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RE: Tägliche Motivation #12

in #deutsch7 years ago (edited)

Hallo Andalucia,

auch ich habe mit Patienten zu tun und begegne diesem Problem leider auch öfter.
Ich höre dann "Wie? Turnen kann ich auch zu Hause, massieren Sie mich doch lieber mal!" - Nur, dass ich genau weiß, dass diese Person wahrscheinlich zu Hause kein einziges Mal "turnen" wird.
Ist natürlich nicht immer so, aber ich bin auch oft demoralisiert, weil ich versuche den Patienten Linderung zu verschaffen und der Fortschritt, aufgrund fehlender Eigeninitiative, recht schnell wieder stagniert, wenn es denn einen gab.
Ich mache es ganz gerne so; ich mache erstmal ein "Zugeständnis" und sorge mit irgendwelchen Techniken für eine schnelle Besserung. Damit gewinne ich Vertrauen und Motivation des Patienten. Und wenn das geschafft ist gebe ich dem Patienten "Werkzeug" zur Hand, um das zu erhalten. Beklagt sich der Patient dann, dass die Beschwerden zurück gekommen sind ist meine erste Frage: "Haben Sie gemacht, was wir besprochen haben?"
Es ist nicht leicht und auch oft ärgerlich, aber andererseits sind es ja auch nur Menschen, die vielleicht wenig Zeit, Probleme mit Disziplin, kognitive Einschränkungen, Antriebsschwäche oder andere Gründe haben.
Das ist natürlich keine Ausrede, aber eine Erklärung. :-)

Ich drücke dir die Daumen, dass du in zukunft viele motivierte und selbstreflektierte Patienten hast!

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Danke für deinen Kommentar!
Ist eine schöne Zusammenfassung meiner Erfahrungen; diese Erfahrungen teilen alle, die in Heilberufen arbeiten.
So wie du es machst mit den "Zugeständnissen" halte ich es auch bei Patienten, bei denen ich den Eindruck habe, sie werden sich an einen Bruchteil der Richtlinien halten. Patienten, bei denen schon von vorne herein klar ist, dass sie keine Eigeninitiative haben, schicke ich tatsächlich nach Hause um zu "turnen", wie du dies so schön formuliert hast oder gebe ihm einen Ernährungs- und Bewegungsplan mit und bitte ihn wiederzukommen, wenn er einen Monat danach gelebt hat. Auch auf die Gefahr hin, dass dieser Patient nie wieder kommen wird.

Danke für deine Wünsche:) Ich wünsche dir das Selbe!

Danke :-)

Arbeitest du hauptsächlich mit Stoffwechselpatienten?

Keine Ursache :)

Ich habe mit den unterschiedlichsten Patienten gearbeitet, die du dir nur vorstellen kannst. Von chronischen Schmerzpatienten, über Autisten, bis zu Kindern mit Wachstumsstörungen war so ziemlich alles dabei, was man sich vorstellen kann.

Z.Zt. arbeite ich leider gar nicht mit Patienten, da ich erst vor ein paar Monaten (innerhalb Spaniens) umgezogen bin.

Wow, okay klingt spannend, sowohl mit als auch ohne Patienten!

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