Froschkonzert

in #deutsch5 years ago (edited)

foschkonzert.jpg
Dass es wieder einmal einen Titel gibt, der mit Alexas_Fotos und ihren herrlichen Fröschen aufmacht, ist ein Glücksfall.

Es keckert der Frosch zu seiner Frau:
Im Prinzip da haben wir uns lieb.
Darf mich mit Weile halten,
an deinem Runden, schönen Kalten.

Viel Grünes kommt geschwommen,
quakt sein Lied, ein schönes Lied,
bevor sie es zum Schluss gestalten,
wie Froschkonzert, auch in den Alpen.

Es juchzt die Froschfrau: Hollaröh,
ja die Pfütze, grün wie Grütze!
Springt froh in schlammig Spalte,
Bevor im Herbste sie erkalte.

Die Kröte quakt zu seiner Frau,
Im Prinzip bin ich ganz lieb,
Darf mich vielleicht fest drücken,
am Rund von deinem Rücken?

Mit Falten ohne Flosse?
Warzen? Wahrlich eine Posse!
Her zu mir, wo eine Kröte trötet,
hat gerade noch mein Mann geflötet.

Da kommt, viel Kraft im Sunke,
von oben noch die Unke.
Jetzt springen alle Frösche
ab und durch die Bresche.

Sort:  

Jetzt springen alle Frösche
ab und durch die Bresche.

Sehr gelungen ;-) und man muss auch nicht jede Kröte schlucken hihi. LG Kadna

Danke Kadna.
Schöne Woche!

Es schallt aus den Pyrenäen oder gar aus dem Moor
Des Froschs Gesang bis an mein Ohr
Das Konzert der Worte wird zum Ohrenschmaus
Im Prinzip - aus dem Wasser direkt ins Opernhaus
Schließt der Zuhörer dann auch noch die Augen
Man mag es ja kaum glauben
Das Froschkonzert wird noch mit Bildern unterlegt
Und so die erste Froschoper voller Staunen mit-erlebt

Du wirst mir die dilettantische Annäherung an den Reim hoffentlich verzeihen.
Aber du weißt wie es ist - hängt die erste Zeile mal quer im Hinterkopf, versuchst du mit allen Mitteln einen Rückstau zu vermeiden.
Dann passieren auch solch sinnfreie Ergüsse jede Sprachbarriere.
Aber die Bilder zu deinen Zeilen habe ich mir trotzdem zusammengeschustert. Das Resultat : im Prinzip - großes Kino!
Quak.

Ich fürchte, ich habe aus Versehen eine Neuschöpfung mit eingebaut. Das wird zu Verwerfungen bei den Linguisten führen. Über die Legitimität der „Unke im Sunke“ werden Germanisten auch in hundert Jahren noch zu diskutieren haben. Der Duden weigert sich hartknäckig, das Wort auf Google auszuwerfen und was ihm am nächsten kommt ist „gesunken“.

Danke für deine kurze Psychologie des Verses, wobei über das Universum seines Maßes noch nicht mal ansatzweise gesprochen wurde.

Es gibt einen Trick beim Querhängen der ersten Zeile. Du schreibst die Zweite, schaust dass sie passt und wenn nicht, versuchst du die Erste passend zu machen. Eine passt immer. Aber wem sag ich das? Hat er mich doch selbst so virtuos angedichtet…

Aber wem sag ich das?

Es bleibt bis in alle Ewigkeit egal, welchen Satz ich vorlege, nachlege, drüber lege oder nachlege - das Versmaß weigert sich (vielleicht nicht ohne Grund) bei mir zum Nachmittagskaffee überhaupt auch nur an die Tür zu klopfen.
Da der fantasievolle Reim und ich uns also konsequent aus dem Weg gehen, kann hier kein Konflikt Zündstoff finden, der auch Jahre später noch Luxemburg in die Arme von Belgien treiben könnte.
Ergo: Wolfram, lass das Reimen und der Weltfrieden hat eine reelle Chance!

Da kamen noch gesunken,
Im Bass ganz stark drei Unken.
Danke Wolfram.

