Ein Staat hat keinen Freund.

in #internationale7 years ago (edited)

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Wenn es tatsächlich noch eines Beweises dafür bedurfte, daß es in den Beziehungen zwischen Staaten keine Freundschaften, sondern nur punktuelle Interessenallianzen auf Zeit gibt - hier sind zwei:

Der Berater mehrerer französischer Staatspräsidenten, der knautschgesichtige Jacques Attali, prophezeite in einem "Focus"-Interview 2016 den erneuten Ausbruch eines deutsch-französischen Krieges noch in diesem Jahrhundert. Schon zuvor hatte sich dieser Möchtegern-Experte in Sachen Finanzen abschätzig über Deutschland geäußert und dabei erschreckendes Nichtwissen offenbart. Wer Deutschland als wirtschaftliches Problem Europas und Frankreich als Erfolgsmodell darstellt, kann als Finanzexperte nicht ernst genommen werden. Soviel Ignoranz und Blindheit für evidente Fakten kann sich auch ein Deutschenhasser nicht erlauben, ohne sich dabei bis auf 's Mark zu blamieren. Bei französischen Staatspräsidenten von Chirac über Sarkozy bis Hollande fand dieser Ignorant dennoch Gehör. Man darf darauf gespannt sein, ob er sein Gift auch bei Macron anzubringen vermag. Sollte Deutschland sich dem Ansinnen verweigern, das wirtschaftlich marode Frankreich aus dem Sumpf zu ziehen, dem es auch mit dem von ihm maßgeblich initiierten Euro nicht entging, wird diese Giftviper wieder bereitwillig liefern.

Als die Entscheidung über den Sitz der 1994 gegründeten World Trade Organization (WTO) anstand, bewarben sich u. a. Bonn und Genf um den Zuschlag. Da Bonn für den Wegzug der Bundesregierung nach Berlin Kompensierung erfahren sollte, war es für uns eine Frage von grundlegender Bedeutung, die absehbar letzte große VN-Organisation in Deutschland anzusiedeln.
Gemäß dem EU-Vertrag wäre Frankreich verpflichtet gewesen, die deutsche Bewerbung zu unterstützen, da kein anderes EU-Mitglied Anspruch auf die Beherbergung der WTO erhob. Unter dem Bruch seiner Verpflichtung entschied Frankreich sich jedoch zum Votum für Genf mit Berufung auf die „francophonie“ und versetzte somit der deutschen Bewerbung den Dolchstoß.

Wer solche "Freunde" hat, braucht keine Feinde mehr. Er braucht aber dringend die Erkenntnis, daß er primär auf sich allein gestellt ist, und es keine automatischen festen Allianzen gibt. Allenfalls funktioniert das Prinzip „Der Feind meines Feindes ist mein Freund.“ Bundesgenossen finden sich je nach der gemeinsamen Interessenkonstellation zur Verfolgung eines bestimmten Zieles zusammen. Danach formieren sich die Allianzen wieder neu. Einige von ihnen können durchaus von einiger Dauer sein. Dies ändert jedoch nichts an dem Prinzip, daß allein die gemeinsamen Interessen über die Lebensdauer einer Beziehung zwischen Staaten entscheiden.
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