Eger Sudetenland


Der Name der Stadt war 1061 Egire, 1179 Egra, ab dem 14. Jahrhundert Eger, ab dem 16. Jahrhundert auch Cheb oder Chba. Ab 1850 hieß sie amtlich Eger und Cheb.Eger wurde am 13. Februar 1061 das erste Mal urkundlich als Egire genannt. 1125 errichteten die Markgrafen des bayerischen Nordgaues, die Grafen von Vohburg, eine Burg an der Stelle einer älteren slawischen Anlage. 1167 kam Eger in den Besitz des staufischen Kaisers Friedrich Barbarossa.Schon vor 1179 zur Stadt erhoben, erhielt es 1242 Nürnberger Stadtrecht. Am 12. Juli 1213 wurde die Goldbulle von Eger unterzeichnet. Im 13. Jahrhundert wurde Eger Reichsstadt, kam allerdings nach dem Aussterben der Staufer erstmals unter böhmische Hoheit. 1322 verpfändete Ludwig der Bayer die Stadt Eger mit deren Zustimmung an den böhmischen König Johann. Der Stadt wurde Eigenständigkeit gegenüber dem Königreich Böhmen zugesichert, jedoch verlor sie ihren Status als Reichsstadt. Das Reichspfand wurde nie eingelöst.Als wirtschaftlich aufstrebende Stadt hatte sich Eger mit den verarmten Landadeligen der Umgebung auseinanderzusetzen, z. B. in der Adelsfehde Ende des 14. Jahrhunderts. Vergehen wurden dokumentiert im Buch der Gebrechen und zwei Achtbüchern. Am 5. Mai 1389 wurde in Eger während eines Reichstages der Landfrieden von Eger zwischen König Wenzel und einem Städtebund südwestdeutscher Reichsstädte geschlossen, nachdem Wenzel zuvor erfolglos versucht hatte, seine Interessen den Städten gegenüber durchzusetzen.1723 wurde Eger freie königliche Stadt. 1809 ereilte den Nordteil der Stadt ein großer Brand. Dabei wurden mittelalterliche Bauten vernichtet und nicht wieder aufgebaut.Während der k.k. Monarchie war Eger Garnisonsstadt. 1914 lagen dort das IV. Bataillon des Böhmischen Infanterieregiments „Albrecht von Württemberg" Nr. 73, sowie das k. k. Landwehr-Infanterie-Regiment „Eger" Nr. 6.Am 21. Oktober 1918 bildeten die deutschen Abgeordneten des österreichischen Reichsrates eine deutschösterreichische Nationalversammlung. Am 28. Oktober 1918 wurde in Prag die Gründung der Tschechoslowakei proklamiert. Am 11. November 1918 war mit dem Rückzug Karls I. von allen Regierungsgeschäften die Auflösung der Donaumonarchie perfekt. Am 16. Dezember 1918 gegen 12:45 Uhr wurde Eger durch 500 Mann des tschechoslowakischen Infanterieregiments 35 aus Pilsen besetzt. Die Stadt ergab sich erst nach der Drohung mit der Beschießung durch Artillerie.Am 3. März 1919, einen Tag, bevor am 4. März 1919 anlässlich der in Österreich stattfindenden Wahlen gegen die Zugehörigkeit zur Tschechoslowakei demonstriert wurde, kam es in Eger zu einem Volksaufstand und einer Schießerei mit zwei Toten.Einen Tag nach der Unterzeichnung des Münchener Abkommens wurde Eger am 1. Oktober 1938 von deutschen Truppen besetzt. Bis 1945 gehörte die Stadt zum Deutschen Reich. Am 3. Oktober besuchte Adolf Hitler die Stadt und wurde dort von der Bevölkerung begeistert empfangen. Am 1. Mai 1939 schied sie aus dem Landkreis Eger aus und bildete einen eigenen Stadtkreis. Ihr wurde gleichzeitig die Gemeinde Matzelbach angegliedert. Eger gab dem westlichen der drei Regierungsbezirke im Reichsgau Sudetenland seinen Namen. Der Amtssitz des Regierungspräsidenten befand sich in Karlsbad.Der größte Teil der deutschböhmischen Bevölkerung wurde aufgrund der Beneš-Dekrete 1945 enteignet und vertrieben. Nach 1945 zogen viele Neubürger aus Zentral- und Südböhmen, Mähren, tschechische Repatrianten, Slowaken sowie Roma nach Cheb.


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