Auf meinem Schreibtisch befindet sich seit 3 Wochen wieder eine Stiftebox. Darin befinden sich Bleistifte, Kugelschreiber, ein Füller der Marke Lamy, ein Reduktions-Maßstab Ingenieur Lineal aus Kunststoff weiß, Geodreieck mit Griff und Radiergummi. Rechts meines iMacs habe ich einen Monitorständer gebaut unter dem sich Papier befindet.

Scheiße! Ist das die Digitalisierung vor der alle Angst haben?

Mitnichten. Ich nutze seit ungefähr einem Jahr ein iPad Pro mit dem Apple Pencil. Ich bin also in der Lage sämtliche Kritzeleien digital zu erstellen und die Welt directly und instand damit vollzumüllen. Digital versteht sich. Fotos werden schon seit - ich weiß nicht, ich glaube seit ende der 90er - nur noch digital geschossen.

Filme und Musik. Seit Ewigkeiten digital. Angefangen mit WinAMP - damals als noch Musik über irgendwelche Per to Per Netzwerke bezogen wurden. Trotzdem kaufte ich seinerzeit noch "analoges" Digital - auf CD. Genauso wie Filme noch physisch auf DVD und BluRay gekauft wurden. Heute sind das nur noch 0 und 1'sen in der Cloud. Musik kommt von Spotify. Was ich will, wann ich will und wo ich will.

Wir sind manchmal ein Freaky Haushalt. Einkaufsliste? iPhone Notiz App - ist mit der Frau geteilt, Du sitzt gerade in der Keramikausstellung und das Papier geht zur Neige? Handy raus, auf die Liste. Der letzte Kaffee morgens? Handy raus, Liste. Beim Einkauf kann das ganze dann bequem abgehakt werden.

Die letzte Bastion: Kommunalverwaltung

Neulich hab ich dem Personalamt ganz frech ein Antrag geschickt. Per Mail als PDF. Ich hatte vorher einfach den Antrag den man eigentlich aus Word ausdrucken soll, dann ausfüllen und per interner Post schicken soll als Formular umgebaut, meine Daten eingetragen und das ganze mit einer - am iPad gezeichneten - Unterschrift ausstaffiert. Wurde so angenommen und bearbeitet.

Leider eher die Ausnahme. Vielerorts hört man von Dingen wie "Per Mail eher nicht so gerne, dann müssen wir das hier ausdrucken und abheften" Oder sieht Mitarbeiter Akten wälzen wenn was gesucht wird. In Digitaler Form im System? Fehlanzeige. Bei uns in der Dienststelle wurden auch bis vor kurzem noch ganze Regenwälder ausgedruckt. Schon klar - Kommunen sind träge.

Vieles könnte einfacher, schneller und schöner gehen. Die Steuerkanzlei meiner Schwiegermutter ist da ein schönes Beispiel. Dokumente gehen vom Posteingang direkt durch den Scanner, werden verschlagwörtert und Achtung Magie : einfach und schnell wiedergefunden. Mit ein bisschen Aufwand (Verfahrensdokumentation, Sicherung usw.) bekommt man sowas sogar GoBD Konform hin (Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff).

Und wozu nun die Scheiß Stiftebox?

Ja, das ist schon crazy Shit dieses ganze digitale Teufelszeug. Einfach auf alles überall vernünftig Zugriff haben und so, Musik hören wo man will und was man will ohne gleich alles kaufen zu müssen, den Tatort einfach mal Sonntag abends um 22:00 Uhr gucken obwohl der um 20:15 Uhr ausgestrahlt wird.

Manchmal brauch ich aber einfach mal einen Bleistift und einen Zettel wenn ich mir eine Notiz machen will. Aber das ist nicht so oft - und meine Stiftebox sieht auch toll aus...

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Das war mein #Mittwochsquickie zum wöchentlichen Mittwochsquickie von @nissla - den aktuellen findet Ihr hier.

die Bilder kommen heute alle von @altobee, digital versteht sich.