Steemit Engagement Challenge S5 W4 My Five SensessteemCreated with Sketch.

in STEEM FOR BETTERLIFE2 years ago (edited)

Fünf Sinne und ein Tag

Mein Tag beginnt rechnerisch um 0 Uhr. Um diese Zeit sieht es meist so aus, als seien meine fünf Sinne nicht aktiv, als seien sie abgeschaltet oder im Standby-Modus. Täuscht das nicht? Ich liege schlafend, aber träume. Im Traum scheine ich zu sehen und zu hören, und oft genug ist es auch so, als würde ich Gerüche wahrnehmen oder Oberflächen fühlen. Daran, im Traum schon mal etwas geschmeckt zu haben, erinnere ich mich gerade nicht, aber ich halte es für möglich.

Im wachen Teil des Tages scheint es ganz selbstverständlich zu sein, dass die Fünf zusammen spielen, einander widersprechen oder sich gegenseitig bestätigen und verstärken. Und es fühlt sich so an, als wäre das, was sie mir als Input liefern, die pure Gegenwart. Das Träumen hingegen belehrt mich, dass ich gar nicht wirklich unterscheiden kann zwischen Gegenwart und Erinnerung. Was ich im Traum wahrzunehmen scheine, fühlt sich innerhalb des Traums ebenfalls gegenwärtig an, obwohl das ja unmöglich ist – ich liege schlafend und sehe, höre, rieche, taste, schmecke: was? Aus einer objektiven Beobachter-Perspektive: nichts.

Wie kann ich mir im Wachzustand sicher sein, dass ich wach bin und dass es darum um meine Wahrnehmungen anders bestellt ist? Habe ich wach ein anderes Gehirn, andere Gehirn-Funktionen? Habe ich wach ein anderes Bewusstsein, ein anderes Ich? Sind es die vielen Einzelheiten der wachen Wahrnehmung im Vergleich zu den geträumten Details? Letztere scheinen manchmal der physikalischen Realität zu widersprechen, ich kann zum Beispiel fliegen oder mit mehr Kraft handeln als im Wachzustand. Sind es die unerwarteten, die wirklich überraschenden Ereignisse? Nein, dies kann ich mit Sicherheit ausschließen: die Traumwirklichkeit, meine Traumwirklichkeit wartet mit mehr Überraschungen auf als die Alltagswirklichkeit. Also nur die Einzelheiten in ihrer Vielfalt? Mitsamt ihrer Einbettung in einen relativ gleichmäßigen Zeitfluss ohne Sprünge?

Es stellt sich mir außerdem die Frage: kann meine Wahrnehmung getäuscht werden? Natürlich kann sie das, aber wie gelingt es? Es sind ja nicht meine Augen, Ohren, Nase, Mund oder Hände, die getäuscht werden, sondern ich bin es, mein Gehirn, die Verarbeitung und Interpretation dessen, was die fünf Sinne anliefern. Sehe oder höre ich etwas, das nicht da ist, das nicht messbar, fotografierbar, mit technischen Geräten aufzuzeichnen ist, dann liegt es sicherlich nicht an meinen Pupillen oder an meiner Netzhaut, nicht an meinem Trommelfell oder den Gehörknöchlein, sondern daran, wie mein Denken die angelieferten Einzelheiten einbaut in das, was ich kenne und nicht nicht kenne, was ich zulasse und nicht zulasse, was ich wünsche oder nicht wahrhaben will.

Früher nannte man sie Zauberer, heute wahrheitsgetreuer Illusionisten, jene Menschen, deren Vorführungen wir uns anschauen, um uns reinlegen zu lassen. Wir wissen, dass ein Elefant nicht plötzlich verschwinden kann, und wir genießen den Reiz, es gerade gesehen zu haben, genauer: zu meinen, dass wir gerade gesehen hätten, wie er vor unseren Augen verschwand, der Elefant. Wir ließen uns gezielt überlisten. Und wir spielen für einen Moment mit der Schwerelosigkeit, mit dem Schwindel des freien Falls: können wir, kann ich meinen Sinnen trauen? Sind sie, bin ich nicht immer so leicht zu überlisten? Welche und wie viele Ereignisse haben sich ganz anders zugetragen, als ich meine, sie erlebt zu haben?

