Selbstverteidigung - 1 - Einleitung
Heute möchte ich eine Serie über ein Thema beginnen, über was ich eigentlich schon seit längerem schreiben wollte, aber leider bisher nicht dazu gekommen bin. Es handelt sich um Selbstverteidigung, ins besondere Selbstverteidigung für sogenannte Schwächere wie Frauen, Kinder, Senioren und Menschen mit Behinderungen.
Ich habe mich seit meiner frühesten Jugend mit Kampfsport beschäftigt und habe verschiedene Kampfsportarten betrieben. Unter den Kampfsportarten, die ich betrieben habe, waren unter anderem Karate, Boxen, Kick-Boxen, ESDO, Street-Fighting, um nur ein paar zu nennen. Zu meinen Trainern zählten Sportgrössen wie Tokio Funasako, Karl Taubenberger, Jürgen Britsch und Kunibert Back. Ich war zweimal kurz davor, eine dieser Sportarten professionell zu betreiben; einmal Boxen, das andre Mal K1, doch beide Male ist etwas dazwischen gekommen. Zudem hatte ich eine eigene Kampfsportschule und möchte dies auch irgendwann wieder haben.
Leider ist es in der heutigen Zeit an der Tagesordnung, dass es Angriffe, Übergriffe, Überfälle usw. überall vorkommen; dies beginnt leider schon in der Schule, an welcher die Lehrer ihrer Aufsichtspflicht nicht nachkommen und zieht sich von dort quer durch alle Gebiete und gesellschaftliche Bereiche. Diese Übergriffe sind zudem leider sehr oft besonders unfair, da es nicht Mann gegen Mann, sondern Gruppe gegen Einzelnen oder Bewaffnete gegen Unbewaffnete geht.
Nun bin ich mir trotz meiner langjährigen Kampfsporterfahrung bewusst, dass Selbstverteidigung kein Allheilmittel ist, jedoch, erhöht es die Chancen, dass man sich in derartigen Fällen erfolgreich verteidigen kann um ein Vielfaches. Zudem ist ein Mensch, der Kampfsport oder Selbstverteidigung betreibt viel weniger gefährdet überfallen zu werden, denn durch das Training ändert sich die Haltung und die Gestik eines solchen Menschen und er ist für potentielle Täter kein attraktives Ziel mehr; denn die Täter suchen sich immer die vermeintlich Schwächeren aus.
Womit ich jetzt auch zur Erklärung des Unterschieds zwischen Kampfsport und Selbstverteidigung komme. Wie der Name schon sagt, ist Kampfsport Sport; es gibt verschiedene Arten von Kampfsport, jedoch haben sie alle gemeinsam, dass es Regeln gibt, an welche sich diejenige, die diese Sportart betreiben halten. Für Wettkämpfe gibt es bei den meisten Kampfsportarten faire Gewichtsklassen, so dass nur in etwa gleich schwere Menschen gegeneinander antreten. Zudem gibt es eine bestimmte Zahl von Runden, welche wiederum auf eine bestimmte Zeit beschränkt sind (in der Regel zwischen 2 und 5 Minuten). Zudem gibt es einen Ringrichter, der einschreitet, sobald etwas nicht regelkonform abgelaufen ist. Der Kampfsport findet immer in einer bestimmten Räumlichkeit statt, das Boxen im Ring, das Ringen auf der Matte, usw. Und nicht zu vergessen, bei einem Niederschlag oder Verletzung anderer Art, wird der sportliche Wettkampf sofort unterbrochen.
All diese Dinge gibt es im Ernstfall, wenn jemand angegriffen wird, nicht. Es gibt keine Regeln, keine Gewichtsklassen, es wird nicht mal nach Geschlechtern getrennt, es gibt keine zeitliche Begrenzung und auch keine räumliche, ein Überfall kann überall und an jedem Ort stattfinden, es gibt auch keinen Ringrichter oder Schiedsrichter und bei einem Niederschlag ist noch lange nicht Schluss.
Und genau diese dinge werden in der Selbstverteidigung gelehrt und gelernt, weshalb Selbstverteidigung streng gesehen kein Sport und auch keine Sportart ist. Es ist mehr oder weniger das wiederholte Üben für den Ernstfall.
Es gibt zwar noch andere Unterschiede, doch dies sind die Hauptunterschiede zwischen Kampfsport und Selbstverteidigung.
