Wenn Melanie und Hannah Feminismus spielen

in #deutsch5 years ago

Von Boris T. Kaiser

Wer zu recht mit Entsetzen die Unterdrückung der Frau in der islamischen Welt betrachtet, vergisst dabei leicht, dass es auch in Deutschland ein langer und steiniger Weg war, der zur totalen Gleichberechtigung der beiden Geschlechter führte. Die Verdienste der frühen Feministinnen sind, bei aller berechtigter Kritik, nicht von der Hand zu weisen. Mit dem Kampf ihrer Vorgängerinnen haben die meisten heutige westliche Feministinnen allerdings nichts mehr viel zu tun. Oft wirken sie sogar, wie eine Art „Konterrevolution“.

Noch bis in die 1960er und 1970er Jahre war es Frauen in Deutschland nicht erlaubt ohne Erlaubnis ihres Ehemannes zu arbeiten oder ein ein eigenes Bankkonto zu eröffnen. Erst 1997 wurde Vergewaltigung in der Ehe als eigener Straftatbestand im Gesetzbuch verankert. Zwar war sie in der Theorie, zum Beispiel als sexuelle Nötigung, schon immer strafbar, in der Realität wurden Frauen, die eine solche zur Anzeige bringen wollten, von Polizei und Justiz aber oft nicht ernst genommen. Dass all dies heute anders ist, ist auch den Feministinnen der Generation von Alice Schwarzer zu verdanken.

Die modernen westlichen Feministinnen haben ein deutlich zwiespältigeres Verhältnis zum Thema Vergewaltigung und Frauenunterdrückung. Während sie von „toxischer Männlichkeit“ und einer sogenannten „Rape Culture“ der weißen Männer phantasieren, solidarisieren sie sich, im „Kampf gegen Rechts“, mit den Horden illegaler männlicher Einwanderer, deren Frauenbild nicht nur aus dem letzten Jahrhundert, sondern aus dem tiefsten Mittelalter stammt. Wer sieht, wie diese neuen Feministinnen mit Kopftuch gegen „Islamophobie“ demonstrieren, dem können durchaus Zweifel kommen, ob das mit dem kleineren Gehirn, des Frauenkopfs unter dem Kopftuch, wirklich so bedeutungslos ist, wie politisch korrekt angenommen.

Ihre Landsfrauen, die dem toxischen und patriarchal geprägten Islam zum Opfer fallen, weil sie auf der Straße belästigt oder gar vergewaltigt werden, brauchen genauso wenig auf die Solidarität dieser Fake-Feministinnen zu hoffen, wie all die tapferen Heldinnen in der muslimischen Welt. Denn während diese, unter Einsatz ihres Lebens, gegen echte Unterdrückung und das alltägliche Grauen, das der Islam für Frauen so mit sich bringt, ankämpfen, sind Melanie, Hannah und all ihre Freundinnen aus dem Besserverdiener-Getto, vollends damit beschäftigt für eine genderneutrale Sprache und gleichen Lohn für weniger Arbeit zu protestieren. So bleiben die Frauen in den muslimischen Familien weiter sich selbst und ihren Peinigern überlassen, und während die rot-rot-grüne Landesregierung in Berlin den Weltfrauentag zum Feiertag erklärt, werden in der deutschen Hauptstadt, wie in jedem Jahr, tausende Mädchen und junge Frauen nach islamischem Ritus zwangsverheiratet. So verkommt der Feminismus zur heuchlerischen Folklore. Die modernen westlichen Feministinnen haben aus einer richtigen und wichtigen Sache eine banale Freizeitbeschäftigung für gelangweilte, wohlstandsverwahrloste Langzeitstudentinnen aus gutem Elternhaus gemacht.

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