Mein Summer Breeze 2017 - Teil 5 (Samstag)steemCreated with Sketch.

Bald geschafft, dies ist der letzte Teil :-)

Der Samstag war im Vergleich zum Vortag wieder ein Powertag mit vielen schönen Erlebnissen.
Nachmittags sind zwei Freunde und ich zu Mono Inc. gegangen. Die Sonne hat wieder vom Himmel heruntergeknallt und abgesehen davon, dass die Musik wie zu erwarten super war und sie alle meiner Lieblingslieder gespielt haben, gab es noch eine Überraschung, die deren Konzert spätestens dann zu einem Highlight für mich gemacht hat.
Sie haben einen Gastsänger auf die Bühne geholt und erzählt, dass dieser bei einem Gewinnspiel gewonnen habe, mit auf der Bühne stehen zu dürfen ,und dann auchnoch mitsingen wollte.
Papperlappapp!

Jedenfalls hat der Besagte, Major Voice, sehr sehr schön und rührend gesungen.

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Vor der Hauptbühne hatte sich bereits vor Konzertbeginn eine große Menge an Fans eingefunden, um mit MONO INC. in die Finsternis zu reisen. Die Dark-Rocker traten für die Darbietung ihres Sets in konsequent düsteren Outfits an. Sänger Martin Engler wechselte seine Kleidung zudem mehrfach während des Konzerts, passend zu den gespielten Songs. Auf seine Forderung „Zeigt eure Hände! Ich will alle Hände sehen!“ reagierte das Publikum ohne Umschweife. Genauso euphorisch sprangen die Zuschauer auch mit der Band mit. Eine Überraschung hatten MONO INC. ebenfalls parat: Für die Songs „Potter’s Field“ und ein Cover von „Wonderful Life“ übernahm Major Voice den Lead-Gesang. Einen weiteren Gastsänger hätte derweil auch das Publikum abgeben können, denn die Fans waren verdammt textsicher, insbesondere bei „Children Of The Dark“.  In Sachen Showeffekten hielten sich MONO INC. auch nicht zurück. Neben einschlägigen Pyros, die im Takt eingesetzt wurden, holte Martin Engler zum Abschluss auch noch die hauseigene Band-Flagge raus.

Setlist:
1. Together Till The End
2. The Banks Of Eden
3. Arabia
4. Symphony Of Pain
5. Gothic Queen
6. Potter's Field
7. Wonderful Life
8. Children Of The Dark
9. After The War
10. Voices Of Doom
11. Get Some Sleep


Später schauten wir uns Dark Tranquillity an. Bisher hatte ich nicht viel von der Band gehört, aber genug um zu wissen, dass die Musik in etwa meinen Nerv trifft und so war es auch. Der Auftritt hat mir gut gefallen, auch wenn ich bedenken hatte, dass der Frontsänger nichtmehr zurück auf die Bühne kommt, nachdem er sich stagedivender Weise über das Puplikum hat tragen lassen. Irgendwie sehr sympathisch!



Auch vor den eigentlichen Headlinern des Samstags war keinesfalls Entspannung vor der Hauptbühne angesagt: DARK TRANQUILLITY standen mit einem Crowdpleaser-Lineup und maximaler Fannähe auf den Brettern. Die Fotografen dürften ihre liebe Not mit Sänger Mikael Stanne gehabt haben, der das Publikum in höchsten Tönen lobte und es für einen guten Teil der Show vorzog, im Graben herumzuspringen, Fanhände zu drücken und die Grabenschlampen beim Auffangen der Crowdsurfer zu unterstützen. Besondere Aufmerksamkeit widmete er dabei einem Fan, der im Rollstuhl angesurft kam und mit dem Stanne während eines Instrumentalparts noch ein ausgedehntes Pläuschchen hielt. Aber DARK TRANQUILLITY taten auch einiges für ihr Publikum jenseits der vorderen Reihen. Neben Highlights vom aktuellen Album „Atoma“ präsentierten die Melodic Death-Pioniere auch so manchen Kracher aus früheren Zeiten, darunter „Monocromatic“, das von der Menge begeistert gefeiert wurde. Auch fürs Auge war gesorgt, denn die Show wurde von einem aufwändigen digitalen Backdrop begleitet, das mal Animationen aus Cover Artworks, mal Videosequenzen zeigte. Als Tourgitarristen hatten die Schweden übrigens ex-Arch Enemy-Klampfer Christopher Amott dabei, der die Fanohren mit gelungenen Soli kraulte. Man könnte meinen, dass der bombastische Abschluss mit dem Abräumertitel „Therein“ ein ausreichend würdiges Ende des Konzerts gewesen wäre. Stattdessen packten DARK TRANQUILLITY noch „Misery‘s Crown“ obendrauf und Mikael Stanne nahm singend ein ausgedehntes Bad in der Menge, die ihn fast bis zu den Boxentürmen im Infield trug, während der Rest der Band sich nach ausgiebiger Verabschiedung zurückzog und längst der Aufbau für HEAVEN SHALL BURN begonnen hatte.

