Beziehung - Gefängnis oder Schlüssel zum Glück
Eigentlich ist es traurig, dass ich dieses Thema überhaupt erörtern muss, da es schließlich in den Naturzustand der menschlichen Vorstellung von Glück gehören sollte. Dennoch nimmt man immer häufiger wahr, dass das Ziel einen Partner zu finden, den man liebt und mit dem man seine Zukunft verbringen möchte, für viele gerade Junge Menschen immer unattraktiver wird. Jede 2. Ehe wird geschieden und fast jede Beziehung geht in die Brüche.
Fast jeder Mensch hat ein inneres Bedürfnis nach Nähe, Gesellschaft und Unterstützung. Neben der Familie und den Freunden gibt nur eine emotionale Beziehung zu einem anderen Menschen noch mehr Erfüllung. Zwar ist in der heutigen Zeit die klassische evolutiv bedingte Verbindung aus Mann und Frau nicht mehr die einzige salonfähige Konstellation, was auch vollkommen in Ordnung ist, aber die Liebe für seinen Partner eint dennoch alle Beziehungen.
Leider gibt es in der heutigen Zeit oft ein merkwürdiges Verständnis von Treue und richtigem Verhalten gegenüber anderen Menschen, die mehr empfinden könnten als man selbst. Für viele Menschen spielt es keine Rolle, ob sie mit den Gefühlen anderer spielen oder diese durch ihr Handeln verletzen. Gerade diese scheinbar kalten Menschen haben erfahrungsgemäß in stillen Momenten ein Gefühl der inneren Leere, die von One-Night-Stands und "was Lockerem" nicht gestillt werden kann. Diese Erkenntnis bringt sie aber nur selten dazu etwas zu verändern, da es Menschen schwer fällt gewohntes Verhalten zu ändern.
Fast kein Mensch möchte allein sein und deshalb ist es zu empfehlen ernsthaft nach einem Partner zu suchen, was nicht unbedingt eine aktive "Jagd" nach einem Partner, sondern eher eine gewisse Einstellung zu sexueller Freizügigkeit, die interessierte beziehungssuchende Personen abschrecken könnte, und das Festlegen auf wirklich wichtige Prioritäten zur Selektion, die man von potentiellen Partnern erwartet, benötigt.
"Man fängt was man ködert." Folglich wird man in einer Diskothek eher selten jemanden finden mit dem man ernsthaft über seine Zukunft nachdenken sollte. Zufälle gibt es dennoch immer und deshalb sollte man auf sein Gefühl hören und auch Chancen zulassen, die zu Beginn nicht unbedingt perfekt scheinen, wenn man ein gutes Gefühl dabei hat.
Hat man nun einen Menschen gefunden mit dem man Liebe erfahren kann, ist es essentiell, dass man nicht versucht ihn zu verändern oder zu unterdrücken. Sperrt man einen Menschen ein wird er fliehen sobald er kann und das widerstrebt einer gleichberechtigten und achtungsvollen Beziehung. Lebt man diese voll Liebe, Verständnis und lässt dem Partner seine Freiheiten, ist sie selbst das größte Geschenk der Freiheit, da man frei vom Alleinsein ist. Ein richtiger Seelenverwandter versteht was man fühlt und wirkt unterstützend statt hemmend.
Die Eingangsfrage kann zwar nicht pauschal beantwortet werden, lässt aber dennoch den Schluss zu, dass es letztendlich in der Hand der Partner liegt, ob sie ihre Beziehung als Gefängnis oder als befreiendes Element gestalten.
Die ideale Beziehung ist die, in der beide wachsen können und sich gegenseitig gut tun. Viele suchen die Partnerschaft aus einem Mangel heraus und das kann nicht funktionieren. Sollte die Beziehung dann auseinander gehen, hat man wieder etwas dazu gelernt. Ich glaube, erst wenn man mit sich alleine gut leben kann und in der Selbstliebe ist, dann klappt es auch mit dem Partner. Denn dann kommt es erst gar nicht dazu, dass man sich gefangen fühlt, weil man aus der Selbstliebe heraus, die Situation schon vorausschauend erahnt und handeln kann. Auch ich habe dies erst lernen müssen und bin immer noch dabei. LG Gaby
Danke für deinen konstruktiven und persönlichen Kommentar. Ich freue mich über jeden, der etwas aus meiner Arbeit mitnimmt.