CONTEST #dsstory3 - "Love at First Sight or Spending Time before Selecting Your Partner? / "Liebe auf den ersten Blick oder gemeinsam verbrachte Zeit vor der Partnerwahl?"

in Dream Steemlast year

Deutsch im Anschluß...

With this contribution to the current contest by @dove11 I am experiencing an absolute novelty: I am writing here publicly about something I have absolutely no notion of... ;-))

Seriously: I made the decision early in life that I don't want or can't stand a life partner. For me it was essential to stay alone and independent. This is partly due to my social phobia, but also to an irrepressible urge for freedom. In a relationship, I saw boundaries and compromises imposed on me that I was not prepared to make.

That notwithstanding, I was enamoured a few times over the years. Of course, it's quite different - the criteria for a short fling or a casual connection are quite different from those for a lasting relationship. My priorities have changed according to my age and life experience. If looks have played a role (and they have - they are the first thing you notice about the other person), then striking was always more important than beautiful and well-groomed more important than styled. Beyond that, I've always liked men who make interesting conversational partners, who have seen something of the world and who can play chess. Riding a motorbike is a bonus, so to speak. Writing letters even more so ;-))

And with all these expectations, it primarily boiled down to either sharing quite a few common interests or marvelling at and admiring each other's. Both work excellently for the duration of such a short episode.

Note that so far we are talking neither about love nor about a permanent partnership. Without intending to, this is nevertheless exactly what happened to me twice. Just like that.

At the time of my first experience with true love, I was already very firmly established in my very own rhythm of life with two relatively small children and an entourage of horses, dogs and rabbits, several years of professional autonomy and quite serious political ambitions. Through a voluntary commitment at my daughter's school, I met a man whom I liked very much right away: he drank at least as much coffee as I did, listened to the same music, was setting up his own business, helped me on many occasions and accepted my support just as naturally. We could talk for hours together, laugh and also just look silently into the fire side by side... I considered him a good friend after a very short time.

There were many shared experiences, soon also mutual acquaintances and at some point the discreet hint from that direction that the man with me was about much more than "just" a friendship, that he had been seriously courting me for over a year (which unfortunately I had not noticed at all) and that I would probably have to make a decision: get involved in a love relationship or lose this wonderful person from my life....

I have chosen the man and the relationship. It was a love based on shared preferences and inclinations, on exact knowledge of the other one. It was incredibly deep and beautiful, yet fatally destructive for both of us. We struggled for our love for almost three years, but neither of us could handle closeness and belonging, we wore each other out. We didn't separate because our love wasn't enough, but because we were only capable of living it to a limited extent...

For me, this confirmed my former conviction that my life is better alone and that the topic of partnership is no longer relevant for me.

15 years later, at a shabby kitchen table of an old guy from my acquaintance's circle, at the so-called Skat breakfast (Skat is a traditional German card game which sometimes involves eating and drinking savoury food), I meet three nice, entertaining and interesting gentlemen. One of them was @ty-ty - and I still live happily with him. And somehow it doesn't look like that will change ;-))

From the first meeting to the definite decision to walk together through the rest of our lives, it took what felt like five minutes. At first sight? Not directly. I only looked much later ;-)) At the first line (I soaked up his texts!), at the first word (I was enraptured by his incomparably "pure" way of thinking, arguing and acting) and at the first bite (hehe - the man can cook!)...

Neither of us was looking for a partner, neither of us even considered the possibility... And bang! Happened. We are marvelling until today!

There is no universally valid recipe. There is no pattern according to which finding a partner and bonding is guaranteed to work. We humans are so different, so individual, so special that it can be considered great luck to find a suitable counterpart with whom we can go through phases of life together. The way you get there seems to me to be irrelevant; what matters is what a couple makes of it....

Lebenslinien - oder die totale Verwirrung.jpg
@weisser-rabe, Acrylic on wood, someday in 2013

Deutsche Version:

Mit diesem Beitrag zum aktuellen Wettbewerb von @dove11 erlebe ich ein absolutes Novum: ich schreibe hier öffentlich über etwas, wovon ich überhaupt keine Ahnung habe… ;-))

Ernsthaft: ich traf früh im Leben die Entscheidung, daß ich keinen Lebenspartner möchte bzw. ertragen kann. Für mich war es essentiell wichtig, alleine und unabhängig sein zu können. Das ist zum einen meiner Sozialphobie geschuldet, aber auch einem unbändigen Freiheitsdrang. In einer Beziehung sah ich mir Grenzen und Kompromisse auferlegt, zu denen ich nicht bereit war.

Dessen ungeachtet war ich über die Jahre so einige Male verliebt. Natürlich ist das etwas ganz anderes – die Kriterien für ein kurzes Abenteuer oder eine lockere Verbindung sind ganz anders als die für eine dauerhafte Lebensgemeinschaft. Meine Prioritäten haben sich da entsprechend meines Alters und meiner Lebenserfahrung geändert. Wenn Äußerlichkeiten eine Rolle gespielt haben (und das haben sie – sind ja das Erste, was man am Gegenüber zur Kenntnis nimmt), dann war markant immer wichtiger als schön und gepflegt wichtiger als gestylt. Darüber hinaus mochte ich immer Männer, die interessante Gesprächspartner abgeben, die etwas von der Welt gesehen haben und die Schach spielen können. Motorrad fahren ist ein Bonus, sozusagen. Briefe schreiben erst recht ;-))

Und mit all diesen Erwartungen lief es in erster Linie darauf hinaus, daß man entweder etliche gemeinsame Interessen teilte, oder die des jeweils anderen bestaunte und bewunderte. Beides funktioniert für die Dauer einer solchen kurzen Episode hervorragend.

