Ein paar Gedanken...
Über mein Auswandern.
-Deine Gedanken!
Über Neun Jahre nach seinem Auswandern, bekommt auch ein Uru Guru manchmal immer noch eine nachdenkliche Phase.
Da kommen da so Gedanken auf, nach dem was man alles zurück gelassen hat. Von was man sich getrennt hat. Familie, Kinder, Enkelkinder, Arbeitskollegen, Freunde und Bekannte. Auch an die Umgebung in der man gelebt hat denkt man zurück. Du ziehst Vergleiche mit dem was Du nun hast oder bist.
Das ist alles normal für einen Auswanderer, denn diesen Schritt macht man normalerweise nur einmal im Leben. Und es sei jedem gesagt, der dieses Schritt für sich in Erwägung zieht, es ist ein gewaltiger Schritt.
Du gibst alles auf! Du fängst ungewiss ganz von vorne an. Du weißt nicht was letztendlich auf Dich zu kommt. Es ist wie ein Sprung in ein unbekanntes Gewässer. Stehst Du gleich wieder oder musst Du lange schwimmen? Da hilft auch keine Vorbereitung. Es gibt unzählige Geschichten von Auswanderern die sich lange und ausgiebig darauf vorbereitet haben und dann doch gescheitert sind.
Hier soll es aber nun über die Gedanken gehen. Das Resümee nach über neun Jahren. Die Enttäuschungen aus der eigenen Familie heraus, Kinder meine ich. Da wird nicht mal gefragt, " He Alter wie geht es Dir, brauchst Du was?" Da wird sich nicht mal gemeldet. Wenn der "Alte" sich nicht meldet dann kommt auch nichts. Dann erfährt man nichts. Trotz Facebook, Skype und aller anderen Kommunikationsmöglichkeiten die trotz der Entfernung nicht mal etwas kosten.
Freunde, ja so lange wie Du in der Nähe warst hast Du Freunde gehabt. Bist Du weg, sind auch die Freunde weg. Schöne Freunde. Doch es gibt auch Ausnahmen. Wildfremde, die man online kennen lernt und mit denen sich dann eine wirkliche Freundschaft entwickelt. Das ist aber bestimmt nicht die Regel.
Gut der Eine oder Andere bleibt hängen aber das Gros der Freunde geht verloren.Die ehemalige Umgebung, Heimat würde mancher sagen, manchmal denkt man noch daran zurück! Man war ja tief damit verwurzelt. Es wird einem ja auch einfach gemacht. Google Earth zeigt einem alles was man kennt. Man sieht teilweise was neu ist, wie es sich verändert. Allerdings zeigen sich auch die Unterschiede zur neuen Heimat. Wer es richtig gemacht hat, der wird wohl froh sein, dass er es hinter sich gebracht hat und sich freuen wie schön anders das Leben sein kann.
Einfacher und doch gehaltvoller. Man lebt wieder intensiver.
Wieso?
- Nun man muss lernen, sich eingewöhnen, die Sprache ist eine andere,
- die Gewohnheiten der Menschen sind anders.
- Der Umgang mit Deinen neuen Nachbarn ist anders.
- Wer Glück hat, der empfindet es besser als wie im alten Land.
Warum?
Nun man hat mehr Zeit sich um so etwas zu kümmern und dazu noch den nötigen Abstand um offen und ehrlich damit umzugehen. Du fängst an Sachen zu hinterfragen, die Dich sonst vorm heimischen TV nicht interessiert haben.
Mehr als 9 Jahre, es war kein Fehler. Obwohl doch einen Fehler gab es, das Auswandern hätte schon 10 Jahre eher erfolgen sollen. Da wäre mir sehr viel erspart geblieben.
-Auswandern nach Spanien
Allerdings fehlt damals noch das letzte bisschen Reife um diesen Schritt wirklich zu gehen. So gesehen war dann doch wieder alles richtig wie es gekommen ist.
Jeder der auswandern möchte, der soll es wenn dann richtig machen und so wie der Uru Guru, die Tür hinter sich so zu machen, dass man diese freiwillig nicht mehr öffnen möchte. Nur so ist es auch gewährleistet, das man nicht aufgeben will, weil man vielleicht nicht mehr kann. Denn was wäre wenn für den Uru Guru? Er würde ohne Wohnsitz in Deutschland ankommen und müsste sich so eine Wohnung suchen was ohne Arbeit wieder nicht oder kaum möglich wäre. Dann kommt unweigerlich Harz4 und man befindet sich ganz schnell wieder im Hamsterrad welches hier schon erörtert wurde.
Der Uru Guru freut sich auf die nächsten Jahre und ehrlich auch noch auf den Tag an dem er dann den deutschen Pass endlich öffentlich verbrennen kann, was nicht mehr so lange dauern wird.
Liebe Grüße aus Uruguay
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