Biestjaeger: Die Schwarze Pyramide -41- Der Weg über das Knochenplateau

in #deutsch5 years ago (edited)


Was bisher geschah:
Die Karte des Zyklopen führt unsere Abenteurer in den Sumpf, wo sie gegen die Kreaturen des Sumpfes kämpfen mussten. Doch die Spur der Somnethoi endet hier noch nicht. Erst nachdem die Abenteurer den Bann der Schlangenfrauen gebrochen haben, können sie das junge Mädchen retten aber die Zeit forderte ihren Tribut. Mit schweren Herzen ziehen die Abenteurer weiter ...

Der nächste Morgen begann mit einem dicken Nebel, der auch nach Stunden nicht lichter wurde. Deshalb beschlossen sie, zwar weiter zu ziehen um aus der Ruine zu kommen aber nicht allzu weit entfernt wieder zu rasten, bis sie wenigstens mehrere Meter weit sehen konnten.

»Kannst du nicht einen Spruch wirken?«, fragte Magnus Dimitrion.
»Versuchen kann ich es.«

Der Halbelf konzentrierte sich.
Das Glühen breitete sich in ihm aus und eine Kugel bildete sich über seiner offenen Hand. Sie wuchs auf die doppelte Größe eines Kopfes heran und er warf sie in den Nebel. Die Schwaden kreisten nur in Wirbeln um die Kugel herum und verdichteten sich wieder. Dimitrion schürzte die Lippen.
»Das dürfte deine Frage beantworten«, sagte er.

Magnus antwortete mit einem enttäuschten Grunzen. Sie mussten sehr vorsichtig sein und kamen nur langsam voran. Die stundenlange Trübe des Nebels drückte Ihnen auf das Gemüt. Überall zogen die dichten und grünlichen Schwaden um sie herum und erzeugten eine beklemmende Atmosphäre, in der sich die Abenteurer wie in einem feuchten Käfig fühlten. Sie sahen die schattigen Umrisse von Sträuchern und hohen Sumpfgräsern und oft konnten sie ein Versinken in eines der unzähligen morastigen Löcher nur im letzten Moment verhindern. Als dann der Abend hereinbrach spendeten die Lapis Khalsari nur einen schwachen Lichtschein und sie saßen, schweigend beieinander. Der Tod Grithias lastete schwer auf Shanas Schultern und Grayden versuchte ihr zu sagen, dass sie nichts dagegen hätten unternehmen können. Doch Ihre Laune wollte sich einfach nicht aufhellen.

Der Morgen danach begann mit einer angenehmen Überraschung.
Denn der Nebel hatte sich weitgehend aufgelöst und sie konnten nun schneller reiten und ihre Gemüter waren von dem drückenden Ballast befreit. Dimitrion ritt an Graydens Seite.

»Ich werde mal voraus gehen und kundschaften. Wir müssten bald die Hochebene sehen können und ich möchte kein Risiko eingehen, von Patrouillen entdeckt zu werden.«
»Gute Idee. Aber sei vorsichtig. Ich denke immer noch an die Verbrecher, die sich hierher geflüchtet haben«, riet ihm Grayden.
»Keine Angst. Uns Elfen kann man nicht so leicht in den Rücken fallen«, antwortete Dimitrion selbstsicher.
»Du meinst bestimmt Halbelfen«, sagte Ramloc.
»Ja, ganz besonders denen«, grinste er und verschwand nachdem er abgestiegen war, in den Sumpf.
»Wir sollten hier auf ihn warten«, schlug Grayden vor.

Sie saßen ab und kümmerten sich derweil um die Feren. Auch Mörme verhielt sich immer ruhiger. Von ihrer umsichtigen Art war nicht viel übrig seit sie in der Ruine gekämpft hatten. Sie saß auf Shanas rechtem Knie und sah reichlich erschöpft aus. Wer wusste schon welchen Einfluss der Sumpf auf sie haben mochte, schließlich war sie eine Familiar der Somnethoi und somit ebenfalls aetherischen Ursprungs. Diese Gedanken hielten den Schildmeister so fest, dass er gar nicht bemerkte, wie sich nach einiger Zeit ein Schatten in seinem Rücken aus dem Nebel schälte.

