70 Euro - "Opel-Fan" - Sperrmüllkarten - Muttersöhnchen

Teil 21

Jetzt vermehrte ich mein Geld auch noch mit Müllentsorgung, was sich später noch zur goldenen Idee entpuppen sollte. 🤑
Da viele Kunden keinen Platz in ihren Ferienwohnungen hier an der Nordsee hatten, häuften sich die Entsorgungsaufträge, die ja eigentlich unter der Kategorie "Sperrmüll“ liefen.
Da ich die Entsorgungen sehr preiswert anbieten wollte, musste ich mir wiedermal was einfallen lassen, um Entsorgungsgebühren zu sparen.
Es gab ja da diese Sperrmüllkarten, die auf der Abgabestelle rumlagen und laut Gesetz hat jeder Haushalt einmal im Jahr den Anspruch auf kostenfreie Sperrmüllentsorgung. Nur um die Anlieferung musste sich der Haushalt halt selber kümmern.

• --- Oh mein Gott, ich hatte abermals Dollarzeichen in den Augen ---
  Okay, ich die Karte, der Kunde die Kostenreduzierung. 🧐

Zu meinem Glück kannten viele diese Regelung nicht, was ich mir natürlich zu meinen Gunsten auslegte. Fortan waren meine Anlieferungen vom Anwohner ausgewiesener Sperrmüll und keine gewerbliche Entsorgung. Das drückte den Abgabepreis doch glatt auf null, was ich dem Kunden auch offerierte, da ich ja seine Unterschrift auf der Karte benötigte. Ich wollte ja schließlich keine Urkundenfälschung betreiben, wenn ich schon den Mull falsch deklarierte. Wo kein Kläger kein Richter, so bekamen auch die Müllwerker auf der Abgabestelle immer dicke Zugaben für ihre Kaffeekasse 😜
Selbstverständlich komprimierte ich meine Anlieferungen, in dem ich meine leerstehende Werkstatt als Sammelplatz nutze, es lohnte sich halt nicht mit halb vollem Ducato dort aufzutauchen und so brauchte ich nur noch zwei Sperrmüllkarten im Monat mit ausgewiesener Adresse samt Unterschrift, von wo der Müll stammt.

Als nächstes wollte ich die alte Tankstelle mit ihren doch zu hohen Kosten loswerden. Schließlich hatte ich keine Zeit und keine Lust mehr mich um diese zu kümmern. Auch eine Neuvermietung kam für mich nicht mehr in Frage. Da ich unter Druck am besten vorankomme, kündigte ich kurzer Hand den Pachtvertrag mit der alten Tankstelle und hat somit drei Monate Zeit mir was Neues zu suchen. Ich hatte auch so gar keine Lust mehr auf das Grenz-Dorf Süderlügum und entschied mich auch noch das Parkplatz Arial vom Supermarkt, wo alles begann abzugeben, da mir das alles zu viel Hektik bedeutete und rein rechnerisch jetzt nicht mehr so der Burner war. Ich wollte nur noch Betten und Matratzen in meinem Plan berücksichtigen. Und da war ja noch der Angriff auf die schleswig-holsteinische Westküste zu verwirklichen.
Auch da hatte ich einen Plan parat. So traf ich mich mit dem Bezirksleiter von der Möbelklitsche und präsentierte ihn genau diesen.
Dieser sah vor, noch zwei Ducatos für die Westküste bereit zu stellen, für die 3 dort ansässigen Filialen.
Dem aufmerksamen Leser dieser Reihe wird natürlich aufgefallen sein Moment doch mal, der hat ja nur 2 Ducatos und den "Langen" RICHTIG!

Also mussten 2 LKW 's ran und zwei Fahrer. Diese 2 Fahrer sollten die Westküsten-Filialen bearbeiten, wobei jeweils die Autos bei dem Fahrer blieben oder auf den jeweiligen Filialparkplätzen.
Und so tauchten Ronny & Thorsten in meinem Leben auf, die sich auf von mir geschalteten Anzeigen meldeten.
Die beiden waren echt cool und passten perfekt in meine Crew. Thorsten war der halbwegs wilde „Böhse Onkelz Dauerhöhrer“, Opel-Fan und auch in einem Opel-Club. Er musste natürlich auch so eine von ihm aufgemotzte (Opel)Kiste in seiner Garage haben, was soweit nicht schlecht war, da er es verstand bei eventuellen Problemen am Auto auch selbst Hand anzulegen.
Ronny hingegen war das totale Muttersöhnchen aus gutem Hause und hatte mit Rebell usw. mal so gar nichts am Hut. Er wohnte aber in dem Haus seiner Eltern in einem Wohngebiet, genau neben einer Filiale und bestach mit seiner Klarheit. Die beiden mussten jetzt erstmal eingearbeitet werden, wobei "Der Lange" den Part mit dem Möbelaufbau übernahm und ich den Rest. Einen Monat später war es endlich soweit und ich übernahm die Kontrolle über zwei weitere Filialen an der Ostküste.

Meine Entscheidung auf Thorsten und Ronny zu setzen sollte ich nicht bereuen. Da das Möbelhaus zu der Zeit mit ihrer Kiefernmöbel Kollektion boomte, gab es Auftrage am laufenden Band. Und der gute Thorsten ging voll auf in seinen Job als Fahrer. Er baute sich in seinem(meinen) Ducato erstmal ne fette Soundanlage ein und übernahm gut 10 -11 Stunden am Tag Auslieferungsaufträge. Der Macker bekam schon so eine Art Orgasmus wenn er ins Auto einstieg. Sogar hinten im Laderaum hatte er Bassboxen.
Der Junge hatte alles in kürzester Zeit mit dem lästigen Papierkram drauf und seine vorzüglichen Ortkenntnisse ließen ihn super schnell werden.
Er regelte quasi die Ostküste alleine und ich brauchte nur noch telefonisch einige Sachen regeln und offene Rechnungen fürs Auto und Löhne zu überweisen.
Was ne geile Zeit.....

Fortsetzung folgt.........................................

Wahre Geschichten - Bereits erschienen

Teil	Titel/Link
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02	70-euro-und-ein-mountenbike
03	70-euro-und-ein-mountainbike-teil-II
04	70-euro-und-ein-mountainbike-teil-III
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