Die linken Fake-News um der AfD zu schadensteemCreated with Sketch.

in #deutsch6 years ago

Oder zumindest, was sich die AfD so darunter vorstellt.

Es war ein nicht allzu sonniger Tag in Berlin (einer Stadt, der Fernsehkameras nicht unbekannt sein dürften), als sich ein Drehteam aufmachte, eine politische Satire zu drehen.

Satire, sie wissen schon: Das ist die Kunstform, die versucht, durch Überspitzung einen Sachverhalt vom Gewand der Gewohnheit zu befreien und damit zum be-trachten und be-denken anregen möchte.

Realsatire ist, wenn besorgte Bürger in den Dreharbeiten sowohl einen möglichen Nazi-Aufmarsch als auch einen hinterhältigen Fake gegen die AfD sehen.

Wir haben das komplette Set mit entsprechenden Hinweise zugekleistert.
Geduldig erklärten wir das Set und die Story, bemerkenswert vielen Menschen mussten wir auch die Kunstfreiheit erklären.

Keine Satire ist es, wenn auf die Autoren und Schauspieler zur Hetzjagd – sorry, De-anonymisiserung – aufgerufen wird. Nicht zuletzt, weil die Bundes-AfD mit dem ihr eigenen Spin die Sache veröffentlicht.

Durch einen Zufall konnte jetzt ein solches Projekt in Lichtenberg aufgedeckt werden:

Von einer „zufälligen Entdeckung“ zu sprechen, wenn stundenlange Dreharbeiten am helllichten Tag mitten in der Stadt durchgeführt werden, passt zur generellen Realitätswahrnehmung dieser Partei.

Der Spaß hört aber endgültig auf, wenn diese Partei dann auch noch, sogar mit einem ihrer Abgeordneten, bei der Verfolgung und Anprangerung mitmacht.

Auch bei den Antifas gibt es leider ein paar, die bekannte Nazis öffentlich an den Pranger stellen. Darüber beschwert sich die AfD auch – zu Recht – häufiger. Doch gerade deshalb sollte ein AfD-Abgeordneter

...wissen, dass diese Unsitte, Adressen ins Netz stellen, nicht nur illegal ist, sondern auch gefährlich. Das Video mit den Adressdetails wurde über den Facebook- und Youtube-Kanal der AfD-Berlin geteilt, wo viele Kommentatoren sehr erregt über den jüdischen Namen meines Partners waren. - Drehfirma

Das war natürlich – wie so oft bei der AfD – kalkulierte Provokation. Mit einer solchen Fake-Video-Lüge kann man die Vorurteile der eigenen Klientel wunderbar bedienen und gleichzeitig gegen die ungeliebte freie Presse treten.

(Völlig zusammenhanglos: Gerade wurde bekannt gegeben, dass der Lügner Maaßen nicht mehr die Verfassung beschützen soll (Note: 6), sondern ab jetzt Staatssekretär (bestimmt neu geschaffene Stelle) im Bundesinnenministerium unter Krawall-Horst sein wird. Inklusive zwei Besoldungsstufen und Pensionsansprüchen mehr. Wo kommt nur die Demokratieverdrossenheit her?)

Aber was wurde denn nun eigentlich wirklich gedreht bzw. ausgestrahlt? Hier das Video:

Wie man z.B. anhand des berühmten „Hutbürgers“, „Hasi du bleibst hier!“ oder dem „Konzert des Jahres“ auch ohne Abitur unschwer erkennen kann, handelt es sich in der Tat um Satire, die Bezug nimmt auf Ereignisse der letzten drei Wochen.

Allerdings muss auch gesagt werden, dass das AfD-Logo dem echten tatsächlich ziemlich ähnlich sieht. Etwas andere Farbe, der Pfeil verändert – das hätte noch etwas mehr verfremdet werden sollen. Hätte z.B. der Pfeil statt nach rechts nach links gezeigt, hätte es niemand für die echte AfD halten können, auch die nicht, die die Hinweise nicht lesen können.

