Amerikanischer Einfluss in Afrika? – AFRICOM
Washington D.C. – Die Obama Regierung soll eine beispiellose militärische Machtexpansion auf dem afrikanischen Kontinent betreut haben, Dutzende Basen und Außenposten sollen errichtet worden sein, seitdem Obama im Amt ist.
Laut einer Untersuchung des Journalisten und Militärschülers Nick Turse sollen die Vereinigten Staaten mindestens 60 Basen bzw. Außenposten in Afrika betreiben, die allerdings nicht jederzeit aktiv genutzt werden:
"Manche werden gegenwärtig genutzt, manche dienen als Reserve, manche könnten sogar geschlossen werden. Die Basen, Camps, Gelände, Hafenanlagen, Treibstoffbunker und weitere erstrecken sich über mehr als 34 Länder – mehr als 60% der Länder des Kontinents – viele von ihnen sind korrupt, repressiv und haben Menschenrechtsdefizite."
Doch selbst diese Schätzung umfasst nicht den vollen Umfang des nordamerikanischen Einflusses auf Afrika. Laut den Quellen des Journalisten unterhält das US-Militär „Offices of Security Cooperation and Defense Attaché Offices“ in 38 Ländern, ergänzend haben weitere 30 Länder sich dazu bereit erklärt, dass US Streitkräfte ihre Flughäfen als Treibstoffzentren nutzen dürfen.
"Das US-Militär unterhält ein Netzwerk von Basen, das die Darstellung AFRICOMs gegenüber der amerikanischen Bevölkerung weit übersteigt – Nick Turse."
Allmählich scheint das Militär den Mantel des Schweigens über seine Aktivitäten in Afrika zu lüften. So berichtet Turse:
"Seit Jahren ließ das US Africa Command (AFRICOM) eine Standardantwort verlauten: Eine. Camp Lemonnier – in der winzigen, sonnengebleichten Nation Dschibuti – war die einzige anerkannte „Basis“ auf dem Kontinent."
Richard Reeve, Leiter des Nachhaltigen Sicherheitsprogramms der Oxford Research Group – einem Sicherheits Think-Tank mit Sitz in London – meinte gegenüber Turse, dass die Vereinigten Staaten AFRICOM als eine Art „Labor“ nutzen würden, in dem mit „alternativen Arten der Kriegsführung und Verteilung von Verbänden“ experimentiert werden kann.
"Abgesehen von Dschibuti gibt es keine bedeutenden Vorkommen von Truppen, Ausrüstung oder Fluggerät. Es gibt eine Myriade an „Seerosenblättern“ oder kleinen vorgeschobenen Einsatzbasen… auf diese Weise kann selbst eine geringe Anzahl von Truppenverbänden über ein sehr großes Areal verteilt werden und relativ schnell konzentiert werden, sofern notwendig."
Nach Jahren des Dementierens hat das Pentagon langsam damit begonnen, die Existenz einiger Außenposten zu bestätigen; eine 2015 vom Pentagon veröffentlichte Liste beinhaltet nun drei „kooperative Sicherheitsstandorte“ (CSL), von einer medizinischen Forschungseinrichtung in Ägypten bis zu einem Hafen in Kenia – außerdem gestand General David Rodriguez, Kommandeur von AFRICOM, die Existenz elf weiterer solcher Gelände während eines Interviews mit dem Militärmagazin Stars & Stripes zu.
Diese neuartige Transparenz könnte auch nur ein Auftakt einer weitaus größeren militärischen Expansion der USA in Afrika und anderswo sein. Die New York Times berichtete über einen Plan des Pentagons, die militärische Vormachtstellung in Afrika, Asien un dem Nahen Osten auszuweiten – unter dem Vorwand der Verteidigung gegen Daesh (das arabische Akronym für den Islamischen Staat) und andere Formen des islamischen Extremismus. Im Rahmen eines Vorschlages, der ursprünglich vom damaligen Vorsitzenden der Stabschefs (Joint Chiefs of Staff), General Martin Dempsey, formuliert wurde, würde das Militär Angelpunkt-Basen auf drei Kontinenten errichten, indem bereits vorhandene Basen und CSLs erweitert würden – um anschließend diese Einrichtungen als Ausgangspunkt zu verwenden, weitere Außenposten in den umliegenden Gebieten aufzubauen. Offizielle des Pentagons teilten den New York Times mit, dass „diese Angelpunkte eine Personalstärke von etwa 500 bis 5.000 umfassen, und wahrscheinlich mehrere Millionen Dollar pro Jahr kosten würden – überwiegend durch Personalkosten.“
In seinem Resümee stellt Dan Wright (Shadowproof) die Frage in den Raum, „ob für solch ein Abenteurertum die notwendige Unterstützung einer durch ein Jahrzehnt militärischer Fehler und Fehlschläge erschöpften und frustrierten Bevökerung vorhanden ist“.
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