Darwinismus, Wall Street und Stablecoins: Das bringt 2019

in #deutsch5 years ago (edited)

2018 erlebten wir ein Minus von bis zu 90% bei einzelnen Kryptowährungen, bringt 2019 nun den Todesstoß für die Kryptoindustrie? Die negativen Stimmen rund um digitale Währungen wie Bitcoin und Co. wurden bereits während des Crash 2018 laut, diese sehen in 2019 nun das Ende von Kryptowährungen. "Die größte Blase in der Geschichte der Menschheit ist geplatzt," verkündet US Ökonom Nouriel Roubini und wettert mit den roten Zahlen der Bitcoinkurse im Hinterkopf gegen die gesamte Industrie. Der fallende Kurs hat die Zahl der Skeptiker in die Höhe getrieben, denen gegenübergestellt positionieren sich nun aber Kryptoexperten und Verfechter, die in dieser Phase an die Weiterentwicklung der Branche denken. Denn ökonomisch gesehen, so sagt der im Jänner 2019 veröffentlichte Crypto Research Report, "kann nach einer Bubble nur ein Crash die Basis für neues Wachstum herstellen." Was bringt also die Kryptoszene im Jahr 2019? 

Überleben der Stärksten 

Laut MIT wird sich nach dem Bull-Run 2017 und dem darauffolgenden Absturz eine ruhige, ja fast "langweile" Phase einpendeln. Gemeint ist dabei nicht ein fehlendes Interesse, sondern ein sich verändernder Fokus, welchen die in der Industrie Übergebliebenen nun gezielt auf sinnvolle Projekte richten. Der erste Hype sowie die Frustration, die sich bei vielen eingestellt hat, galt als natürliche Selektion und hinterließ für 2019 in erster Linie Projekte, die einen sinnvollen Use Case erarbeiten. Am Höhepunkt 2018 existierten weit über 2.500 Kryptowährungen, von denen viele gegen Ende des Jahres mit einem Handelsvolumen nahe null kämpften. Da greift also der Darwinismus in der Kryptoszene ein und selektiert aus der Masse an Projekten, die in den vorigen beiden Jahren aus dem Boden geschossen sind.  

Institutionelle Player steigen ein 

Die Veränderung im Fokus zeigt sich auch in der wachsenden Summe an institutionellem Kapital, das in interne und externe Projekte rund um Blockchain und digitale Währungen fließt. Bereits 2018 haben sich immer mehr Konzerne mit der Technologie beschäftigt und Anwendungsfelder in ihrem Geschäftsbereich gesucht. Beispiele sind der Einzelhandelsgigant Walmart, welcher bereits seit mehreren Jahren eine private Blockchain zum Tracking von Supply Chains testet. Hinzu kommen Intercontinental Exchange (ICE), Fidelity Investments und Investoren von der Wall Street. Dabei verringert sich zwar die Zahl an kleinen Investoren, die 2017 und Anfang 2018 in jedes Projekt investierten, das nur den Namen Bitcoin beinhaltete, jedoch gleichen dies größere Handelsvolumen aus.  

Aufruf nach mehr Stabilität

Neben dem Gedanken als reines Investment, weckt derzeit eine besondere Form von Kryptowährungen auch das Interesse auf staatlicher Ebene: Stablecoins. Stablecoins sind digitale Währungen, die an Fiatwährungen gebunden sind. Bekanntestes Beispiel dafür ist Tether, eine Kryptowährung, die auf US Dollar und Euro basiert. Gefahr durch Stablecoins herrscht, wenn diese nicht zu 100% durch die besagte Fiatwährung gedeckt sind, denn dies missbraucht das Vertrauen der Anleger in diesen Stablecoin. Dennoch springen auch Nationen auf das Thema auf und entwickeln eigene nationale digitale Währungen. So sagt Christine Lagarde, Chefin des Internationalen Währungsfonds, beispielsweise, dass staatlich unterstütze digitale Währungen mehr Personen erreichen könnten, mehr Sicherheit und Privatsphäre sowie besseren Konsumentenschutz als private Kryptowährungen bieten würden.        

