Manchmal seile ich mich ab!

in #news5 years ago (edited)

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Mein Job verlangt höchste Konzentration. Wenn einem jede Stunde ein anderes Gesicht gegenüber sitzt und man als Rhetorik-Coach schnell in den Wirklichkeitsraum einer anderen Biografie eintaucht, dann kommt nach vielen aufeinanderfolgenden Trainings irgendwann der Punkt. TMI! Too much information.

Ich habe mir schon vor 25 Jahren angewöhnt, in die Masse der Menschen einzutauchen und die Anonymität der eigenen Großstadt zu genießen. Manchmal seile ich mich ab.

Mein Kalender lässt mir nur wenig Freiraum. An eine spontane örtliche Veränderung brauche ich gar nicht zu denken. Die Urlaube sind vorausschauend geplant und werden von meinem Office für die Kunden gut vorbereitet.

Viele Trainerkollegen setzen auf Sport, was mir prinzipiell nicht schaden würde, aber ich bin nach acht Stunden Unterricht zu kaputt, um Laufen zu gehen. Außerdem wird bei mir durch Bewegung der Kopf auch nicht leerer. Ganz im Gegenteil! Manchmal klettere ich von meinem Crosstrainer herunter, um eine Nachricht an das Büro zu diktieren.

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Andere wiederum gehen in den Wald, was ich ebenso liebe, aber das lässt sich für wenige Stunden nicht immer sofort organisieren. Dazu müsste ich erst nach Hause fahren, mein Auto holen und mich dann irgendwo gemütlich hin stauen. Nein, ich trete die Flucht nach vorne an, indem ich "unter die Menschen gehe".

Gedankenverloren, Tag träumend, unbekannte Konversationsfetzen aufschnappend ... und dabei trinke ich einen kleinen Schwarzen in einem der unzähligen Kaffeehäuser. Wichtig ist mir, dass ich zumindest in drei völlig verschiedenen Bezirken unterwegs bin. Mit dem iPhone fotografiere ich Kleinigkeiten und sammle sie, wie Schätze. Ganz unterschiedliche Stadtgrätzel mit jeweils eigenem Mindset erlebt man bei den Streifzügen durch die eigene Stadt.

Der Vorteil: dieser Blitzurlaub erholt schnell und kostet wenig.


Tatjana Lackner - www.sprechen.com

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Wenn man kann, kann man sich einfach in sich selbst zurück ziehen, wie in einem Schneckenhaus. Ich stecke mir In-Ears in die Ohren und bin weg, egal wo :-).

Sich persönlich immer wieder eine kleine Auszeit zu nehmen,
ist sehr wichtig. Man kann dann wieder auftanken und gestärkt
an neue Projekte gehen.
Wien hat mit den Kaffeehäusern und den vielen Gärten gute
Möglichkeiten, für eine kurze Zeit Abstand zu gewinnen.
Ich wünsche dir noch eine gute Woche.
Viele Grüße.

@chruuselbeeri Danke! Komm gut durch den Herbst.

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