Das soll es zum Anfang erst einmal gewesen sein. Ich hoffe, dass ihr mit dem Thema etwas anfangen könnt und wünsche euch von ganzem Herzen, dass ihr dieses Wissen, was ich in den nächsten Woche versuche zu vermitteln niemals brauchen werdet.
Das erinnert mich an ...
... eine schöne Geschiche von Renate Seiffarth (auf youtube gehört), die einmal Taekwondo als Kampfsport ausübte und einen Wettkampf ansah, bei dem es den nächsten Gurt zu erlangen galt und ein Mann und eine Frau gegeneinander antraten, die auf demselben Niveau ausgebildet waren.
Nun kamen die beiden in voller Schutzmontur auf den Platz, behelmt und an allen empfindlichen Stellen gepolstert. Die Zuschauer wunderten sich, begriffen dann aber schnell, dass dieser Schutz nötig war. Denn nachdem der Kampf begonnen hatte, droschen die Gegner sehr hart aufeinander ein. Der Mann ging als Gewinner hervor. Als es anschließend darum ging, wer den Gurt verliehen bekommen sollte, kürte man jedoch die Frau zur Siegerin und nicht den überlegenen Mann.
Die Zuschauer waren erstaunt und thematisierten diese Entscheidung, bis der Meister zu ihnen kam und die Situation erklärte. Er sagte sinngemäß: „Der Mann bekommt den Gurt nicht, weil er bei weitem zu viel Gewalt in seine Schläge gelegt hat. Er hätte viel weniger einsetzen müssen. Weil er sich nicht unter Kontrolle halten konnte, gebührt der Frau der Gurt, weil sie mehr Mut als er bewiesen hat.“
Freue mich auf weitere Erzählungen von dir!
Ja, bei der Verteilung von Gurten in manchen Sportarten kommt es nicht (nur) darauf an, dass man einen Wettkampf oder ähnliches gewinnt, sondern vielmehr auf die Haltung Und die Frau in deiner Geschichte hat sich den Gurt ja durch ihren Mut mehr als verdient. Wobei eigentlich schon während des Kampfes der Meister hätte einschreiten müssen.
Interessant! Wobei ich das Thema vor allem im Zusammenhang mit meinen Töchtern interessant finde, die irgendwann der Meinung sein werden, mit Minirock und Dekolleté durch die Stadt stiefeln zu müssen...
Ich habe mit 13 auch einen Selbstverteidigungskurs gemacht, nachdem ich von einer etwas älteren Schülerin (?) an der strassenbahnstation angepöbelt und geschlagen worden war.
Habe das wissen aber Gottseidank nie wieder gebraucht.
Sehr klug von dir, dass du dies dann gemacht hast. Gott sei dank hast du es nie anwenden müssen und ich wünsche dir, dass das auch so bleibt.
Ich finde, wenn man Kinder hat, besonders Töchter, sollte Selbstverteidigung ganz oben auf dem Plan stehen; ganz gleich, wie sie durch die Gegend stiefeln... aber mit Minirock und Dekolleté sind die Chancen, angepöbelt zu werden natürlich um ein Vielfaches grösser.
Schick mal deine Mädels in einen Kurs und hoffe darauf, dass sie das Gelernte nie brauchen werden.
Danke Andalucia, werde ich machen, wenn sie etwas größer sind. 😀👍
Super!
Interessant, interessant! Ich laß mich auch mal überraschen, was du noch so zu bieten hast. Ich freue mich also auf ein anderes Metier mit und von dir. Grüße!
Haha:) Es gibt immer wieder Sachen, von denen ich noch nicht berichtet habe. Danke dir:) Allerbeste Grüsse zurück!
sehr cooler post, danke dafür. freu mich schon auf die kommenden posts. hab mich in der Vergangenheit auch in 3 verschiedenen kung fu arten versucht, bin aber leider nie dran geblieben. aber irgendwann werd ich das Thema wieder angehen.
Danke dir:)
Ich wünsche dir, dass du den Aufsprung wieder schaffst! Es hat ja schliesslich nur Nutzen und Vorteile
Tolle neue Serie @andalucia! Bin dann mal gespannt was du uns in den nächsten Teilen zu sagen hast.
Hätte nicht gedacht das du so viel Kampfsport Erfahrung hast! Ich lass mich immer wieder gerne Überraschen :)
Danke! Schön immer wieder deine Kommentare zu lesen.
In den nächsten Teilen soll es ein bisschen mehr praktischer werden.
Freue mich schon drauf!
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