sommerboller sind norwegische Zimtschnecken gefüllt mit leckerem Vanillepudding. Unserer Meinung nach ein Muss für jeden, der sich in den Norden verirrt.

Nach zwei Stunden verließen wir Stavanger und machten uns auf den Weg zur Fähre bei Lauvvik, die uns nach Oanes bringen sollte. Für die Fahrt dorthin nahmen wir die Route 13, die sich gut fahren lies und uns an einigen Seen vorbeiführte.

Als wir in Lauvvik eintrafen, war es bereits spät, weshalb wir uns dazu entschieden, uns auf einen der drei Parkplätzen neben den anderen Campern einzureihen und die Nacht nicht weit vom Fährhafen entfernt zu verbringen.

Der Übernachtungsort war großartig, wir genossen wieder einen tollen Sonnenuntergang über dem Fjord bei einer warmen Tasse Tee. Damit war der Tag auch schon fast gelaufen, nur einige neugierige Schafe, statteten uns vor dem Schlafen noch einen Besuch ab und verschwanden nach einigen Minuten – mitsamt des Sonnenuntergangs – wieder in der felsigen Landschaft.

Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück auf die Fähre. Vorher mussten wir allerdings ein Ticket kaufen, für das wir pro Erwachsenen 33 NOK und für unseren Bulli nochmals 79 NOK bezahlten (umgerechnet waren das insgesamt circa 15 Euro). Die Wartezeit war kurz, da zwei im 30 Minuten-Rhythmus zwischen Lauvvik und Oanes verkehrten. Kaum begann die Fährfahrt, war sie dann auch schon wieder zu Ende. Insgesamt also eher ein kurzes Vergnügen für die umgerechnet 15 €, aber was soll’s. Danach fuhren wir direkt zum 18 Kilometer entfernten Parkplatz, von dem aus die Wanderung zu dem Preikestolen begann.

Die Wanderung zum Preikestolen beim Lysefjord

Jeder, der sich bereits mit Norwegen beschäftigt hat, hat den Preikestolen auf dem einen oder anderen Bild schon gesehen. Meistens sind einige Menschen auf einem Felsüberhang mit einer atemberaubenden Aussicht auf die Fjorde abgebildet. Der Preikestolen ist mittlerweile so etwas wie ein Pilgerort für Reisende aus der ganzen Welt geworden.

Da wir uns in der Nähe befanden, entschieden wir uns ebenfalls, dem Preikestolen einen Tag zu widmen, um uns von der Aussicht auf die Fjorde zu begeistern. Wir hofften nur, dass das Wetter mitspielte, denn bei Regen und Nässe wäre die Wanderung schlicht gefährlich gewesen. Und wir wurden – was das Wetter betrifft – nicht enttäuscht. Die Sonne begleitete uns den ganzen Weg.

Die Wanderung begann direkt von einem Parkplatz aus, auf dem sich gefühlt tausende Fahrzeuge befinden, die alle nur zu einem Zweck anreisen, nämlich: um an der Wanderung teilzunehmen.

Den Parkplatz erreicht man von der Route 13 aus, wenn man beim Preikestolenvegen abbiegt und der kurvigen Strecke aufwärts folgt. Es warten kurz vor dem Parkplatz Mitarbeiter auf der Straße, die Gebühren für das Parken von den Fahrzeugen einsammeln. Pro Fahrzeug zahlt man 200 NOK (ca. 20 Euro) Parkgebühren für den ganzen Tag. Einige versuchen kostenlos entlang der Strecke zu parken, was jedoch durch Schilder verboten ist.

Die Wanderung dauert je nach Fitnessstand zwei bis drei Stunden, bis man am Gipfel ankommt und ebenso lang wieder runter. Bei gutem Wetter reichen einfache Turnschuhe eigentlich aus. Dennoch ist es ratsam, gute Wanderschuhe anziehen, da sich das Wetter dort oben schnell ändern kann. Der Weg dorthin ist teilweise sehr steil und durch die kleineren Bäche und Wasserfälle oft glitschig. Es kann manchmal zu einer Rutschpartie werden. Wir sahen nur allzu oft, wie Touristen mit ihrem Po auf einem der nassen Steine landeten.

Die Wanderung sollte man also nicht unterschätzen. Zwar geht es auf dem ganzen Wanderweg durch die Felsen ähnlich wie beim Schlussverkauf in einer Fußgängerzone zu, allerdings mit dem Unterschied, dass es entlang des Weges an manchen Stellen hunderte Meter in die Tiefe geht und kaum Absicherung vorhanden ist. Wir persönlich hatten noch nie so viele Menschen auf einem Wanderweg gesehen. Es waren junge und ältere Menschen aus allen Herrenländern unterwegs, darunter einige mit Kindern und Babys oder Hunden. Für den einen oder anderen Hund, war es anscheinend die erste Wanderung, denn so mancher weigerte sich weiter zu gehen und wurde daher von seinem Herrchen getragen.

Wir wollten uns erst gar nicht vorstellen, wie die ganzen Menschen wieder herunter kommen sollten, wenn es anfangen würde zu regnen. Die Menschenschlange zog sich fast vom Parkplatz bis ganz zum Preikestolen-Gipfel hoch. Es bildeten sich auch immer wieder lange Warteschlangen, die zu einer ungeplanten Rast einluden.

Nichtsdestotrotz würden wir die Wanderung zu dem Preikestolen bei gutem Wetter weiterempfehlen. Die Landschaft ist abwechslungsreich und entlang des gesamten Wanderweges wunderschön. Es gibt sehr viele Stellen, an denen man bei der herrlichen Aussicht verweilen kann.

Je näher man der berühmten Aussichtsplattform kam, desto mehr Menschen tummelten sich dort herum und fast jeder versuchte ein Foto zu knipsen. Der eine oder andere spielte hierbei mitunter mit seinem Leben, indem er sich nur einige Zentimeter vor dem 600 Meter tiefen Abgrund an die Felskante stellte, um „das ultimative Bild“ zu knipsen.

Die Aussicht auf den Fjord ist natürlich super. Oben angekommen sucht man sich am besten auf dem Gipfel eine ruhigere Ecke, um einerseits das Treiben der vielen Wanderer zu beobachten und anderseits das tolle Naturschauspiel zu genießen.

Tipp: Wenn wir die Wanderung noch einmal machen würden, dann würden wir viel früher loslegen. Am besten gegen sechs Uhr morgens, um die vielen Menschenmassen zu meiden. Zudem würden wir mehr Zeit auf dem Gipfel verbringen, in einem der klaren Bergseen schwimmen gehen und öfter unterwegs anhalten.

Wie es mit unserem Roadtrip weiterging, könnt ihr demnächst in Teil 4 unseres Reiseberichtes nachlesen.

Wie immer freuen wir uns über eure Kommentare und Erfahrungen zu diesem Thema.
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Wenn ihr die Wanderung nochmal machen wollt müßt ihr euch beeilen. Der Priesterstuhl hat bedrohliche Risse bekommen. Lange macht der nicht mehr 😀

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