Setlist:
1. Intro
2. Force Of Hand
3. The Lesser Path
4. Atoma
5. The Treason Wall
6. Science Of Noise
7. Forward Momentum
8. Terminus
9. Monocromatic
10. Clearing Skies
11. Final Resistance
12. Wonders At Your
13. Therein
14. Misery's Crown
15. Outro



Die letzten zwei Bands, die ich mir auf diesem Festival mit unseren Zeltnachbarn angeschaut habe waren auch nochmal ein krönender Abschluss für mich. Cantus Buranus und Haggard.

Cantus Buranus, mit gefühlten hundert Musikern auf der Bühne in beeindruckenden Gewändern; der Chor in weißen langen Gewändern, die Menschen mit den Instrumenten (Corvus Corax und das Orchester) in abenteuerlichen Kostümen und eine trällernde Dame in königlichem Kleid. Eine beeindruckende Show und eine wunderbare musikalische Darbietung.



Besser konnte man die Vielfalt des SUMMER BREEZE nicht demonstrieren, denn nach Korn folgten CANTUS BURANUS mit ihrer musikalischen und äußerst ambitionierten Neuvertonung der mittelalterlichen Handschrift Carmina Burana. CANTUS BURANUS füllten die anfangs in blaues Licht getauchte Bühne im Anschluss bis zum Anschlag aus, der Aufmarsch der Akteure schien kein Ende zu nehmen und machte unmissverständlich klar, dass hier etwas Großes passieren würde. Mengenmäßig und auf die Instrumentenvielfalt bezogen, waren CANTUS BURANUS also ungekürte Sieger des Festivals und konnten die Möglichkeiten der großen Bühne komplett nutzen. Rund dreißig unterschiedliche und teilweise handgefertigte Instrumente kamen zum Einsatz, in Kombination mit dem gewaltigen Orchester entstand eine beeindruckende Klangwand. Erhaben legten sich die Mollklänge von Bläsern über den Platz und verbreiteten eine angenehm betäubende und gleichermaßen mystische Stimmung, während die mantrischen Trommelklänge die Besucher vitalisierten. So wechselten auch die Zuschauerreaktionen zwischen andächtigem Schweigen und euphorischem Klatschen im Takt der Dudelsäcke. Die Sopranistin Ingeborg Schöpf rechtfertigte ihren pompösen Einmarsch mit ihrem bezaubernden Gesang, der die Besucher in Staunen versetzte und durch imposante Feuereffekt  noch zusätzlich intensiviert wurde. Mehr war hier definitiv auch mehr! Völlig ohne E-Gitarren bauten CANTUS BURANUS einen ganz eigenen Druck auf und zogen die Besucher damit zu später Stunde komplett in ihren Bann. Ein perfekt inszenierte Auftritt, der nicht nur mit Extravaganz sondern in erster Linie mit Klasse punktete und den kulturellen Horizont einiger ganz sicher erweiterte.

