DAS UNIVERSUM HATTE EINEN ANFANG | Das Kalam Kosmologische Argument
In öffentlichen Debatten scheint ein Wechsel stattzufinden: Immer mehr Atheisten scheinen nicht mehr von einem absoluten Anfang des Universums auszugehen und Christen sind diejenigen, die diesen verteidigen. Das liegt wohl am zwingend logischen Schluss des sogenannten (Kalam) Kosmologische Arguments für Gottes Existenz:
Alles, was zu existieren beginnt, hat eine Ursache.
Das Universum hatte einen Beginn.
Schluss: Das Universum hatte eine Ursache.
Der Erste Satz
Der erste Satz ist in jedem Fall vernünftiger als sein Gegenteil, dass etwas ohne eine Ursache zu existieren beginnen würde. Man hat eigentlich nur drei Möglichkeiten:
- Etwas wurde durch nichts verursacht.
- Etwas wurde durch sich selbst verursacht.
- Etwas wurde durch etwas anderes verursacht.
Die dritte Möglichkeit leuchtet unmittelbar als die einzig Vernünftige ein.
Der zweite Satz
Dieser Satz wird nicht nur durch gegenwärtige wissenschaftliche Beobachtungen bestätigt, sondern folgt auch logisch:
Zum heutigen Tag wäre es nie gekommen, wenn ihm eine unendliche Anzahl von Tagen vorausgegangen wäre.
Aber da heute Samstag ist, der 17. Juni 2017, haben wir einen Beweis, dass das Universum einen Anfang hatte. Und Morgen bekommen wir den Beweis wieder vor Augen gestellt und werden an diesen Fakt erinnert und am folgenden Tag wieder und den Tag darauf und dann wieder und wieder...
Die Schlussfolgerung
Die Schlussfolgerung ist zwingend, wenn die zwei Prämissen wahr sind. Macht man sich nun Gedanken über die Ursache, dann kann Folgendes gesagt werden:
a) Über die Ursache lässt sich folgern, dass sie immateriell und zeitlos sein muss, weil sie selbst Raum und Zeit erschaffen hat.
b) Es gibt zwei Kategorien immaterieller und zeitloser Objekte: Geist und abstrakte Objekte wie Zahlen z.B. Abstrakte Objekte wie die Zahl sieben haben aber keine kausale Wirkung. Sie können nichts bewirken oder "in Gang setzen".
c) Diese Ursache muss ein persönliches, intelligentes und äußerst mächtiges Wesen sein, weil eine immaterielle, ewige, unpersönliche und statische "Kraft" oder dergleichen immer nur statische Wirkung(en) haben kann. Es muss also eine bewusste Absicht, eine Entscheidung zum Handeln vorgelegen haben.
Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde.
(1Mo 1,1)
Denn sein unsichtbares Wesen, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, wird seit Erschaffung der Welt in dem Gemachten wahrgenommen und geschaut, damit sie ohne Entschuldigung seien;
(Röm 1,20)
Ähm, weil wir Menschen hier auf der Erde in unserem Denken, in unserer Realität festlegen, dass heute der 17. Juni ist, daraus folgst du, dass das Universum einen Anfang haben muss? Und daraus schließend auch ein Ende? Das Problem bei der Sache ist, das sind alles nur Vermutungen, bestenfalls mathematisch belegt, Theorien also.. Mehr nicht.. Weder Anfang, noch Ende vom Universum wurden von uns Menschen beobachtet, es scheint fast so, als würden diese vor uns geheim gehalten... Mit unserem menschlichen Verstand ist die Größe und Wahrhaftigkeit des Universums nicht zu begreifen, wir können es versuchen, ja, mehr aber auch nicht
Naja, dass ist nicht das Argument, sondern eine Karikatur davon. :) Es lautet viel mehr:
Welcher Zeitrechnung nach wir den heutigen Tag benennen ist nicht Teil des Arguments.
Denkst du es gibt keinen Unterschied zwischen einem Argument mit logischem Zwang und einer Vermutung?
Eben, siehst du, so etwas wie "den heutigen Tag" gibt es nur auf der Erde oder anderen Planeten die im Sterne kreisen. Im Universum selbst gibt es keinen "Tag" da gibt es nur Existenz
Sorry, im Universum gibt es sehr wohl das, was wir auf der Erde einen Tag nennen. Es meint eine bestimmte Zeitdauer von 24 Stunden. Genauso wie ein Zentimeter eine bestimmte Länge meint.