»Alles in Ordnung, Grayden«, rief Dimitrion.
Der Schildmeister drehte sich gelassen um.
»Na dann. Und?«
»Vor uns ist alles ruhig. Die Hochebene können wir noch heute erreichen. Die Feren müssen wir zurücklassen. Ich habe keine Möglichkeit gesehen, wie sie den Aufstieg schaffen könnten.«
»Das ist schlecht«, sagte Grayden mit Furchen in der Stirn, da er nicht vorgehabt hatte, die kostbaren Reittiere an einem Sumpfbaum angebunden, den Raubtieren zum Fraß vorzuwerfen.
»Lass uns erst mal weiter und dann sehen wir ob sich nicht doch eine
Möglichkeit bietet.«
»Mir behagt die Vorstellung auch nicht«, sagte Dimitrion und fügte hinzu: »Doch ein Tarnspruch und eine Marka sollten sie gut genug schützen können.«

Sie hatten nach einiger Zeit felsigen Boden unter ihren Füßen und was sie erkennen konnten, ließ die Ebene riesig erscheinen. Die Felswände breiteten sich zu beiden Seiten so weit aus, dass die Gruppe kein Ende sehen konnte und die Höhe würde dementsprechend schwierig zu erklimmen sein. Dimitrion schätzte das sie ungefähr zweihundertfünfzig Meter zu überwältigen hätten, bevor sie oben angelangt wären. Zerklüftet und schartig präsentierte sich der gigantische Fels, als ob er jeden schon allein durch sein Aussehen jeden davon abhalten wollte, ihn zu besteigen. Dunkel und Grau erhob er sich aus dem feuchten Sumpf und Grayden war nicht wohl bei dem Gedanken, die Tiere hier zurückzulassen. Auch wenn ein Spruch sie tarnen und schützen mochte. Es war eine zu bedrohliche Ausstrahlung die ihnen von dem Gestein entgegen kam und alle unruhig machte. Ganz weit oben sah jeder wie Bäume und Sträucher über die Klippen wuchsen. Dann gab es dort Wasser und sie mussten für den Aufstieg nicht viel davon nachfüllen und mit hoch schleppen.

»Lasst uns am Fuß entlang reiten. Vielleicht entdecken wir eine Klamm oder ähnliches«, rief Grayden und die anderen folgten.

Nach mehreren hundert Metern fanden sie auch eine Stelle die wie ein schwarzer Riss in den Fels und sanft in die Höhe führte. Dimitrion bot an, zu kundschaften. Solche Formationen waren exzellente Hinterhalte und niemand liess sich gerne gefangen nehmen. Sie sattelten ab und warteten. Kalter und feuchter Wind schlug ihnen aus dem Riss entgegen. Grosse Felsbrocken säumten seinen Eingang, deren Ränder allesamt scharf gezackt waren wie ein schartiges Schwert. Ramloc besah die Brocken näher und fand nicht eine vom Sturz geschaffene Kante. Die Spitzen waren allesamt von Menschenhand scharf geschliffen worden. Das beunruhigte ihn, deutete das doch darauf hin, dass irgendetwas oder irgendjemand nicht wollte, das die Hochebene betreten wird. Er wies die anderen darauf hin und sie hielten in sicherer Entfernung an. Ramloc und Magnus gingen an den Seiten des Berges ebenfalls auf Erkundung um weitere Spuren zu finden, bevor Khalsa in wenigen Stunden untergehen und die Landschaft in Dunkelheit tauchen würde. Unruhig tänzelten die Feren auf der Stelle. Shana versuchte sie mit sanften Worten und Striegeln zu beruhigen. Die Zeit verstrich und Grayden warf besorgte Blicke in die Richtungen in die seine Gefährten gegangen waren. Langsam wurden die Schatten der Felsen länger, doch keiner kehrte zurück.

Er beschloss nicht mehr lange zu warten, dann würden sie seine Freunde suchen gehen. Es muss etwas passiert sein, dachte der Schildmeister und wurde mit jeder verstrichenen Minute unruhiger. Als er das Warten nicht mehr ertragen konnte und aufstand, hörte er das Geräusch von herabfallenden Steinen hinter einem, mit Gestrüpp überwucherten Felsen und zog sein Schwert. Shana reagierte sofort und, einen Pfeil auf die Sehne ihres Hirschholzbogens gespannt, stellte sie sich hinter ihren Geliebten. Das Geräusch erstarb und Grayden kniff die Augen zusammen. Zweige brachen auseinander und Ramloc fiel ihnen blutend vor die Füße während Magnus hinterher sprang.
»Rasch, wir werden angegriffen«, schrie er rechtzeitig und da kamen mehrere zerlumpte Banditen aus dem Gebüsch hervor, ohne auch nur das geringste Geräusch zu machen ...

Fortsetzung folgt in Episode 42: Der Weg über das Knochenplateau 2 von 10 ...

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