Jazz Friday #48 - Frank Zappa

in #jazzfriday5 years ago (edited)

Die nicht ganz so bekannte Seite eines genialen Musikers

Frank Vincent Zappa (21. 12. 1940 - 04. 12. 1993)

Beginnen möchte ich mit einer wüsten so wie waghalsigen Behauptung, die mir jedoch zuerst einmal jemand widerlegen muss: Wer Frank Zappa nicht kennt, der hat schlichtweg keine Ahnung von Musik und sollte sich fortan auf das Backen von Marmorkuchen konzentrieren!

Aber auch nicht alle, die Frank Zappa mit seiner Musik über viele Jahre begleitet hat, kennen die ganze Vielfalt dieses einzigartigen Musikers nicht, der übrigens (jetzt gut aufgepasst ihr Pillenschlucker und Legal High Konsumenten) sein Leben lang ein absoluter Drogengegner war (sieht man mal von der immer qualmenden Zigarette ab).
Frank Vincent Zappa war nicht nur der Kopf der Mothers of Invention. Er war auch nicht Bobby Brown. Er war schlicht und einfach einer der genialsten Komponisten, Arrangeure und Songschreiber seiner Zeit und einen Teil seiner Kreativität widmete er dem Jazz.
Genau auf diese Phase seines Schaffens möchte ich hier und jetzt hinweisen.

Frank Zappa verwirklichte 1972, zunächst (nach einem Autounfall) noch im Rollstuhl sitzend, zwei seiner Soloprojekte: Waka/Jawaka und The Grand Wazoo. Erneut wandte er sich dem Jazzidiom zu, von dem er einmal sagte: „Jazz is not dead, it just smells funny.“ (Jazz ist nicht tot, er riecht nur eigenartig). Zappa stellte dieses ausgedehnte Jazzrock-Projekt, an dem auf der Bühne 20 Musiker mitwirkten, während einer zweiwöchigen USA- und Europatournee vor. Anschließend wurde die Tournee mit halber Besetzung („Petit Wazoo“) weitere sechs Wochen in Amerika fortgesetzt.
Ab Februar 1973 war Ralph Humphrey, ab Oktober 1973 auch Chester Thompson, Schlagzeuger der Mothers. Mit dem Geiger Jean-Luc Ponty, dem Keyboarder George Duke, der Perkussionistin Ruth Underwood und dem Trompeter Sal Marquez wirkten zu dieser Zeit einige vielseitig begabte Musiker in der Gruppe mit. Dies ermöglichte es Zappa, sich Musik ganz anders als bisher zu nähern. In zugänglichem Ton, aber nicht ohne zappatypische Ingredienzen, verschmolz er kunstfertig komplexe Jazzrock-Arrangements, Funk und andere Musikstile zu kompakten, nur drei bis sechs Minuten langen Songs: Das Album Over-Nite Sensation zeigt eine „virtuose außergewöhnliche Band“, die allerdings in den Augen eines Kritikers kontrastiert wird von „schorfigen, pornografischen Texten“. Das darauffolgende Album Apostrophe, welches als Nonsense-Themenalbum über einen Eskimo im Juni 1974 sogar Platz 10 in den Billboard-Charts erreichte, wurde von dem von Zappa mitbegründeten Label DiscReet Records herausgegeben.
Quelle

Frank Zappa - Zoot Allures


Frank Zappa - Blessed Relief


Frank Zappa Peaches En Regalia


Frank Zappa - St Etienne


FRANK ZAPPA - JAZZ NOISE AND RANDOMONIUM

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Wer Frank Zappa nicht kennt, der hat schlichtweg keine Ahnung von Musik und sollte sich fortan auf das Backen von Marmorkuchen konzentrieren!

Also ich kenne Ihn, ziemlich gut sogar.
Von Marmorkuchen habe ich allerdings keine Ahnung. 😎

Schon in jungen Jahren, wurde ich durch meinen sonderbaren Freundeskreis mit diesem Ausnahme Künstler konfrontiert.
Später war es dann die Frau an meiner Seite welche, glaube ich, alle Schallplatten von Ihm hatte und keine Gelegenheit ausließ mir diese zu präsentieren ( aus Notwehr glaube ich ), wenn mal kein Punkrock lief.
Und zu guter letzt habe ich es indirekt Frank Zappa zu verdanken, das meine DDR Flucht erfolgreich verlief, denn ein Konzert Besuch von Ihm war der offizielle Grund meines Visum Antrags nach Ungarn, der erstaunlicherweise genehmigt wurde.
Musikalisch sehr durchwachsen der Mann und nicht unbedingt mein Ding, aber irgendwie mochte ich den Kerl immer.

zappa.jpg

Lass nur die Finger vom Marmorkuchen!
An Zappa kann man sich dagegen immer wieder wagen.

Da muss ich heute Abend mal reinhören. Ich kenne natürlich nur die bekannten Sachen von ihm. Schöner Beitrag von Dir!
#nochwenigertext

Zugegeben, das meiste von Zappas Werken ist nicht meins (wobei Joe's Garage, besonders wegen der deutschen Passagen, in frühen Jahren beliebt war zum "Laut genug spielen dass es die Familie/Nachbarn verstehen"). Meine Lieblings-LP ist wohl Sheik Yerbouti. Insgesamt finde ich aber interessant dass man um so mehr auf die Texte achten muss bei ihm je eingängiger die Musik ist ;)

Ich habe einige große Fans von ihm im Bekanntenkreis und sein Tod hat mir damals ein lang geplantes "nettes Wochenende zu zweit" verhagelt weil der junge Mann tagelang seinen Kummer ertränken musste...

Betrifft Wochenende: Das sind dann die Momente, in denen man einfach akzeptieren, dass ein Wochenende kein einmaliges Ereignis darstellt. Wobei das mit Frank Zappa sich doch anders verhält ...

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