Aber wie gesagt, dass hat nichts mit dem Argument an sich zu tun. :)
Würdest du sagen, dass du ein echtes Interesse an der Wahrheit (Übereinstimmung mit der Realität) hast?
Übereinstimmung mit welcher Realität mein Freund?! Ich habe mehr Interesse an der Wahrheit der Existenz als der Wahrheit irgendwelcher Realitäten, davon gibt es (zu) viele
Ja? :) Dann definiere bitte, was du mit 1) Realität und 2) Wahrheit meinst, sonst kommen wir nicht weiter.
Ich glaube, dass der heutige aktuelle Stand der Wissenschaft nicht zwangsläufig der Weisheit letzter Schluss sein muss. Dies zeigen auch diverse wissenschaftliche Erkenntnisse, welche durch aktuellere wissenschaftliche Erkenntnisse immer wieder widerlegt wurden. Dieser Prozess wird sich immer weiter fortsetzen. Vielleicht sitzt am Ende ja wirklich der Typ mit dem weissen Bart. Ich weiss es nicht.
Ich gebe dir hier absolut recht. Wissenschaftliche Theorien sind immer nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkt brauchbar, um die Umwelt zu manipulieren und sich nutzbar zu machen. Im Lauf der Geschichte wurden Myriaden von Modellen der Wirklichkeit entworfen und wieder verworfen.
Die naturwissenschaftliche Methode beruht auf dem Prinzip der Induktion und darum auf dem Trugschluss der Bejahung der Konsequenz. Sie kann zu keinen gerechtfertigten wahren Aussagen führen.
Da sie immer nur beschreiben kann, erklärt sie auch nichts wirklich, sondern liefert nur Tautologien.
Ist alles Ansichtssache, eine Ameise auf einem Möbiusband hat auch einen unendlich langen Weg vor sich.
Die Reihe ganzer Zahlen geht von negativ unendlich bis positiv unendlich. Nach deiner Argumentation dürfte es keine bestimmte Zahl geben, da es keinen Anfang gab. Noch schlimmer bei einer Zahl wie Pi, da weder sie selbst noch ein unmittelbarer Vorgänger oder Nachfolger exakt bestimmt werden kann, kann Pi nach deiner Logik nicht existieren.
Der Begründer der Urknalltheorie Georges Lemaître war nicht nur Astrophysiker, sondern auch Priester. Für Christen war die Unendlichkeit schon immer etwas sehr schwer zu ertragendes. Da damit das komplette Konstrukt der Schöpfungsgeschichte in sich zusammenbricht. Darum war die Urknalltheorie relativ praktisch. Und siehe da wir haben einen Anfang. Wo es einen Anfang gibt da muss es einen Schöpfer geben.
Die Unendlichkeit aber setzt keinen Schöpfer voraus, im Gegenteil sie wiederlegt ihn sogar und das ist das wahre Problem der Christen.
Tut mir leid, aber bei dem ersten Absatz handelt es sich um keine Gegenprobe, sondern eine falsche Analogie. Denke das noch einmal durch. Du scheinst das Argument nicht verstanden zu haben. Wenn du bei minus Unendlich "anfängst" zu zählen (erste Absurdität deines Standpunktes), wann kommst du bei Null an (zweite Absurdität)?
Als ad hominem, weil die Empirie unter Voraussetzung des christlichen Theismus lediglich einen sekundären Maßstab darstellt:
Wieso gibt es seit unendlichen Zeiten immer noch nutzbare Energie?
Es ist nicht mein Problem, sondern dein Problem dass du mit dem Konzept der Unendlichkeit nicht klar kommst.
Einfach Antwort. Energieerhaltungssatz. Energie kann weder erzeugt noch vernichtet werden, sie kann lediglich umgewandelt werden.
Es ist aber vollkommen sinnlos mit einem christlichen Fundamentalisten zu streiten.
Meine frage hast du leider nicht beantwortet: Wenn du von minus Unendlich zählst, wann kommst du bei Null an?
Dass die brauchbare Energie stetig abnimmt ist dir nicht bekannt? :)