Elon Musk will Tesla von der Börse nehmen - Was halten die Märkte davon?

in #deutsch6 years ago

Liebe Steemit Community,
liebe Freiheitsfreunde,
liebe Freiheitsfeinde,
liebe Teslafreunde,

ich habe schon oft gesagt, dass ich überhaupt keine Finanznachrichten verfolge, aber heute wurde die Aktie des Unternehmens Tesla (Börsenkürzel: TSLA) für eine bestimmte Zeit vom Handel ausgesetzt.
Also habe ich mich auf die Suche nach dem Grund dafür gemacht.
Bei Twitter wurde ich recht schnell fündig.
TSLA 5.jpeg

Elon Musk möchte also gerne Tesla von der Börse nehmen und den Aktionären dafür $420 pro Aktie bieten. Scheinbar hat er dafür auch genug Geldgeber gefunden, um das Ganze zu stemmen.
Wie man in eine Firma investieren kann, die pro Auto das sie verkauft, 11.000 € verliert (Quelle), ist mir sowieso schleierhaft.
Aber darum soll es hier nicht gehen.

Auf der Tesla Homepage findet man auch noch folgende Email, die Elon Musk an die Mitarbeiter geschrieben hat:

Taking Tesla Private
August 7, 2018
The following email was sent to Tesla employees today:

Earlier today, I announced that I’m considering taking Tesla private at a price of $420/share. I wanted to let you know my rationale for this, and why I think this is the best path forward.

First, a final decision has not yet been made, but the reason for doing this is all about creating the environment for Tesla to operate best. As a public company, we are subject to wild swings in our stock price that can be a major distraction for everyone working at Tesla, all of whom are shareholders. Being public also subjects us to the quarterly earnings cycle that puts enormous pressure on Tesla to make decisions that may be right for a given quarter, but not necessarily right for the long-term. Finally, as the most shorted stock in the history of the stock market, being public means that there are large numbers of people who have the incentive to attack the company.

I fundamentally believe that we are at our best when everyone is focused on executing, when we can remain focused on our long-term mission, and when there are not perverse incentives for people to try to harm what we’re all trying to achieve.

This is especially true for a company like Tesla that has a long-term, forward-looking mission. SpaceX is a perfect example: it is far more operationally efficient, and that is largely due to the fact that it is privately held. This is not to say that it will make sense for Tesla to be private over the long-term. In the future, once Tesla enters a phase of slower, more predictable growth, it will likely make sense to return to the public markets.

Here’s what I envision being private would mean for all shareholders, including all of our employees.

First, I would like to structure this so that all shareholders have a choice. Either they can stay investors in a private Tesla or they can be bought out at $420 per share, which is a 20% premium over the stock price following our Q2 earnings call (which had already increased by 16%). My hope is for all shareholders to remain, but if they prefer to be bought out, then this would enable that to happen at a nice premium.

Second, my intention is for all Tesla employees to remain shareholders of the company, just as is the case at SpaceX. If we were to go private, employees would still be able to periodically sell their shares and exercise their options. This would enable you to still share in the growing value of the company that you have all worked so hard to build over time.

Third, the intention is not to merge SpaceX and Tesla. They would continue to have separate ownership and governance structures. However, the structure envisioned for Tesla is similar in many ways to the SpaceX structure: external shareholders and employee shareholders have an opportunity to sell or buy approximately every six months.

Finally, this has nothing to do with accumulating control for myself. I own about 20% of the company now, and I don’t envision that being substantially different after any deal is completed.

Basically, I’m trying to accomplish an outcome where Tesla can operate at its best, free from as much distraction and short-term thinking as possible, and where there is as little change for all of our investors, including all of our employees, as possible.

This proposal to go private would ultimately be finalized through a vote of our shareholders. If the process ends the way I expect it will, a private Tesla would ultimately be an enormous opportunity for all of us. Either way, the future is very bright and we’ll keep fighting to achieve our mission.

Thanks,
Elon

Quelle

Wie haben die Märkte reagiert?

Nachdem der Handel wieder weiterging, ist der Kurs natürlich hochgeschnellt, aber nur bis knapp $380, also noch weit entfernt von den $420.

Hier der 3-Monatschart:
TSLA 3.jpeg

Bildquelle: tastyworks

Hier der Intraday Chart:
TSLA 4.jpeg

Bildquelle: tastyworks

Die Märkte glauben also Elon Musk noch nicht hundertprozentig.
Sondern nur zu 90%.
Wären sich die Märkte sicher, wäre der Kurs bestimmt auf $410-415 hochgegangen und würde dort verweilen, bis der Deal abgeschlossen ist.

Was sagen die Optionsmärkte?

