Mr. Bitcoin.de im Altcoin-Meetup Stuttgart

in #deutsch5 years ago

Nachfolgend ein Bericht eines Meetup-Besuchers:.

Mr. Bitcoin.de im Altcoin-Meetup Stuttgart

Bereits im November 2018 hatte Oliver Flaskämper das Stuttgarter Altcoin-Meetup besucht. Oliver ist Vorstand der Bitcoin Group SE / Bitcoin Deutschland AG, welche mit bitcoin.de die größte deutsche Handelsplattform für Kryptowährungen betreibt. In seinem sehr interessanten und kurzweiligen Abend gab er uns Einblicke in die Entwicklung seiner Firma und teilte seine Ansichten zur Kryptowelt mit uns.

Gedanken zum Bitcoin

Gestartet sind wir mit der Frage, was der Bitcoin eigentlich überhaupt ist. Ganz allgemein definiert Oliver für sich Bitcoin als digitales Gold ohne Staat und Grenzen. Nach einem kurzen Ausflug in die bekannte Geschichte des Geldes (bspw. mit dem Steingeld Rai) sind wir schnell bei den Theorien der Österreichischen Schule gelandet. Diese Gruppe von Theoretikern hatte sich intensiv mit dem Sinn von Geld beschäftigt und steht dem aktuellen staatlichen Systemen sehr kritisch gegenüber. So vertritt bspw. Friedrich August von Hayek in seinem Buch „Entnationalisierung des Geldes“ die Meinung, dass Geld primär vor staatlichen Einflüssen geschützt werden muss.

Für Oliver ist die Seltenheit die Grundlage des Geldes, weshalb auch er staatliche Einflüsse im Prozess der Geldschöpfung kritisch sieht und die feste maximale Menge von Bitcoins als sehr angenehm empfindet. Am Ende ist seiner Meinung nach, Geld aber immer nur Vertrauen. Vertrauen in Seltenheit und den Wert. So garantiert bspw. kein Staat oder andere Institution den wirklichen Wert des Euro, was in unserer sehr staatsgläubigen Gesellschaft gerne untergeht.

Bitcoin auf lange Sicht

Auf die Frage, ob und wieso sich der Bitcoin langfristig halten wird, wagt Oliver die Spekulation, dass der Bitcoin wahrscheinlich dauerhaft eine wichtige Rolle bei den Kryptowährungen spielen wird. Er begründet dies mit der starken Bekanntheit und (im Vergleich zu anderen Kryptos starken) Verbreitung. Aus vielen Beispielen der Vergangenheit könne man ableiten, dass Menschen bei zu viel Auswahl dazu tendieren, sich auf das Bekannte zu konzentrieren.

Interessant war für Oliver auch zu sehen, dass der Bitcoin im Titel des neuen „Was ist was“ Kinderbuches Geld auftaucht. Obwohl es zahlreiche Bezahlmöglichkeiten für Bitcoin bereits gibt, sieht Oliver aufgrund der geringen Umlaufgeschwindigkeit im Moment den Bitcoin eher als spekulatives Wertaufbewahrungsmittel - etwa so, wie einen Silberpfeil in der Garage stehen zu haben. Aus seiner Beobachtung gibt es zahlreiche institutionelle Anleger, welche in Kryptowährungen wie Bitcoin investieren wollen, denen aber aktuell die Hürde zu hoch ist. Daher schätzt er, dass nach der Freigabe von entsprechenden Wertpapieren der Markt sich deutlich nach oben bewegen dürfte.


Die Handelsplattform bitcoin.de

Im weiteren Verlauf des Abends sprach Oliver mit uns über die Entwicklung seiner Firma. Mit content.de hatte Oliver eine Plattform für die Erstellung von individuellen Texten für Webshops, Blogs, SEO usw. - bevor er sich 2010 mit Bitcoin beschäftigte. Da es damals keinen deutschen Anbieter für den Handel mit Kryptowährungen gegen Euro gab und er Erfahrungen mit Handelsplattformen hatte, entschied er sich content.de zu verlassen und mit bitcoin.de einen Handelsplatz für Bitcoins aufzubauen.

Große Probleme bereitete Oliver das Zulassungsverfahren für Finanzgeschäfte der Bafin. Da hier mit der Bafin auf Basis von Kryptowährungen keine Zulassung zu bekommen war, entschied er sich für eine Partnerschaft mit der Fidor-Bank. Dabei stellt die Fidor Bank AG ein Haftungsdach. Bitcoin.de wickelt als vertraglich gebundener Vermittler den Bitcoin-Handel für die Fidor-Bank ab.

Als Oliver mit seiner Firma sich an der Börse listen lassen wollte, musste er nach mehreren Anläufen feststellen, dass von der Bafin hierfür keine Zulassung zu bekommen ist. Grund ist hauptsächlich der sich so schnell verändernde Markt, welcher keine Erstellung eines umfassenden und aktuellen Prospekts ermöglicht. Somit suchte Oliver nach anderen Möglichkeiten und fand mit dem Kauf einer börsennotierten Vorratsgesellschaft eine. Hieraus ging durch Umbenennung die heute an der Börse notierte „Bitcoin Group SE“ hervor, welche als Beteiligungsfirma 100% der Bitcoin Deutschland AG (welche bitcoin.de betreibt) hält. Hierdurch konnten die rechtlichen Anforderungen auf ein sog. Inhaberkontrollverfahren reduziert werden.

Im Laufe des Jahres 2017 wurden auch die Kryptowährungen Ethereum, Bitcoin Cash und Bitcoin Gold auf bitcoin.de für den Handel gegen Euro freigegeben. Oliver erklärte, dass er mit seinem Team stark daran arbeitet, weitere Kryptowährungen auf der Plattform bereitzustellen und zudem Wallets für die beliebtesten Währungen zu implementieren. Aktuell ermöglicht der Markplatz bitcoin.de, dass Verkäufer und Käufer direkt handeln können.

Zudem arbeitet bitcoin.de mit Hochdruck daran, Automaten für den einfachen direkten Kauf von Bitcoins aufzustellen.

In der Vergangenheit ist bitcoin.de in Kritik geraten wegen der Datenweitergabe an staatliche Stellen. Oliver erklärte uns, dass sie als Unternehmen die Entscheidung getroffen haben mit staatlichen Stellen bei schweren Straftaten (bspw. Entführungen) einzelne (!) Daten herauszugeben und so bspw. die Identifikation eines bitcoin.de-Nutzers zu ermöglichen. Gleichzeitig stellt er aber klar, dass seine Unternehmensdaten nicht grundsätzlich für staatliche Organe zugänglich sind und er sich bspw. bei einem Sammelauskunftsersuchen zu steuerlichen Zwecken mit allen rechtlichen Mitteln wehren würde.

Die vier Stunden vergingen wie im Fluge. Oliver hatte nicht einmal Zeit, eine kleine Pause zu machen.

Wir danken ihm an dieser Stelle für den kurzweiligen Abend und den interessanten Meinungsaustausch.

(sos)

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