Ratgeber für den Alltagsalkoholiker

in #deutsch4 years ago (edited)

Hier sollten sich fast alle angesprochen fühlen, denn laut Statistik ist jeder zweite Bundesbürger oder so ein Alki. Was bei dem angesetzten Maßstab kaum verwundern dürfte, wenn man unsere kulturellen Traditionen in Rechnung stellt.

Sei es drum, früher hat Leroy gerne mal zugelangt und auch nicht zu selten und knapp sowieso nie. Wenn schon, denn schon. Auch dieses Laster hat er allerdings über die letzten Jahre langsam abgelegt. Aus dem gutaussehenden, muskulösen und charmanten Party-Womanizer ist so ein untersetzter, langweiliger und weitgehend enthaltsamer Spießer mit Geheimratsecken geworden, bei dem die Mädels höchstens nochmal gütig kichern.

Bevor gelacht wird, darf ich auf die Evolutionstheorie verweisen.

Jedenfalls und um zum Thema zurückzukommen: Alkohol, die Alltagsdroge des gestressten Mitteleuropäers.

Bis dato hatte ich eigentlich nur Bier oder Wein getrunken. Wenn man das dann in Übermaßen konsumiert, ergeben sich unterschiedliche Rauschzustände und Konsequenzen.

Bei Leroy war es so, dass er vom vielen Bier immer noch während der Party kotzen musste, darauf noch eins hinterhergeschüttet hat, um den widerlichen Geschmack aus dem Mund zu bekommen und kurz danach umgefallen ist mit Übelkeit am nächsten Morgen. Bei Wein hingegen konnte er deutlich mehr trinken und wurde auch deutlich besoffener. Dann gab es wilde und unruhige Träume über die Nacht und gekotzt wurde am nächsten Morgen, gefolgt von Kreislaufproblemen und Übelkeit bis mindestens 16 Uhr.

Weder Bier noch Wein hab ich jemals mit Absackern abgerundet, denn Leroys Vater hatte irgendwann mal gesagt, dass man echte Alkoholiker daran erkennt, dass sie, wenn sie voll sind, noch anfangen Schnaps zu saufen. Das muss mich nachhaltig beeindruckt und erschrocken haben, denn bei den Runden bin ich immer ausgestiegen.

Gestern kamen Atze und Detti zusammen rüber mit einer Flasche Mirabellenwasser. Schwarzgebrannt von einem Bekannten aus Baden. Den sollten wir mal zusammen probieren, meinten sie. Gut, mir war natürlich klar, was mit Probieren gemeint war.

Langer Rede kurzer Sinn: Das Zeug ging runter wie nix, hat nicht gebrannt und außerdem ist so ein kleines Gläschen ja auch schnell weg. Ende der Geschichte war, dass Leroy nach 2 h sternhagelvoll ins Bett gestolpert ist. An viel mehr kann ich mich nicht erinnern.

Heute morgen war ich um sieben Uhr wach und fühlte mich, als käme ich aus einer Kur. Keine Übelkeit, kein Kopfschmerz, kein Kreislauf. Gut geschlafen hab ich auch.

Also wenn schon Missbrauch, dann ab sofort nur noch schwarzgebrannte Mirabelle aus Baden.

Sort:  

Na hoffentlich ließt das mal kein Steuerspitzel, sonst gibt es bald Durchsuchungen wo schwarz gebrannte Mirabellen gesucht werden um sie nach zu versteuern, mit ner Blockchain wär das nicht passiert, da hat alles seine Ordnung ;)

Steem on und weiter viel Erfolg...

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Dein Vater war wohl ein weißer Mann...

Dieses Gesöff ist doch sehr selten und bekommt man wenn man nicht so gute Freunde hat gar nicht. Was bleibt einem denn dann noch?

LG Michael

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!jeenger

Guter polnischer Vodka. Zubrowka z.B.

Haha, denselben Spruch kenne ich von meinem Vater! Dem haben seine Kumpels dennoch immer Schnaps angedreht, wenn sie beim Skat am Verlieren waren, denn nach einem „Gläschen“ Sprit ging bei ihm gar nichts mehr.
Schön zu lesen, dass du das Pfingstwochenende bestens ausnutzt... :-)

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