Wohl gemerkt: die Rede ist bislang weder von Liebe noch von einer festen Lebenspartnerschaft. Ganz ohne darauf aus zu sein, ist mir genau das dennoch zwei Mal passiert. Einfach so.

Bei meiner ersten Erfahrung mit wahrer Liebe war ich bereits sehr gefestigt in meinem ganz eigenen Lebensrhythmus mit damals zwei relativ kleinen Kindern und einer Entourage aus Pferden, Hunden und Kaninchen, mehrjähriger beruflicher Selbständigkeit und durchaus ernsthaften politischen Ambitionen. Über ein ehrenamtliches Engagement an der Schule meiner Tochter lernte ich einen Mann kennen, den ich auf Anhieb sehr mochte: er trank mindestens ebenso viel Kaffee wie ich, hörte die gleiche Musik, baute selber gerade sein Gewerbe auf, half mir bei vielen Gelegenheiten und nahm ebenso selbstverständlich meine Unterstützung an. Wir konnten stundenlang miteinander reden, lachen und auch einfach 'mal stumm nebeneinander ins Feuer schauen… Ich betrachtete ihn nach sehr kurzer Zeit als guten Freund. Es gab viele gemeinsame Erlebnisse, bald auch gemeinsame Bekannte und irgendwann den dezenten Hinweis aus dieser Richtung, daß es dem Mann mit mir um weit mehr als „nur“ eine Freundschaft ginge, daß er seit über einem Jahr ernsthaft um mich warb (was ich leider überhaupt nicht bemerkt hatte) und daß ich mich wohl entscheiden müsse: mich auf eine Liebesbeziehung einzulassen oder diesen wunderbaren Menschen aus meinem Leben zu verlieren…

Ich habe den Mann und die Beziehung gewählt. Es war eine Liebe, die auf gemeinsamen Vorlieben und Neigungen, auf genauer Kenntnis des anderen beruhte. Die unglaublich tief und schön war und dabei fatal zerstörerisch für uns beide. Wir haben knappe drei Jahre um unsere Liebe gerungen, konnten aber beide nicht mit Nähe und Zugehörigkeit umgehen, haben uns aufgerieben. Getrennt haben wir uns nicht, weil die Liebe nicht genügt hätte, sondern weil wir nur eingeschränkt fähig waren, sie auch zu leben…

Für mich bestätigte sich dadurch meine vormalige Überzeugung, daß mein Leben besser alleine verläuft und das Thema Partnerschaft für mich keine Relevanz mehr hat.

15 Jahre später, an einem schäbigen Küchentisch eines alten Herrn aus dem Bekanntenkreis, beim sogenannten Skatfrühstück (Skat ist ein traditionelles deutsches Kartenspiel, bei dem gerne herzhaft gegessen und getrunken wird), treffe ich auf drei nette, unterhaltsame und interessante Herren. Einer davon war @ty-ty – und mit dem lebe ich bis heute glücklich zusammen. Es sieht auch irgendwie gar nicht danach aus, daß sich daran etwas ändert ;-))

Von der ersten Begegnung bis zum sicheren Entschluß, gemeinsam durch den Rest unseres Lebens zu wandeln, dauerte es gefühlte fünf Minuten. Auf den ersten Blick? Nicht direkt. Hingesehen habe ich erst viel später ;-)) Auf die erste Zeile (ich habe die Texte von ihm aufgesogen!), auf das erste Wort (ich war hingerissen von seiner unvergleichlich „reinen“ Art zu denken, zu argumentieren und zu handeln) und auf den ersten Bissen (hehe – der Mann kann kochen!)…

Keiner von uns beiden hat einen Partner gesucht, keiner von uns beiden hat auch nur die Möglichkeit erwogen… Und zack! Passiert. Wir staunen immer noch!

Es gibt kein allgemein gültiges Rezept. Es gibt kein Schema, nach dem Partnersuche und Bindung garantiert funktioniert. Wir Menschen sind so verschieden, so individuell, so besonders, daß es als großes Glück betrachtet werden darf, wenn man ein passendes Gegenstück findet, mit dem man Lebensphasen gemeinsam bestreiten kann. Auf welchem Weg man dahin gelangt, scheint mir unerheblich zu sein; entscheidend ist, was ein Paar daraus macht…

Sort:  
 last year 

Haha, I knew about most of these and good at most of these barring of course dogs and rabbits and not so good at horse riding so yeah, ty-ty definitely is the right choice. As far as politically ambitious, the politics is so dirty here that I won't touch it with 10-foot pole.

Jokes apart, it was nice reading your love story. My best to both of you.

Alright, this is a very interesting article...., I don't know why I am always drawn to topics like this...😁, but I just can't dodge the temptation of reading it and maybe dropping a few words like this.

Congratulations to you and @ty-ty.

There is no pattern according to which finding a partner and bonding is guaranteed to work

Fact!

That's life!

 last year 

Do you only love reading or sometimes feel writing about them too? Please do that, I am sure you have a lot to tell us in this matter as well!

Yrgh... Was für ein Schmalz ;-))

Guao. Qué hermoso post. Creo que tenemos visiones de vida muy similares. Voy a buscar a @ty-ty para leer sus textos. Mi marido también está en la plataforma. Pese a ser narrador; en este momento, está dedicado a su trabajo de entrenador, y tiene poco tiempo para atender a la plataforma.

Creo que uno encuentra, cuando menos está buscando, jeje. Te deseo mucha suerte. Un abrazo.

¡Es cierto! Me alegro de que nos haya encontrado ;-))

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