Wer bei mir öfter mitliest, weiß dass die Optionsmärkte der Ort sind, wo das Risiko mit Wahrscheinlichkeiten bewertet wird.
Schauen wir uns also an, welche Wahrscheinlichkeit die Optionsmärkte dem Zustandekommen des Deals zuordnen.

Bis September Expiration in 45 Tagen:

TSLA 1.jpeg

Bildquelle: tastyworks

Das Delta einer Option gibt u.a. die Wahrscheinlichkeit an, dass der Kurs einer Aktie am Ausübungspreis (strike price) schließt.
In dem roten Kreis sehen wir, dass die 420 Call Option ein Delta von knapp 21, also eine Wahrscheinlichkeit von 21% hat (das Delta ist deshalb negativ, da ich in dem Beispiel eine Call Option verkauft habe, also short bin).
Die Märkte preisen also eine 21%ige Chance ein, dass die Tesla Aktie am Verfallstag bei $420 schließt.

Bis Dezember Expiration in 136 Tagen:

TSLA 2.jpeg

Bildquelle: tastyworks

hier sehen wir ein Delta von 34.45.
Die Märkte preisen also eine Wahrscheinlichkeit von knapp 35% ein, dass der Deal bis Ende des Jahres stattfindet.

Das Risiko dass der Deal platzt:

Dazu müssen wir uns die Putseite anschauen, also die Optionen die als Absicherung gegen fallende Kurse dienen können (wenn man sie kauft).
TSLA Puts.jpeg

Bildquelle: tastyworks

Wie man sehen kann, ist der Dezember Put mit der gleichen Wahrscheinlichkeit wie der 420 Call fast doppelt so teuer, wie der 420 Call.
Dies nennt man Put Skew.
Die Märkte preisen also auch ein ordentliches Risiko ein, dass der Deal platzt (und die Aktie stark fällt).

Wie man sehen kann, ist definitiv noch nichts in trockenen Tüchern.
Dies kann sich aber natürlich stündlich, z.B. mit jedem neuen Tweet von Elon Musk, ändern.
Wenn sich die Investoren, die Elon Musk das Geld zur Verfügung stellen, sicher sind, werden sie jetzt so viel Tesla Aktien wie möglich kaufen, so lange der Kurs unter $420 bleibt.
Wer an Elon Musk glaubt und das Risiko nicht scheut, kann das Gleiche tun.
Wer einfach nur nach einer "billigen" Möglichkeit sucht, um auf steigende Kurse von Tesla zu setzen, kann folgendes tun.

TSLA September Long Call Spread:

Call Spread.jpeg

Bildquelle: tastyworks

Mann kauft den September 375 Call und verkauft den September 380 Call.
Das ganze kostet $2.95 (mal 100, da ein Optionskontrakt 100 Aktien umfasst, also $295).
Die $295 sind auch gleichzeitig der Maximalverlust.
Der Maximalgewinn, denn man machen kann, ist 380-375-2.95 = $2.05 (also $205).
Der Maximalgewinn eines long call spreads ist immer die Differenz der zwei strike Preise minus das was man bezahlt hat.

Ich halte mich allerdings von diesen Spekulationen fern.
Wer meine Trade Updates liest, weiß, dass ich hauptsächlich ETF'S trade (IWM, GLD, TLT, XLE, FXE) und zwar in 95% der Fälle delta neutral.
Aber dazu mehr in meinem Buch, das möglicherweise noch diese Woche rauskommt (auch wenn ich noch starke Zweifel habe).

Bis bald,
Stephan Haller

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Wie man in eine Firma investieren kann, die pro Auto das sie verkauft, 11.000 € verliert (Quelle), ist mir sowieso schleierhaft.
Aber darum soll es hier nicht gehen.

Gute Frage. Aber hat Jeff mit Amazon auch nicht Jahre lang Verluste gemacht, weil ihm Wachstum viel wichtiger war?

Ja, aber er hat die Chance gesehen ein Monopol zu schaffen, was ihm gelungen ist.
So was wie Amazon gab es vorher praktisch nicht.
Autos zu bauen ist nichts neues und Elektroautos bauen auch schon genug andere Firmen.
Bei TSLA sehe ich nichts, was Warren Buffett einen “Moat” nennen würde.
Sollten sich die etablierten Firmen im Hochpreissegment entscheiden verstärkt in die Elektrosparte zu investieren, dann hat TSLA ein enormes Problem.
Der einzige Grund, warum die Investoren noch nicht abgesprungen sind, ist Elon Musk, den sie scheinbar für den neuen Steve Jobs halten. Aber irgendwann muss er schwarze Zahlen liefern.

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