Und ehrlich gesagt fand ich das Video, als Satire, ziemlich langweilig. Zu viel Realität. Aber vielleicht ist es zu viel verlangt, die noch zuspitzen zu wollen.

Quelle nochmal.

Sort:  

Das Problem ist ja nicht die Satire, sondern dass im öffentlichen Diskurs nur noch bestimmte Satire erlaubt ist (mit erlaubt meine ich jetzt nicht erlaubt im rechtlichen Sinne).
erlaubt:

  • alles was sich gegen weiße, heterosexuelle, konservative, christliche, zuwanderungskritische, nicht vegane Männer richtet (ich hoffe, ich habe nichts vergessen)
    Oben genanntes wird mit Bundesverdienstkreuzen, Integrationspreisen, eigenen Sendungen bei den öffentlich rechtlichen, usw belohnt.

verboten:

Würde es bei den öffentlich rechtlichen ausgeglichen zugehen, so wie früher z.B. bei Hurra Deutschland, falls Du damals schon auf der Welt warst, wäre es kein Problem.
Aber wenn ein Teil der Bevölkerung, und zwar der Teil der in diesem Staat hauptsächlich die Steuerkohle rannschaft, sich pausenlos als verblödete Nazis hinstellen lassen muss und dafür auch noch zwangsweise Gebühren zahlt, dann kann das nicht hingenommen werden.

In meiner Welt dürfte Satire nahezu alles (Kinder sollten z.B. verschont werden). Leider existiert diese Welt nicht mehr.

"Erlaubte" und "Verbotene" Satire hängt sicher nicht von den angesprochenen Gruppen ab. Allein bei dem Funkkanal 'Bohemian Browser Ballet', um das es in diesem Post geht teilt auch gegen links aus, die du hier als verboten markierst. Man siehe den Hieb in diesem Video gegen das Konzert. Oder ein anderes Video dieses Kanals, wo es um die Täterfrage bei einem Anschlag ging.

Auch bei Charlie Hebdo sehe ich nicht, warum deren Karikaturen "verboten" sein sollten. Wie bei allen anderen Arten der öffentlichen Äußerung auch, gehört Kritik dazu. Die Karikatur von Serene Williams wurde kritisiert, Charlie Hebdo wurde für manche Karikaturen kritisiert (das Attentat ist hier mal ausgenommen, da es eine reine menschenverachtende Handlung darstellt). Es bleibt halt die Frage, wie weit Satire gehen darf. Man siehe zum Beispiel das Böhmermann Gedicht. Ist es noch Satire oder nur noch reine Beleidigung, wenn Erdogan "Pervers, verlaust und zoophil" genannt wird ?

Satire hat in Deutschland eigentlich alle Freiheiten. Wenn du jetzt Kritik schon als ein Verbot von Satire ansiehst, dann frage ich mich: Sollen wir aufhören etwas zu kritisieren ? Denn durch Kritik kann man doch nur besser werden, zumindest sehe ich das so.

Charlie Hebdo habe ich genau wegen des Attentats angesprochen.
Auch Salman Rushdi.
Mache dich lustig über den Propheten und du bist tot.
Mache dich lustig darüber wie sich eine schwarze Sportlerin aufführt und Du bist Rassist, usw.

Es geht um die gesellschaftliche Auswirkung der Kritik.
Es hat bei uns einfach eine viel schlimmere gesellschaftliche Auswirkung, wenn man wegen einer Karrikatur als Nazi, Rassist, etc. bezeichnet wird, als wenn sich die AfD über deine Satire aufregt.
Selbst Harald Schmidt, der wohl heute nicht mehr tragbar wäre, hat zugegeben, dass er sich niemals trauen würde Witze über den Islam zu machen.
Glaubst Du die Monthy Pythons hätten es überlebt, wenn sie das Leben des Mohammed gedreht hätten?

Mache dich lustig über den Propheten und du bist tot.

Ja, es gab dieses Attentat. Dieses Attentat so zu pauschalisieren ist aber einfach nur falsch und eine verzerrte Darstellung der Realität.

Es geht um die gesellschaftliche Auswirkung der Kritik.