Setlist:
1. Custodes Sunt Raptores
2. Miser
3. De Mundi Statu
4. Rustica Puella
5. Nummus
6. Ordu Languet
7. Ergo Bibamus
8. Quid Agam Misera
9. Curritur
10. Dulcissima
11. Causa Ludi
12. In Orbem Universum
13. Veritas Simplex
14. Fortuna


Und passend dazu danach eben Haggard, ebenfalls viele Musiker, allerdings nicht ganz so viele, mit altertümlichen Klängen, offensichtlich besonders ausgebildete Sänger und klassische Instumente mit rauhem Gesang und Metalelementen gepaart. Irgendwie gefiel mir diese Mischung dieses Summer Breeze besonders gut.


Im Rahmen eines Open-Air-Festivals mit enger Umbaupausen-Taktung den Sound für insgesamt zwanzig Sänger und Instrumentalisten – viele davon zudem mit klassichen Blas- und Streichinstrumenten bewaffnet – einzustellen, ist kein leichtes Unterfangen. So musste HAGGARD-Mastermin Asis Nasseri zum offiziellen Beginn der Show das Publikum erst einmal um einige Minuten Geduld bitten, bis ein letztes technisches Problem aus der Welt geräumt war. Dennoch harrte eine erfreulich große Zuschauermenge geduldig in der Kälte aus und freute sich auf komplexe Metal/Klassik-Hybrid-Stücke, die weniger für ausgelassenes Feiern als für andächtiges Lauschen geeignet waren. Das Warten sollte sich glücklicherweise bezahlt machen, denn bei exzellenten Soundverhältnissen spielten HAGGARD anlässlich dessen zwanzigjährigen Jubiläums ihr komplettes Debütalbum „And Thou Shalt Trust… The Seer“. Den wenigen, aber emotionalen Ansprachen von Asis merkte man die Leidenschaft für das eigene Werk und die Freude darüber an, dieses den begeisterten Fans live darbieten zu können. Die Antwort auf die Frage, welchen Song die Band als krönenden Abschluss spielen solle, fiel gleichermaßen eindeutig wie vorhersehbar aus: das monumentale „Awaking The Centuries“ bot einen Ausblick auf das gleichnamige Zweitwerk, dessen zwanzigjähriges Jubiläum HAGGARD in drei Jahren gerne ebenfalls auf dem SUMMER BREEZE begehen dürfen.
Setlist:
1. The Day As Heaven Wept
2. Origin Of A Crystal Soul
3. Requiem In D-Minor
4. In A Pale Moon's Shadow
5. Cantus Firmus In A-Minor
6. Lost
7. De La Morte Noire
8. A Midnight Gathering
9. Awaking The Centuries



So, das war mein Summer Breeze 2017 und ab dem 1. Dezember werden wieder 1-2 Bands auf der offiziellen Summer Breeze Website und Facebook für 2018 enthüllt (Summer Breeze Adventskalender). Es bleibt spannend!

Rock on! \m/
Elaine

Bilder und Berichte von www.summer-breeze.de

Videos von Youtube

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Schön geschrieben. =)
Aber irgendwie erscheint mir das Line-Up ziemlich dünn im Vergleich zu anderen Jahren!?
Hauptsache du hattest viel Spaß !

Dankesehr!

Naja, das war ja nicht das komplette Line-Up, ich beschreibe immer nur die Bands, die ich mir angesehen habe :-)

Im ersten Teil ist das komplette Line-Up aufgelistet, falls es dich interessiert. Oder meintest du das Line-Up?

Warst du auch schon dort?

Gerne doch!
Das ist mir schon klar, aber ich meine aber schon bessere Jahre gesehen zu haben. Ist ja natürlich auch immer Geschmackssache. Ich sage ja auch nicht, dass es grottig ist. :)
Und auf 'nem Festival kommt es ja auch weniger auf die Bands an, sondern viel mehr auf die Leute mit denen man feiert.
Ich war leider noch nie dort.

Zum Glück beginnt der Adventskalender in paar Tagen! Ich platz bald vor Spannung :D
Bist du nächstes Jahr wieder dabei?

Ich bin auch schon voller Erwartung :-)

Bin wieder dabei, wenn ich Urlaub nehmen kann. Und du?

Hab gesehen, dass du mich in deinem Beitrag verlinkt hast, vielen Dank!

So ists bei mir auch, denke aber es sieht gut aus - ich drück dir die daumen! :)
Haha gerne doch

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