Sonneschein am Kryptomarkt?

Und auch in den letzten 2 Wochen hat der Kryptomarkt wieder alles gegeben, nur um keine klaren Signale zu geben. Der Kryptowinter hält somit auch in den März hinein an, wenngleich es eben immer wieder auch mal Sonnenschein gibt und somit begründete Hoffnung, dass ein Ende von diesem in Sicht ist. Gleichzeitig steigen die Temperaturen so langsam und es sind immer wieder dunkele Wolken am Horizont, dass auch niemand zu einer großen Expedition aufbrechen will, der noch ganz bei Trost ist.

Dieses Bild des aktuellen Gesamtmarktes fast die Situation eigentlich recht gut zusammen. Schaut man von Februar aus an, kann man nicht abstreiten, dass ein leichter Trend nach oben existiert. Gleichzeitig gibt es auch immer wieder mal kleine Ausbruchversuche nach oben und die Ausschläge nach unten werden weniger stark. Treten sie mal auf sind sie wie um den 24.02. sind sie gleich richtig heftig und zeigen eben auch, dass da doch noch ein wenig Panik im Markt ist. Zuversicht sieht anders aus.

Interessant ist dabei vor allem das gehandelte Volumen. Auch dieses erfährt einen leichten Auftrend und ist in den letzten Wochen höher geworden und scheint sich auch auf dem Niveau zu stabilisieren. Sollte der Bärenmarkt wirklich enden, muss dies mit einem erhöhten Volumen einher gehen, da dies eben zeigt, dass sich die Leute wieder aufs Eis wagen.

Insgesamt ist vermutlich das überqueren der psychologischen Grenzen von 4000 USD beim Bitcoin als positives Singal zu vermerken. Ja, gestern waren wir sogar recht stabil bei 4060 USD. Aber es war fast zu erwarten, dass dies auch nur von kurzer Dauer sein würde und es wieder abwärts geht. Musste daher heute morgen schon ein wenig schmunzeln als wieder einmal das rot vorherrschte. Das wir momentan immer noch die 4000er-Marke halten kann man durchaus auch als positiv werten. Aber die neue Woche wird hier vermutlich mehr zeigen.

Ansonsten bin ich erst einmal froh, dass ich bei den jüngsten Käufen wie z.B. Cardano und Onthology kein ganz schlechtes Timing gehabt habe und die letzten Wochen recht gut liefen und man sich sogar ein wenig gegen den allgemeinen Markttrend hat durchsetzen können. Wobei eben auch hier die Anstiege eher mikroskopischer Natur sind und ich noch nicht in wildes „TTM“ und „Lambo!“ ausbreche.

Aber in 2018 war man es ja fast gewöhnt das bei jedem Nachkauf danach der Markt erst einmal um 50% nach unten rauschte. Das es nun sogar ein paar Wochen lang danach nach oben geht ist schon ein wenig Balsam für die Seele.

Ein wenig Schade ist dies natürlich für uns Steem-Nutzer gelaufen. Zeigte Steem im letzten Monat ein wirklich sehr kraftvollen Trieb nach oben, kam dies in der letzten Wochen ein wenig zum erliegen und man war schwächer unterwegs als der Gesamtmarkt. Ich hatte eigentlich gehofft, dass man nun wenigstens die 50¢-Marke eine Weile mal stabil halten könnte, allerdings sind wir wieder leicht darunter unterwegs. Schade, aber eben auch kein Weltuntergang.

Was allerdings für mich das Positivsignal schlechthin ist: Die Altcoins scheinen sich endlich wieder von den Bitcoin zu emanzipieren. Insgesamt stieg der Altcoin-Markt stärker an als es der Bitcoin tat. Das mögen die Jünger des Bitcoin nun nicht unbedingt nachvollziehen können, aber die Alts haben eben sehr stark im letzten Jahr gelitten und oftmals wesentlich größere Verluste hinnehmen müssen.

Es nervte ein wenig, dass nahezu jede gute Nachricht eines Alts sofort von dem allmächtigen Bitcoin überschattet wurde. Ob da nun ein rationaler Bezug oder nicht dazu bestand. Das nun auch einzelne gute Nachrichten bei Altcoins gefeiert werden am Markt werde ich sehr positiv. Denn der Bitcoin alleine ist nicht in der Lage genug gute Nachrichten zu produzieren um dem Bärenmarkt ein Ende zu bereiten. Wir müssen einfach weg aus einem Angstmarkt hin zu einem bei dem fundamentale Ereignisse und die Technologie im Vordergrund stehen.

Es wird also interessant bleiben, ob sich dieser Trend fortsetzt und wir vielleicht sehen, dass die Bitcoin-Dominanz seit langem endlich mal wieder unter die 50% geknüppelt werden kann. Dies haben wir zuletzt im Sommer 2018 gesehen als das große Sterben der Altcoins los ging die sich bis dahin eigentlich recht gut gegen den sterbenden Gesamtmarkt gestellt haben.

Somit bleibt der Tenor auch dieses Mal erhalten. Wer bereits Coins hat, sollte in dem aktuellen Marktumfeld erst recht nicht schwach werden und abstoßen. Die Verluste sind so hoch gewesen, dass es keine Rolle mehr spielt, ob ihr sie ganz abschreibt oder auf eine möglicherweise anhaltenden Erholung ansetzt.

Was jene angeht, die von der Seitenlinie her das Spiel betrachten. Ich würde im aktuellen Umfeld keinem empfehlen mit einem „All-In“ rein zu gehen, da man klar sagen könnte, dass der Bärenmarkt am Ende sei. Ganz im Gegenteil gerade die Ruhe und der leichte Trend nach oben lässt einem regelrecht darauf warten, dass es wieder eine große Korrektur gibt. Trotzdem verlieren die Bären scheinbar an Kraft, obwohl weit und breit kein Bulle zu sehen ist.

Wer also in den Markt will, sollte vielleicht bei den nächsten Dips kleinere Zukäufe machen und diese mitnehmen. Wenn man jetzt langsam nach und nach einstiegt, stehen die Chancen wohl nicht schlecht in einem Jahr besser darzustehen als heute. (und davor wäre ein Verkauf sowieso nicht steuerfrei).

Ich erspare mir mal darauf hinzuweisen, dass Kryptos hochspekulativ sind und man entsprechend vorsichtig sein sollte. Ein langer Anlagehorizont sollte stets eingeplant werden. Dieser Text ist keine Anlageempfehlung, sondern nur meine persönlicher Rückblick auf die letzten Wochen am Markt. Trefft Eure Entscheidungen stets auf Basis mehrere unabhängiger Informationsquellen und nur, wenn ihr selbst davon überzeugt seid!