Um 06:15 stehe ich auf. Beim Frühstück – wo ist der Löffel? Ich habe ihn doch gesehen, als ich ihn vor einer Minute genau da und da hin gelegt habe! Dann finde ich ihn aber woanders. Schmeckt die Milch schon sauer? Liegt es an meiner Zunge? Der zweite Schluck ist so süß, wie Milch sein soll. Was war das nun? Schlagen Regentropfen an die Fensterscheiben? Nein, es muss irgendwas anderes gewesen sein, die Scheiben sind trocken. 07:15 Uhr im Treppenhaus: es riecht deutlich nach Rauch. Ein paar Schritte weiter: nichts. Und so geht es weiter durch den ganzen wachen Teil des Tages. Das meiste davon erinnere ich gar nicht, es wird sofort wieder vergessen, und ich bin froh darüber. Abends beim Einschlafen scheint alles zu passen, was ich sehe, höre, rieche, fühle und schmecke. Bis dann die Träume wieder beginnen… mit allen fünf Sinnen!

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Five senses and one day

My day begins mathematically at 0 o'clock. At this time it usually looks as if my five senses are not active, as if they are switched off or in standby mode. Isn't that deceptive? I lie asleep, but dreaming. In the dream I seem to see and hear, and often enough it is also as if I perceive smells or feel surfaces. I don't remember having tasted anything in a dream at the moment, but I think it's possible.

In the awake part of the day, it seems quite natural that the Five play together, contradict each other or confirm and reinforce one another. And it feels like what they provide me with as input is pure presence. Dreaming, on the other hand, teaches me that I can't really distinguish between present and memory. What I seem to perceive in the dream also feels present within the dream, although that is impossible - I lie asleep and see, hear, smell, taste, touch: what? From an objective observer's perspective: nothing.

How can I be sure when I am awake that I am awake and that my perceptions are therefore different? Do I have a different brain, different brain functions when awake? Do I have a different consciousness, a different self when awake? Is it the many specifics of waking perception compared to the dreamed details? The latter sometimes seem to contradict physical reality; for example, I can fly or act with more force than when awake. Is it the unexpected, the really surprising events? No, I can rule this out with certainty: dream reality, my dream reality, comes up with more surprises than everyday reality. So only the details in their diversity? Together with their embedding in a relatively even flow of time without jumps?

It also raises the question: can my perception be deceived? Of course it can, but how can it be done? It is not my eyes, ears, nose, mouth or hands that are deceived, but it is me, my brain, processing and interpreting what the five senses deliver. If I see or hear something that is not there, that cannot be measured, photographed or recorded with technical devices, then it is certainly not because of my pupils or my retina, not because of my eardrums or my ossicles, but because of the way my thinking integrates the delivered details into what I know and do not know, what I allow and do not allow, what I wish or do not want to be true.

They used to be called magicians, now they are more truthfully called illusionists, those people whose performances we watch in order to be fooled. We know that an elephant cannot suddenly disappear, and we enjoy the thrill of having just seen it, or more precisely: of thinking that we had just seen it disappear before our eyes, the elephant. We let ourselves be deliberately tricked. And we play for a moment with weightlessness, with the giddiness of free fall: can we, can I trust my senses? Are they, am I not always so easily duped? Which and how many events have happened quite differently than I think I have experienced them?

I get up at 6:15. At breakfast - where is the spoon? I saw it a minute ago when I put it right there and then! But now I find it somewhere else. Does the milk taste sour already? Is it my tongue? The second sip is as sweet as milk is supposed to be. What was that? Are raindrops hitting the window panes? No, it must have been something else, the panes are dry. 07:15 in the stairwell: there is a distinct smell of smoke. A few steps further on: nothing. And so it goes on through the whole of the waking part of the day. Most of it I don't even remember, it's forgotten again immediately, and I'm glad about that. In the evening, when I fall asleep, everything I see, hear, smell, feel and taste seems to fit. Until the dreams begin again... with all five senses!

Translated with www.DeepL.com/Translator (free version)

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Höhö , das mit der Wahrnehmung und so ?
Mechanistisch ?
Aber Wunder bleiben kategorisch unmöglich , dass der Glaube die Realität formen kann lässt !sich doch auch mechanistisch denken , hiha .

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 2 years ago (edited)

Habe ich nicht kapiert...
(mal wieder)

Tja , höhö .

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 2 years ago 

Beavis und Butthead?

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