Das ist mal eine gelungene Werbekampagne, lieber @afrog!
Kaum bist du als Filmstar in aller Munde, beweist du der Welt, dass auch ein großer Poet in dir steckt - durchaus hoch begabt im Bereich der erotischen Lyrik.
Als Biologe kennst du dich ja mit Fröschen und Kröten, Schwimmhäuten und Warzen hervorragend aus - ist klar, dass dich die Muse so dermaßen abknutscht und dir niemand das Tümpelwasser reichen kann.
Biologe, Dichter, Ökonom, Sprachwissenschaftler, Politiker... Ich bin mir sicher, du stehst bereits mitten in den Fußstapfen Goethes, der war auch so ein multipler Tausendsassa. Wird Zeit, dass das Fürstentum Hanau dir noch zu Lebzeiten ein Denkmal errichtet!
Hab einen schönen Wochenstart,
Liebe Grüße,
Chriddi

Danke @chriddi, du Holde
wie würd' ich so gerne im Golde,
des Schlosses mein Haupt hinlegen.
Doch fehlt der Fürst, es zu bewegen.

Die mein Werk mit Segen krönen,
das mit Gutem, Edlem, Schönem,
Steem bepackt das Versmaß bürstet.
Euch vielleicht nach Mehr es dürstet.

Von Erotik angetrieben
ist des Menschen Himmelreich.
Wenn auch oft sie sitzen blieben,
ists den Herren immer gleich

Recht, so dass die Diener fliegen,
in der Herren Hinterzimmer.
Wo die braven Töchter liegen,
Ihre Mütter weinen immer.

Oh, Herr Frosch, ich werd' verrückt,
Tief im Innern gar entzückt!
Ein Dichterfürst widmet mir Zeilen,
Im Schwelgen werd' ich nun verweilen.

Schreibe den Vers auf Schmuckpapier,
Der güldne Rahmen ist schon hier.
Es wird dann prangen an der Wand,
Das große Werk aus Meisters Hand.

Die Ehre bleibt wohl nicht verborgen.
Muss Herr Has' sich ernsthaft sorgen?
Agiert der Mann auch stets gelassen,
Wird er nun vor Neid erblassen.

Kein Ort für'n Denkmal, dort am Main?
Verrat! Protest! Das darf nicht sein!
Dein Antlitz kommt neben die Brüder Grimm -
Die war'n auch gut - ist nicht schlimm!

Galant, galant, ich spüre es,
eine Fürstin führt das Wort.
Fein, ganz klar, als spüre sie,
Herr Hase fliegt ihm fort.

Ehe das Versmaß im Getue
Noch weiter ins Holpern gerät,
Bette ich es nun zur Ruhe,
Es ist wahrlich schon spät.

Es war mir ein Vergnügen, werter @afrog!
Unsere gesammelten Werke werden die legendären Steemit-Chroniken bereichern...

Goethe war 'ne Pussy im Rüschenzimmer. Hat in Worte sublimiert, was des Fürsten täglich Brot war. Die Kröte unter all den Fröschen.

Stimmt. Jedenfalls las ich davon in Tino von Quaks "Ansichten eines Frosches".

Ich hab' im mündlichen Deutsch-Abi seinen Faust als "frühe Form der Trivialliteratur" bezeichnet und rate mal ... ich bekam die schlechtere Note. Das war's mir aber wert, zumal ich dieses Machwerk nie gelesen hatte. Aus den unzähligen Besprechungen aber wusste ich natürlich, worum es sich handelte.

Edit:
Übrigens, ich mag Pussies, aber Goethe nicht!

Gugge mal de Wenner! Langhaarische Gammler, Haarn wie de Herr Jesses, uffm Hof gequazzt was des Zeusch häld, hinnern Midschülerinne her wie de Leibhaftische, immer nur uff eine Arschbackk gelernd, unn kaa bissi Respekd vorm Lehrer. Dann auch noch Göööde kritisiern, der wo de Himmel von de Kunst auf Erden bedeut!!! Hädder wenigsdens sei Maul gehalde. Der Dichterfürst hat seine Worte vom Himmel runner gebiggt! Fürrn Babba, die Mamma, den Lehrer unn dein Diregdor sowieso. Mergg dir gud;

Piss dem Göööde nedd ans Bein – es könnt dein letzder Pisser sein!

Dass mer jetzt zu em Gockel im Schlüppchesalong auch nemmer Bussy saachee derff un des zu babylonischer Sprachverwirrung führt – Geschengd! Es gibbt ebe deuerdings aach e Gorrektness ferr deudsche Sprach-Schimpfwödder unn en Knigge ferr Deutsch-Englische Beleidischunge. Im Zusammehang midd em bafümierde Frankfurdder Stubebubb gibbts eischendlisch nur die Pussy und die woar andauernd nur am Flenne, wann se des Lebbe mal so rischtisch rangenomme hat. Dann hadder mit seim Ferrsd in der Ahndike nachm Grund geforrscht unn immer aans gefunne, was dran Schuld war, dasses em Göööde ned gud gegange iss.

