Freiheit ist...

in #freiheitswoche6 years ago

... extrem vielschichtig und virtuell. Freiheit wird oft als universeller Zustand verstanden und als eine Art Goodie, das man im Leben erreichen möchte. Freiheit kommt, wie alles im Leben, mit Kosten. Verantwortung, Pflichten, Anpassung - also weniger Freiheit. Mehr Freiheit ist weniger Freiheit. Viel zu tiefgründig und gleichzeitig hoch gegriffen. Wie ich Freiheit in meinem Leben implementiere, ein Versuch zu abstrahieren:

  • Ich möchte Herr über meine Zeit sein, die Freiheit haben, zu entscheiden, was ich wann und wie tue. Dafür gebe ich die Sicherheit einer fremdbestimmten und mir zugestandenen "Arbeit" auf und schultere die ganze Verantwortung, mit meiner frei einteilbaren Zeit auch mein Leben zu finanzieren, alleine.
  • Ich möchte frei sein in der Wahl meines Wohnortes. Dafür gebe ich gewisse Annehmlichkeiten eines dauerhaften und stationären Zuhauses auf und muss gewisse Einschränkungen akzeptieren.
  • Ich möchte die Freiheit haben, zu sagen, was ich denke und den Menschen mit Ehrlichkeit zu begegnen. Dafür nehme ich in Kauf, nicht mit jedem interfacen zu können, denn die meisten Menschen kommen mit Authentizität nicht gut klar. Ich bin außerdem in der Pflicht, meine Ideale und Anschauungen vernünftig zu wählen, um niemandes "Freiheit" durch mein eigenes Streben einzuschränken.
  • Ich möchte nicht fremdbestimmt leben und agieren. Wieder lade ich mir mehr Verantwortung auf, denn wer nicht mit dem Strom schwimmt, braucht viel Kraft und Weitsicht.
  • Ich möchte entscheiden können. Immer. Jederzeit. Auch das kostet viel Kraft, denn das Lösen von Routinen und vorgefertigter Meinung ist ein abartiger Grind und bedingt das Aufgeben antrainierter Denkweisen (Oh Boy, kein "das war schon immer so" mehr :( )

Für mich ist Freiheit kein größeres Ziel im Leben. Mit 7 Milliarden Mitmenschen kann die Freiheit des Einzelnen nur bedingten Raum einnehmen. Auf irgendwas muss oder möchte man immer Rücksicht nehmen - auch das ist ein Aspekt von Freiheit. Sich entscheiden zu können, die eigene für andere aufzugeben.

Kurz gefasst, ich suche nicht nach Freiheit im Ganzen, sondern nach mehr Flexibilität, Entscheidungsgewalt und Selbstbestimmung im Kleinen. Das große Ganze ergibt sich automatisch und ist immer mit "Kosten" verbunden. Wie gefühlt alles im Leben existiert auch hier ein Gleichgewicht, eine Balance, ähnlich wie Karma. Wichtig ist, die Balance im Leben zu finden und zu halten und nicht in die eine oder andere Richtung auszuschlagen - also entweder zuviel Freiheit oder zuviel Fremdbestimmung. Im Einzelnen kann man dann für sich selbst entscheiden, in welchen Bereichen des Lebens man mehr Freiheit möchte oder braucht, und in welchen weniger.

Cheers
F

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Sehr spannender Beitrag .. ist es nicht eben auch eine Art Freiheit zu entscheiden eben Rücksicht zu nehmen auf andere?
Wenn ich es mir aussuchen kann, ist es dann Freiheit? :)

Soweit ich herausleben kann, lebst du sehr frei! Bzw. gehst mit deiner Freiheit (innere Freiheit) sehr gut um.

Generell gibt es keinen Tag ohne Nacht. Bzw. folgt auf jede Dunkelheit auch wieder Licht.
Bedeutet das nicht auch eine Art Freiheit? Freiheit der Vielfalt?
Ich kann es nicht wirklich sagen. :)

Dein Artikel regt aber sehr zum nachdenken an. :D Danke schön.

Danke dir für deinen super interessanten Artikel! Du hast ja bereits einiges "implementiert" - das klingt gut.

Für mich ist Freiheit kein größeres Ziel im Leben.

Das sehe ich auch so - allerdings mit anderem Blickwinkel. Für mich ist Freiheit ein Weg, der sich im alltäglichen Leben vollzieht. Freiheit ist immer der Moment - wie du auch schreibst, kann ich mich auch frei (?) dafür entscheiden, für andere meine auf zu geben. Die Freiheit habe ich - jedenfalls auf den ersten Blick. Wenn ich tiefer schaue, entdecke ich vielleicht doch etwas, dass mich dazu bewegt hat für andere "gegen" mich selbst zu entscheiden... Dann war es nicht wirklich frei...

Deshalb ist Freiheit ein Weg - weil ich zunächst mich selbst kennen lernen muss, meine Muster, Gewohnheiten und mein Überzeugungen... Da gibt es viele Abhängigkeiten, die meine Entscheidungen (unbewusst) beeinflussen können. Und - viele Wege führen bekanntlich nach Rom. ;) Vielen Dank für deine Anregungen! Lieben Gruß Kadna

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