Nach langer Zeit hat mich mal wieder die Muse geküsst, mich einer meiner Leidenschaften hinzugeben, der digitalen Kunst. Im Laufe der Zeit habe ich sehr viele Bilder erstellt. Von vielen habe ich nur eine kleine Vorschau-Version. Der Grund ist, es verbraucht immense Rechenleistung die Bilder in hoher Auflösung zu rendern. Bei manchen Bildern dauert es über 100 Stunden bis diese in 10K *6K bei 300 DPI gerendert sind. Ich rendere meistens mit einer Java-Engine und hier kann nur mit der CPU gerendert werden. Könnte ich CUDA von der Grafikkarte nutzen, würde es viel schneller gehen, aber ich kenne keine Cuda-Software die Flame oder XML-Daten zu einem Bild rendern kann.

Meine Bilder entstehen in einem Prozess, an dem mehrere Programme beteiligt sind. Meistens sind es sehr alte Programme. Z.B. Tower of the Deathmaster, was eigentlich eine Pixel-Engine ist, geschrieben in Java, und eher für Gamedesign gedacht war. Diese Software kennt kaum noch jemand, aber für einen Zwischenschritt ist sie mir manchmal sehr willkommen.

Es gibt viele kostenlose Fraktal-Generatoren die mir auch gute Dienste erweisen. Ich verwende z.B. sehr gerne "Apophysis". Dieser Generator ist wirklich sehr genial. Weiß jetzt aber nicht, ob diese Software noch weiterentwickelt wird. Wenn ich eine Version habe die gut funktioniert, bleibe ich auch bei dieser Version und zwar solange wie ich sie zum Laufe bekomme. Ich wechsel aus Prinzip nie auf eine höhere Version, solange ich nicht vor Vorteilen dieser überzeugt bin. Sehr oft erlebe ich, dass mit neueren Versionen Funktionen verloren gehen oder die Bedienbarkeit leidet.

Es ist wie mit einem Hammer. Diesen kann man nicht verbessern :-)).

Manchmal beginne ich meine Bilder mit Bryce in der Uralt-Version 5. Ich glaube, diese Version ist schon über 15 Jahre alt. Eigentlich ist Bryce ein Programm, mit dem man Landschaften designen kann oder eben 3D-Modelle. Man kann hier viele Formate exportieren und diese Formate umwandeln oder in andere Software importieren. Ich entwerfe damit meistens Texturen und rendere diese vor. Diese alte Bryce-Version ist extrem langsam beim Rendern. Hier dauert das volle Ausrendern eines einziges Full-HD-Bildes schon ein paar Stunden. Mir geht es aber nur um die Vorlage, welche ich dann oft vektorisiere. Diese Vorlagen importiere ich als Background in meine Engines und rendere hier ein oder mehrere Layer übereinander. Oft wechsel ich die Engines, weil jede Vor- und Nachteile hat.

Ich habe zwar immer eine Vorstellung von dem was ich rendern will, es spielt aber auch der Zufall eine Rolle. So weiß ich am Anfang nie, wie mein Bild final aussehen wird. Es ist eben immer eine kleine Evolution. Oft verwende ich die gerenderten Texturen und bearbeite diese mit Gimp, um sie dann noch mal zu skalieren und wieder zu rendern. Das Ganze mache ich solange bis mir das Bild gefällt. Es können, weil ich oft lange Pausen mache, schon mal 6 Monate vergehen vom Anfang bis zur Fertigstellung eines Bildes.
Oft sind die Ergebnisse sehr abstrakt. Ich bin ein Fan von abstrakter Kunst, weil hier jeder das hineininterpretieren kann was er möchte 😊. Als guter Maler bin ich zu schlecht, aber in Sachen abstrakte Kunst kann jeder ein Meister sein.
Dieses Bild hier rendere ich gerade.

Das Bild ist nur kurz angerendert und lange nicht fertig

Es heißt „Dream within a dream“ (Traum in einem Traum). Es ist ein sehr einfaches Fraktal und ist fast automatisch entstanden. Bei Fraktalgeneratoren braucht man nur ein paar Parameter zu verändern und es kommt ein total anderes Ergebnis heraus. Ich kann mir vorstellen, dass dieses Bild auf Glas oder Acryl gedruckt und mit RGB hinterleuchtet, sehr gut aussieht.

Zu jedem meiner Bilder schreibe ich auch immer ein kleines Gedicht. Das machen nur wenige und so stehen meinen Bilder auch immer Worte zur Seite, manchmal be- oder umschreibende, machmal inspirirende.

Dream within a dream

Ein Traum, der mich in sich versteckte
den träumte ich die letzte Nacht
es gab da nichts was mich erschreckte
doch als ich aus dem Traum erwacht
ich seltsam bunte Lichter sah
und irgendwie mit meinen Sinnen
verstand ich dann: ich bin noch drinnen
der Traum war wirklich sonderbar

Ein Traum im Traum und wer es merkt
erwacht am Morgen gut gestärkt

Gedanken sind in sich verschränkt
Ein Bild das Deine Blicke lenkt
ist hier entstanden um zu sagen

so mancher Traum hat viele Lagen
und wer da will, träumt viele Träume
sieht nicht den Wald vor lauter Bäume :-)