Da werfen wir ein Auge drauf

Die Entwicklung einer eigenen digitalen Währung ist aber nicht der einzige Bereich, in den sich Staaten und deren Regierungen einbringen wollen. Auch die bereits 2018 stark fortgeschrittene Regulierung des Kryptomarktes gewinnt weiter an Tempo. Travis Sher, Vizepräsident der Digital Currency Group, meint: "Regulierung ist zurzeit das wichtigste Thema im Kryptobereich. Wie die Regulatoren über die Behandlung von Kryptowährungen und Krypto-Unternehmen entscheiden, wird ein enormer Determinant für den Erfolg dieser Industrie sein." Für diese Weiterentwicklung im Bereich Regulatorik aber auch in Sicherheitsfragen bietet gerade die Zeit der Stagnation eine Phase vollen Potentials. Dabei stehen Themen wie Datenschutz, der Kampf gegen Geldwäsche und Finanzbetrug und der Schutz von Konsumenten und Investoren im Vordergrund. 

STOs übernehmen das Steuer

Eine weitere Art von Token, die auf der Bildfläche erscheint, sind Security Token. Aufgrund verschiedener Faktoren ersetzen Security Token kontinuierlich Utility Token, also ICOs (Initial Coin Offerings), die ihren Höhepunkt 2017 und Anfang 2018 erreichten. Da Regulatoren die oftmals "dubiosen" ICOs immer genauer unter die Lupe genommen haben, bewegte sich das Ökosystem in Richtung regulierter und gesetzlich definierter digitaler Coins - Security Token. Während 2018 ein deutlicher Anstieg in der Zahl der Security-Token-Offerings zu verzeichnen war, deutet vor allem das Entstehen von Börsen, die deren Handel unterstützen, auf eine gute Zukunft für STOs hin. Ein Beispiel ist die Börse Stuttgart, die eine Exchange plant, auf der auch mit digitalen Assets gehandelt werden kann. Darüber hinaus werden die Renditen von dieser Art von Investitionen nicht durch den Bitcoin-Marktpreis beeinflusst, sondern sind an den positiven Cashflow eines Unternehmens gebunden. So wird ein Teil des Vertrauens der Anleger, das während des Markteinbruchs verloren gegangen ist, wiederhergestellt.

Ist der Markt bereit für eine Mainstream Adaption?

 Dass in der Branche zurzeit nicht alles ideal läuft, lässt sich nicht leugnen, dennoch bestehen für 2019 Chancen sowohl in der Blockchain Technologie aber vor allem auch für Kryptowährungen, die durch institutionelles Interesse auch immer mehr zum Mainstream werden. Kommt jedoch die Massenadaption muss eine Infrastruktur gegeben sein, die sowohl Unternehmen als auch privaten Nutzern die Benutzung dieser digitalen Währungen erleichtert. Ein dabei nicht unwesentliches und für unsere Leser auch bereits bekanntes Thema ist die Steuererklärung, die auch Kryptonutzern nicht erspart bleibt. Die Gewinne mögen sich zwar je nach Tradingverhalten im Jahr 2018 in Grenzen halten aber eine vollständige Dokumentation ist die Grundlage für jegliche rechtliche Sicherheit. Da ist unsere Empfehlung ganz klar: sobald man sich mit Kryptowährungen beschäftigt, muss auch das Thema Kryptosteuern bedacht werden, immerhin können in gewissen Ländern (z.B. Deutschland) auch Verluste ins nächste Jahr vorgetragen und mit möglichen Gewinnen gegengerechnet werden. Mit der Blockpit Plattform geht das Ganze auch (fast) automatisch und behördenkonform. Die erste Vollversion dazu kommt Ende Januar und bis dahin werft einen Blick auf die noch laufende Beta-Version

Quellen 

"In 2019 blockchains will become boring" (MIT)
"The biggest bubble in the history of mankind has burst" (Handelsblatt)
Bitcoins bright future (CCN)
Crypto Research Report
Where cryptocurrencies are headed (Investopedia)
Börse Stuttgart plans exchange for digital assets (Heise.de)
Security tokens' market potential (Hackernoon.com)


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