Gedankenmaske

Ich liebte alte Wände, abgebrökelten Putz, farbige Überreste von Anstrichen. Solche Oberflächen waren Ende der 1980er eine inspiriernde Entdeckungsreise für mich. Ich begann den verwitterten Untergründen ähnlich, meine Leinwände vorzubereiten. Beginnend mit einer farbigen Grundierung, gefolgt von einer Überspachtelung, aus einer Mischung von Kreide/Gips und Binder, um diese dann zu brechen, zu übermalen und teilweise wieder abzuschwischen. In dieser Arbeit verdichtete ich meine Fähigkeit assoziativ zu sehen, mein Sehen direkt mit dem Unbewusstenzu verbinden. Das Bild "Gedankenmaske" aus dem Jahr 1990 gehört zu meinen Befreiungsbildern. Die Maske meines Denkens, diese konditionierte Identität schob ich tatsächlich beiseite und erstmalig begegnete ich meinem Inneren und wahren Wesen, das aus reiner Empfindungsfähigkeit gemacht schien.