Fehler erkennen & lernen bei der Pilzzucht

in #deutsch7 years ago (edited)

Heute habe ich mich gefragt, warum meine Austernseitlinge einfach nicht fruchten wollen.

Meine Piopinnos sind schon bald am pinnen und pelzen schon richtig, meine Austern hingegen sehen aus wie ein riesiger Batzen mit...nunja..es
erinnert ein wenig an Hüttenkäse.
Kaum pelzig und allgemein sehr, sehr langsam im Wachstum.

Dazu muss man wissen, dass der Austernseitling verdammt aggressiv wächst und sehr schnell ist, da kam es mir halt etwas komisch vor, dass (auch wenns ein Bulk (Körnerbrut + neuen Nährboden) ist) das Ganze derartig lange braucht.
Und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen.

Ich habe die Austern die ganze Zeit OHNE ABDECKUNG wachsen lassen im neuen Substrat, dabei brauchen sie gar nicht so viel Luft während der Wachstumsphase (ganz im Gegenteil! Nur sehr wenig!) und eher ein Mikroklima.

Was habe ich also getan?

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Frischhaltefolie mit einigen Löchern drüber, bis alles schön pelzig ist und sich Pins (kleine Pilzköpfe) bilden.
Dann kommt die Folie runter und es gibt die volle Packung Luft.

Diesen Fehler habe ich allerdings auch einfach durch eine ganz simple Überlegung gefunden: "Wenn ich in der Natur wäre, was hätte der Pilz jetzt? Ein wenig Licht vielleicht.. (indirektes Sonnenlicht schadet nicht, direktes schon) Feuchtigkeit.. wenig Sauerstoff... OH MEIN GOTT, SAUERSTOFF!!!"

Und so meine Lieben, fand ich den Fehler. Dieser wurde behoben und es sollten sich bald sehr positive Ergebnisse einstellen.

Solltet ihr also auch einmal Pilze züchten, fragt euch immer:
"Was würde der Pilz in der Natur wohl jetzt brauchen?"

Liebe Grüße
Kranoras

resteem.jpg

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fuuuh, da kann ich gar nicht mitreden, ich züchte selber keine pilze. wo auch, wie auch, bin städter. ich erinnere mich an unseren nachbarn, Charly wurde er genannt, der anfang der 80er jahre in seinem keller pilze gezüchtet hat. es waren finsterste ddr-zeiten und ich war noch ein kleines kind, aber sehr fasziniert von diesen dingern. meine familie ist auch immer in die pilze gegangen und ich tue es heute noch, nun mit meiner familie. makronen und steinpilze bevorzugt und in der nähe von berlin habe ich einen ganz tollen platz gefunden, wo man sprichwörtlich in die pilze fahren kann, so viele gibt es dort. manche essen sie nicht gern, wegen der ungewöhnlichen konsistenz, aber ich liebe das. und so kann ich deine liebe teilen. pilze sind was wundersames, faszinierend und sehr verschieden. meinen gruß dir und ein schönes wochenende.

Ich habe bis vor Kurzem eigentlich nur die Champis gekannt. Die fand ich eigentlich eher langweilig, aber lecker. Auf die Pilzzucht kam ich eher durch Zufall und dann hat es mich einfach immer mehr begeistert, vorallem wie gut die auch strukturiert sind..so vom Wachstum her..von der Vermehrung...es wirkt alles einfach..ja..schön. Mich fasziniert es einfach, vorallem kann man auch Stämme selber züchten.
Aber das ist komplizierter und bei mir NOCH nicht möglich, muss also leider noch Multispore arbeiten.
(also mit mehreren Genetiken)

Steinpilze sind leider nicht züchtbar, da sie eine Symbiose mit Bäumen eingehen und das Indoor nur schwer reproduzierbar ist, ähnlich dem Fliegenpilz.

Pilze suchen war ich auch nie...aber das würde ich gerne mal, vorallem weil ich sie dann züchten könnte!

Aber vielen Dank dafür, ist immer schön zu hören, wenn man mit seiner Pilzliebe nicht alleine ist.

Schönes Wochenende auch dir!

Liebe Grüße
Kranoras

Einfach interessant. Pilze sind in ihrer unendlichen Vielfalt einfach faszinierend

Ja, es gibt unglaublich viele. Entdecke auch ständig neue, z.B. den Flaschenbovist!

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