Ist Kritik deshalb falsch ?

als wenn sich die AfD über deine Satire aufregt

Geht es um aufregen über Satire ? Nein. Es geht darum, dass die AFD behauptet hat, es würde eine Hetzjagd nachgestellt, damit man Videomaterial gegen die AFD hat. Es wurde die Adresse der Drehfirma in diesem Zusammenhang veröffentlicht, damit sich die AFD Anhänger an der richtigen Stelle "beschweren" können, was dann in Morddrohungen ausgeartet ist (wer hätte das wohl ahnen können, bei den AFD Wählern).

Glaubst Du die Monthy Pythons hätten es überlebt, wenn sie das Leben des Mohammed gedreht hätten?

in den 70ern? Ja, ich denke schon.
Selbst untersagt hätten sie es sich sicherlich nicht.

Haha, ich hätte deine Antwort lesen sollen, bevor ich meine schreibe, hätte Arbeit gespart :D

Wenn du wegen Volksverhetzung verurteilt wirst, wird es wohl keine Satire mehr gewesen sein.
Der Grad kann ziemlich dünn sein - siehe das Schmähgedicht von Böhmermann, das in Teilen über Satire hinausgeschossen ist.

Mohammed Karrikaturen darfst du machen, auch die von Charlie Hebdo waren völlig legal.
Das es ggf. Menschen gibt, die das mit der Kunstfreiheit nicht vereinbaren wollen, ist eine andere Sache. Es sind dann aber diese Menschen, die illegal handeln, egal ob es sich um Islamisten handelt oder um "besorgte Bürger", die auf die Presse losgehen.

Mit Rushdi kann ich spontan nichts mehr anfangen, aber das Williams Bild ist rassistisch, weil es angebliche Rassenmerkmale zur Darstellung benutzt, aber kaum auf die Person selbst eingeht.
Das sieht so aus, als hätte jemand den 30er Jahre Disney Neger hervorgekramt, mit den dicken roten Lippen etc.

Mohammed Karrikaturen darfst du machen, auch die von Charlie Hebdo waren völlig legal.
Das es ggf. Menschen gibt, die das mit der Kunstfreiheit nicht vereinbaren wollen, ist eine andere Sache. Es sind dann aber diese Menschen, die illegal handeln, egal ob es sich um Islamisten handelt oder um "besorgte Bürger", die auf die Presse losgehen.

Deshalb habe ich ja auch geschrieben, dass ich mit verboten nicht im rechtlichen Sinne meine.

das Williams Bild ist rassistisch, weil es angebliche Rassenmerkmale zur Darstellung benutzt, aber kaum auf die Person selbst eingeht.
Das sieht so aus, als hätte jemand den 30er Jahre Disney Neger hervorgekramt, mit den dicken roten Lippen etc.

Karikaturen zeichnen sich dadurch aus, dass sie körperliche und charakterliche Merkmale stark überzeichnen.
Erinnerst Du dich z.B. noch an die Kohlkarikaturen im Kowalskimagazin , wo sein Kopf immer als Birne dargestellt wurde?
Nun stellt sich eben die Frage, ab wann etwas rassistisch ist oder nicht.
Heute würde wahrscheinlich auch dieses Bild als rassistisch gelten:

Gab es jemals eine Karikatur wo eine weißer Mensch durch den Kakao gezogen wurde und sofort alle Rassismus geschrien haben.

Vergleichen wir mal John McEnroe mit Serena Williams:

Wo ist da der Unterschied?

Satire ist ein Ausdruck von Meinungsfreiheit.
In einer Welt wo sich ein Zeichner immer erst Gedanken machen muss, ob er nicht irgend eine (angebliche) Minderheit beleidigt, möchte ich nicht leben.

Deshalb habe ich ja auch geschrieben, dass ich mit verboten nicht im rechtlichen Sinne meine.

Auch im gesellschaftlichen ist es so. Ein paar Irre gibt es immer. Es gab da mal einen Kanzler, der vor Gericht gezogen ist um zu untersagen, dass er gefärbte Haare hätte. Oder wars eine Perücke?
Die allermeisten lehnten dieses Verhalten ab.