Haha ... Perfektes Hessisch!

Die Deutsch-Lehrerin war übrigens in Goethe total verliebt.
Alleine das schon entzweite uns total.
Außerdem war sie verklemmt bis zum geht nicht mehr :(

Ich durfte sogar länger mit einer Deutschlehrerin gehen. Sie war auch meine, aber anders.

Ich war mit einer Berufsschullehrerin liiert.
Da lernte ich nebenbei das Bäcker- und Metzger-Handwerk.

Du hast aber immer noch was drauf zu setzen. Typisch Lyzeum.

Danke für deine gelungene Dichtung.
Das Gedicht hast du sehr gut geschrieben.
Eine gute Woche wünsche ich dir.
Viele Grüße.

Herzlichen Dank für den Kommentar mit Wünschen, @chruuselbeeri. Ich freue mich, dass Du es gelesen hast und wünsche dir auch eine gute Woche.

Die Macht im Spiegel sich offenbart. Der aus dem Boden dir entgegen wächst. In die Augen sie dir schauen will, jedoch…
Och!

Danke für deinen Beitrag. Ein angenehmes Wochenende wünsch ich Dir.... !BEER

Bitteschön – Dankeschön.

Ungeahnte Talent kommen zum vorschein! Oder habe ich sie vorher nicht wahrgenommen? LG Michael

Wo du es gerade erwähnst:

Ich habe schon 1979, von meinem Dienstort aus, die am Tümpel zurückgelassene Freundin bedichtet. Obgleich es mir nicht gelungen war, sie damit zu fesseln, war sie die glückliche Empfängerin und hat die Briefe nie wieder rausgerückt. Sicher könne ich mir die Briefe kopieren, meinte sie bei zufälligen, vertraulichen Treffen und dann war sie wieder weg. Heute ist sie sicher schon Oma, ich kenne ihre Adresse nicht. Auch wie sie heute heißt, liegt voll im Dunklen.

Eventuelle Tümpelforscher müssen daher wissen, dass mein Werk nicht nur dünn, sondern auch weit verstreut liegt. Da man damals Briefe noch mit der Hand schrieb, bevor man sie in den Postkasten warf, gibt es auch keine Kopien. Ich bin sicher dass sich bei ihr, irgendwo im Spessart, der Kern meines frühen, literarischen Werkes versteckt.

Es gibt auch kein Gericht der Welt, dass sie zur Herausgabe der Schriftstücke zwingen könnte. Die Verse selbst waren wegweisende Säulen meines Schaffen, Sprachampeln eines in die Welt versprengten Suchenden, der seine Schreibe damit überhaupt erst in Schwung gebracht hat mit Versen, wie z.B.:

Wir sind uns doch darüber einig,
der echten Schnecke Weg ist schleimig.

Danke Michael.

Richtig schöne Geschichte. Echt wirklich gut erzählt. Wenn die ersten Verse wegweisend für dein späteres Leben waren dann sollte das bestimmt auch alles so kommen. Liebe Grüße Michael

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Quack Quack :)

Schönes Quack...

Liebe Grüße aus Uruguay
Peter

Schönen Dank!
vom Apfelweinäquator
grüßt lieb Martin

Ja das ist was mir ein wenig fehlt, ein guter Apfelwein, den gibt es hier in Uruguay leider nicht. Dabei ist der so was von lecker.

Liebe Grüße
Peter

Ich nehme an, wenn du in Uruguay Äppelwoi im Bembel stehen hättest, säßest du in einer dicken Wolke nicht nur kleiner Fliegen. Wachsen bei Euch schön saftige Apfelsorten? Vermutlich habt ihr keinen Speierling. Aber Äppler geht auch ohne Speierling. Du brauchst einen Häcksler, die Presse und ausreichend Fass. Zum Äppelwoi wird der Saft von ganz alleine.

Apfelbäume habe ich 3 Stück auf unserem Grundstück. Aber leider nur kleine Grüne welche auch nicht unbedingt schmecken. Die Vögel und Hühner mögen sie recht gerne.
Dann mangelt es am Fass, dem Häcksler und eine Presse ist auch nicht da.

Nen Bembel allerdings den habe ich :) Irgendwer hat ihn mir geschenkt.

Liebe Grüße aus Uruguay
Peter

Mit einem Bembel fing alles an.

Da fällt mir gerade der blaue Bock ein :)

Prost.

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