Komet 46P/Wirtanen - der zweite Versuch...
Liebe Freunde des Friedens und der Freiheit,
heute abend zog in Düsseldorf nach der Dämmerung der Himmel bis ca. 22:00 Uhr blank, will heißen die Wolkendecke riss auf und gab den Blick auf den Nachthimmel frei. Dick eingemummelt mit langer Unterbux und Handschuhen also heute der zweite und letzte Versuch den Kometen bei seiner erdnächsten Passage in nur 11.2 Millionen Kilometer zu entdecken.
Obwohl es frostig und eisekalt , war bei frischer Brise aus Westen der Himmel immer noch leicht diesig und vom zunehmenden Mond erhellt so dass man den Kometen erneut nicht mit bloßem Auge entdecken konnte - zumindest nicht in Düsseldorf. Somit konnte man also auch keine Coma im grünlichen Schimmer, wie andernorts berichtet wird, ausmachen.
Gleichwohl gelang es mir zumindest bei längerer Belichtung mit ISO 800 und 30 Sekunden Aufnahmezeit dann doch zumindest eine Andeutung des Schweifsternes aufzunehmen, der sich heute zwischen den Pleiaden und dem Sternbild Stier hindurch mogelt und inzwischen kurz nach Aufnahme des Fotos sich wieder hinter einer geschlossenen Wolkendecke versteckt.
Da wir heute Halbmond haben war der Himmel wesentlich heller als noch vor 4 Tagen, was sicherlich bei weiter dunstigen Verhältnissen den Blick auf den Stargrazer einschränkte.
Aldebaran, ein roter Riese, der das Herz des Stiers bildet und dessen Größe in etwa das 45-fache unserer Sonne beträgt, war dabei als Teil des Wintersechsecks, nicht zu übersehen.
Wenn die Sonne ein Golfball wäre, so hätte Aldebaran also in etwa einen Durchmesser von rund 2 Metern im direkten Größenvergleich, was man beim Blick ins Firmament sicherlich nicht so erwarten würde.
Aldebaran ist inzwischen dabei Helium in Kohlenstoff und Sauerstoff zu fusionieren, was anzeigt, dass diese Sonne im letzten Stadium ihrer Entwicklung sich befindet und damit ein Kandidat für eine Supernova ist. Mit einer Entfernung von rund 66 Lichtjahren wäre er auch nicht allzuweit entfernt von uns. Ein schwarzes Loch dürfte er bei solche einem Ereignis dennoch nicht formen, da er mit 2.5 Sonnenmassen eher zu den Leichtgewichten im Universum gehört.
Schade, dass am errechneten Maximum der Komet sich am Ende zumindest in unseren Breiten mit seinem Erscheinungsbild so stark zurück gehalten hat. Aber vielleicht haben wir ja auch nochmal Glück und ein anderer Stargrazer stattet der Erde einen Besuch ab - ohne diese freilich zu zerstören.
Carpe noctem und Steem on.
Na das ist doch was :-)
Ich bin gerade noch am sichten der Aufnahmen. Bis jetzt sind es 50% Ausschuss, nicht gerade berauschend, aber that's life.
Auch hier auf dem Land war mit bloßem Auge nichts zu sehen. Die be*** Weihnachtsbeleuchtung von meinem Nachbarn und sein ver*** 5MW LED Strahler lassen da nichts mehr zu. Da war bei mir der Mond das kleinere Problem.
Aber Kopf hoch, in 5.4 Jahren ist er wieder da :-)
Dann ist es auch nicht mehr so kalt wenn man ihn fotografieren will, müsste ja dann fast Frühling sein.
Die Sony SLT 58 reicht für Mondfotografie, aber unter erschwerten Bedingungen braucht man mehr als die 30 Sekunden und am besten mit einem Starttracker.
Aber die Ausgaben für so einen Startracker, der die Kamera auch bei überlanger Belichtung mitführt sind mir definitiv zu hoch, zumal die Wetterverhältnisse auch nicht die besten waren.
In der Wüste Gobi sind die Bedingungen sicherlich besser, als hier bei uns.
Der Vorteil gestern war, dass ich um 20 Uhr versucht habe ein Blick zu erhaschen, als die Zielregion wesentlich höher über dem Horizont stand als noch vor 5 Tagen.
Natürlich hätte man auch über die mit allem Schnickschnack ausgestattete Sternwarte in Benrath was drehen können, diese ist aber nur für die Schüler zugängig.
Man muss schon weiter raus - dann klappt das auch ohne die Lichtverschmutzung des Nachbarn - allerdings wenn man schweres Gerät hat ist das sicherlich nicht einfach.
Ich hoffe, dass wir nicht 5 Jahre auf den nächsten Kometen warten müssen. So dicht wie Sliding Spring am Mars in 2014 vorbei flog muss es dann auch nicht sein, denn der hatte ja offenbar eine massive Interaktion mit der Marsatmosphäre bzw. mit dem Magnetfeld.
Von der Erde aus Sichtbare Kometen sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt aber in den nächsten 5 Jahren wohl nicht zu erwarten.
http://www.aerith.net/comet/future-n.html
Einzige Ausnahme - es kommt aus der Ortschen Wolke noch ein Überraschungskandidat - ohne dabei dirketen Kurs auf die Erde zu nehmen....
Ja, da wäre ein Startracker sinnvoll. Preislich natürlich nicht ganz billig und wenn man nur ab und zu was am Himmel fotografiert sicherlich zu teuer.
Sobald es aber mehr als 3 Minuten sein soll kommt man um etwas Großes nicht mehr drum herum, dann wird es umso teurer.
Ich bin ja schon lange auf der Suche nach dem perfekten Beobachtungsplatz. Gar nicht so einfach. Er muss erhöht und vernab der Ortschaften liegen. Trotzdem mit dem Auto gut erreichbar, da meine Ausrüstung gute 45 kg auf die Waage bringt. Dazu kommt dann noch ein großer Akku, den ich noch nicht habe. Ich denke das müssten dann so 160 - 200 Ah sein.
Es gibt so viel da oben, es müssen ja nicht nur die Kometen sein :-)
Ich wüsste jetzt nichtmal wo ich suchen sollte, aber SkySafari zeigt mir immer mal wieder etwas an, da könnte man ja mal etwas stöbern.
Vielleicht wäre da ein kleines Ferienhaus fern ab in den Bergen oder wo es stocktrocken ist sinnvoll. Das hört sich alles schon richtig professionell an.
Da braucht man zuhause ja schon jede Menge Platz um die Ausrüstung unter zu bringen.
Da oben gibt es jede Menge zu sehen - soviel dass mir manchmal der Gedanke kommt vielleicht auf meine alten Tage doch noch mal Astronomie zu studieren...
Aber eigentlich will ich nur die Schönheit des Universums erfahren - ich denke dass ist das besondere, dass Astronomen, die in diesen Fächern forschen dürfen, erfahren können.
Congratulations @indextrader24! You have completed the following achievement on the Steem blockchain and have been rewarded with new badge(s) :
Click here to view your Board of Honor
If you no longer want to receive notifications, reply to this comment with the word
STOP