Das ist genauso irre, wie jemanden mit Mord zu drohen, weil er Mohammed zeichnet (nur weniger gefährlich).
Es gibt immer Leute, die sich über etwas aufregen.

Bei der Titanic: Zumindest würde es als geschmacklos gelten.
Der Unterschied ist aber, dass hier Herr Kohl Ziel der Satire ist, und eine persönliche Lebensentscheidung genutzt wird, keins seiner "Rassemerkmale".
Um mit Williams zu vergleichen: Wenn sie bekannt dafür wäre, "primitive" afrikanische Kunst zu kaufen, und auf der Karikatur wäre sie mit vergleichbarer Kriegsbemalung. Das wäre die gleiche Ebene wie bei Kohl.

Was den Bildervergleich angeht: Was ist da jetzt rassistisch deiner Meinung nach, bei McEnroe? Weder bei Kinn, Nase noch Haartracht fällt mir spontan ein, für was das "Rassetypisch" sein könnte.

Und ja, die Unterscheidung ist manchmal sehr schwer und oftmals sind nur Teile nicht akzeptabel, siehe das Schmähgedicht.

Danke das du das Thema aufgreifst. Unabhängig davon wie man die Satire findet (ich finde sie im Gegensatz zu dir unterhaltsam :P), ist es doch erschreckend wie die AFD versucht Stimmung gegen das Drehteam zu machen.

Selfvote mit zwei Accounts? Sorry, hätte gerne gevotet aber so macht es keinen Spaß.

Macht es denn einen Unterschied, ob ich 2x500 oder 1x1000 vote?

Ich weiß nicht, was du daran aussetzen könntest. Entweder du bist generell gegen selfvotes oder nicht - dann ist aber auch die Accountzahl egal.

Davon abgesehen habe ich ja den deutschen Account extra, damit die Sprachen getrennt sind.

Ich finde ein Selfvote, besonders mit mehreren Accounts, kann das Gleichgewicht schon extrem verlagern. Hat man einmal einen Account mit einer hohen Reputation und macht sich dann die nächsten Accounts, die dadurch ebenso schnell hochkommen, bündelt sich zuviel Macht bei einer Person. Downvotes werden umso mächtiger, mit je mehr Accounts man dank hoher Reputation jemanden downvoten könnte.

Vielleicht kenne ich auch die Technik und Funktionsweise von STEEM nicht ausreichend, um das zu beurteilen.

Du bist also generell gegen selfvotes?

Auch wenn du mit der Macht grundsätzlich Recht hast: Bei mir siehst du es überdeutlich, dass die accounts einer Person gehören.
Was ist bei denen, die anonyme Zweitaccounts, vielleicht sogar Dutzende Sockenpuppen haben?

Die Rep kannst du sowieso vergessen. Erstens reicht auch ein account aus dich zu crashen, zweitens ist die Rep in Zeiten des Vote buying/selling (was ich übrigens auch mache, sonst wäre mein selfvote viel höher) auch nur eine Frage des (relativ geringen) Geldes ;)

Wenn du Steem verwenden willst musst du dir über eines im klaren sein: Das ist purer Kapitalismus. Mit allem, was man daran nicht mag: Recht des Stärkeren, Gilden, "Kriege" um Einkommen, Erfolg durch Vitamin B statt objektiver Leistung und so weiter.
Der Unterschied zur realen Welt ist, dass du es nicht nutzen musst. Und nicht ändern kannst, denn dazu müsstest du das ganze Prinzip der Steem-Blockchain ändern.

Wenn du Steem verwenden willst musst du dir über eines im klaren sein: Das ist purer Kapitalismus. Mit allem, was man daran nicht mag

Wahrscheinlich hast du Recht und womöglich habe ich einfach gehofft, dass es das nicht ist...

Gerade weil es so ist, gibt es ja so viele Initiativen, die "mehr Menschlichkeit" in das ganze System bringen möchten.

Welche davon dir zusagt kann ich natürlich nicht sagen, erst Recht nicht so völlig aus dem blauen heraus ;)

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